Raum & Zeit - Heft "spezial 5"

Die Mikromagnetische Medizin (MMM, auch Mikromagnetik) ist eine pseudomedizinische Methode, die den Anspruch erhebt, "fast jede Krankheit von den Ursachen her zu heilen oder zu lindern."[1] Erfinder ist der Gynäkologe und Urologe Wilhelm Langreder. Die Methode wird praktisch nur von der deutschen Heilpraktikerin Maria Langreder praktiziert, der Ehefrau des verstorbenen Erfinders. Parallelen zum Geistheilen, zur Bioresonanz und zu einigen Praktiken der Radionik und der Elektroakupunktur nach Voll drängen sich auf, werden aber von Befürworterseite nicht behauptet.

Ziel der Behandlung ist es, angenommene, kranheiten-auslösende "Disharmonien" durch so genannte "positive Informationen" zu behandeln, und zwar dadurch, dass der Patient kleine "Kontaktfläschchen" in der Hand halten soll.

Eine Rezeption fand die Methode in der Esoterikzeitschrift Zeitenschrift.[2] Glaubt man dem Autor, so handele es sich um eine "revolutionäre Schwingungstherapie". die es gar ermögliche auf Zahnextraktionen verzichten zu können, oder Erkrankungen wie Tinnitus (Ohrensausen) oder Arthrose zu wunderheilen. Auch die Esoterikzeitschrift Raum & Zeit (Ehlers Verlag) befasste sich in einem "spezial 5" Heft mit der Mikromagnetischen Medizin. Beachtung fand die Mikromegnetische Medizin bei Braunesoteriker Jo Conrad, der mit der Heilpraktikerin ein Interview für sein Projekt Bewusst.TV führte.[3]

Allgemeines zur Methode

Zur Mikromagnetischen Medizin liegt keinerlei zitierbare Fachliteratur vor. Zur Methode liegen nur wenige und wenig konkrete Angaben aus Esoterikzeitschriften vor, sowie Angaben der HP Langreder. Nach ihren Angaben handelt es sich um eine "Schwingungstherapie", die Ursprünge in der chinesischen Organ- und Meridianheilkunde habe, also der Traditionellen chinesischen Medizin. Ein gesunder Körper soll nach der MMM-Doktrin in einem nicht näher gekennzeichneten "harmonischen elektromagnetischen Feld" schwingen, und sämtliche Erkrankungen seien eine "disharmonische Störung" dieses angenommenen Feldes. Zur Behandlung werden so genannte "positive Informationen" eingesetzt, die in den Zellkern von Körperzellen eindringen sollen. Langreder sprach in diesem Zusammenhang auch von einem "AWF" (Ausgleichswellenfeld).

Den Patienten wird erklärt, dass es zur Behandlung ausreiche, jeden Tag zweimal für fünf Sekunden zu einer bestimmten Zeit (gemäß der Organuhr des Menschen) so genannte "mikro-magnetische Kontaktfläschchen" in die Hand zu nehmen da diese "richtige Informationen" enthielten. Alles weitere ergebe sich danach "von selbst", heißt es in den Werbebotschaften zur Methode. Die Kontaktfläschchen sollen vorher auf nicht näher beschriebene Art "ausgetestet" worden sein.

Eine besondere Rolle wird bei dieser Methode dem Kiefer und den Zähnen zugeschrieben:

Mit dem Kiefer beginnt alles und über den Kiefer und die Zähne können wir alles wieder ins Gleichgewicht bringen. Es geht darum, die Norm wieder herzustellen!

Literatur

  • Wilhelm Langreder (1995): Mikro-Magnetische Medizin (MMM). Individual-biologische Diagnostik und Therapie in einem Arbeitsgang – Heilung durch MMM-Felder – Energetische Medizin
  • Wilhelm Langreder (1987): Die Hautwiderstandsmessung. Ein Weg zu einer neuen Diagnostik und Therapie in der Medizin
  • Wilhelm Langreder (1988): Heilung durch mikroelektronisch verbesserte Homöopathie

Quellennachweise

  1. Zitat aus einer Vortragsankündigung der Heilpraktikerin Maria Langreder beim "Bergedorfer Naturheilverein e.V." 2005
  2. Artikel "Gesund durch die richtige Schwingung - Wie kranke Organe ihre gesunde Schwingung finden", Zeitenschrift, Heft Nr. 34
  3. Jo Conrad: Beitrag "Mikromagnetische Medizin" bei Bewusst-TV, 2011