Stefan Schmidt-Troschke ist Kinderarzt in Herdecke, Anthroposoph, Impfkritiker und Sprecher des Vereins Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung e.V.. Schmidt-Troschke ist daneben Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke gGmbH.[1]

Ansichten zum Impfen

Schmidt-Troschke ist als Anthroposoph der Meinung, dass das Durchleben einer Krankheit (bes. Masern) eine bereichernde Erfahrung sei. Wörtlich drückt er sich wie folgt aus: „Bestimmte Krankheiten stellen Ressourcen dar“.[2]

Impfungen stellen für ihn lediglich eine Defensiv- Maßnahme dar, die ergänzend sinnvoll sind, um bestimmten lebensbedrohlichen Krankheiten vorzubeugen.[3] Wichtigste Präventionsmaßnahme gegen Infektionskrankheiten sollen Verbesserungen der Hygiene sein. Diese Maßnahmen sind durchaus bei einigen Erkrankungen, wie Cholera wirksam, jedoch nicht bei Masern.

Ein weiteres Argument für Schmidt-Troschke gegen Impfungen ist die angebliche Unreife des kindlichen Immunsystems, welches durch Impfungen angeblich überlastet werde. Es gibt allerdings keine Belege für die Unreife des kindlichen Immunsystems. Zu diesem Argument räumt Schmidt-Troschke selber ein, dass dies „vor allem eine weltanschauliche Sicht“ sei.[4] Das kindliche Immunsystem reift bereits während der Schwangerschaft. Bereits zu dieser Zeit die Immunzellen des Ungeborenen, Antikörper zu produzieren. Auch die T-Zellen des Immunsystems stehen bereit, um mögliche Eindringlinge abzuwehren. Dies ist eine lebenswichtige Notwendigkeit, denn ab dem Zeitpunkt der Geburt wird das Neugeborene mit einer unüberschaubaren Anzahl von unbekannten Bakterien, Schmutzstoffen und anderen Antigenen konfrontiert. Deshalb können die wenigen Antigene bei den Impfungen kaum ins Gewicht fallen.

Quellenverzeichnis