Das Wassermannzeitalter (auch aquarianisches oder Neues Zeitalter genannt) ist in der Astrologie und der Esoterik ein Zeitraum von ca. 2150 Jahren, der durch den Durchzug des Frühlingspunktes durch das Sternbild des Wassermannes definiert wird. Das Wassermannzeitalter folgt auf das Fischezeitalter. Anderen Quellen zufolge soll jedes Zeitalter ca. 360 Jahre andauern und zwölf Saturnumläufen um die Sonne entsprehen.[1]

Eigenschaften

Den Sternbild-Zeitaltern werden nun in astrologischer Interpretation esoterische Grundeigenschaften zugeordnet, die teilweise sogar mit den Grundeigenschaften der gleichnamigen Tierkreiszeichen übereinstimmen, wobei damit wiederum der Unterschied zwischen Sternbildern und Tierkreiszeichen übergangen wird. Die zur Klassifizierung der astrologischen Zeitalter verwendeten (Tierkreis-)Sternbilder sind nicht identisch mit den Tierkreiszeichen.

So soll beispielsweise das Wassermannzeitalter eine Ära des Nonkonformismus und des Individualismus versprechen, das von Eigenschaften wie Toleranz, Offenheit und Weltbürgertum geprägt sein soll. Kennzeichnend dafür soll der wissenschaftlich-technische Fortschritt unserer Zeit sein.

Im Gefolge der Ariosophie des frühen 20. Jahrhunderts macht die Idee des Wassermannzeitalters anschlussfähig für rechtsextreme Propaganda etwa eines James H. Madole (1927–1979).[2]

Datierung

Anthroposophische Datierung

Für Rudolf Steiner beginnt das Fischezeitalter im Jahre 1413, das Wassermannzeitalter 2.160 Jahre (also einem Zwölftel des 'Platonischen Weltenjahres') später, also im Jahre 3573. Nach Angaben der anthroposophischen Astrologin Gisela Gorrissen datiert zwar der astronomische Zeitalterwechsel bereits ca. ab 2200, aber die eigentliche Kulturepoche des Wassermannes, das sogenannte johanneische Zeitalter der "Bruderliebe", beginnt erst im Jahre ca. 3573. Dies resultiere daher, dass aufgrund der jeweils notwendigen Bewusstseinsevolution die Daten des astronomischen Eintrittes in den Frühlingspunkt, "jeweils ca. 1400 Jahre früher liegen" als der Beginn der bewusstseinsgeschichtlich entscheidenden Kulturepoche. Es gebe aber speziell bei der Bestimmung des Eintritts in den astronomischen Frühlingspunkt zwischen den beiden Tierkreisbildern "Fische" und "Wassermann" einen Überlappungsbereich von ca. 200 Jahren, so dass viele andere Astrologen den entsprechenden Beginn des "astronomischen" Zeitalterwechsels bereits mit dem Jahr 2000 (ca.) angeben.

Datierung nach dem Maya-Kalender

Nach dem Maya-Kalender endet zur Wintersonnenwende 2012 der den Mayas bekannte längste Zeitabschnitt und beginnt wieder neu, was nach Meinung von Esoterikern mit dem Beginn des Wassermannzeitalters in Zusammenhang stehen könnte.

Quellen

  1. http://www.astrologie.de/astrologie/b/750/
  2. Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne. Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung. Marix Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86539-185-8, S. 154–183, vgl. auch Braune Esoterik

Literatur

  • Laue, Thorsten: Kundalini Yoga, Yogi Tee und das Wassermannzeitalter. Religionswissenschaftliche Einblicke in die Healthy, Happy, Holy Organization (3HO) des Yogi Bhajan, Münster: LIT, 2007, ISBN 3-8258-0140-3
  • Peter Ripota: Die Geburt des Wassermannzeitalters, ISBN 3-442-11808-5, erschienen 1989
  • Hans Künkel: Das große Jahr. Der Mythos von den Weltzeitaltern., Eugen Diederichs Verlag 1922 Jena
  • Omraam Mikhael Aivanhov: Der Wassermann und das goldene Zeitalter (1-2), ISBN 3-89515-030-4.
  • Gisela Gorrissen: Astrosophie des Tierkreises und der Planeten. Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde, 2001. ISBN 3-8251-7254-6
  • K.O.Schmidt: Der kosmische Weg der Menschheit und das Wassermann-Zeitalter. München 1971