Filmtitel von Dieter Broers

Viele Esoteriker nehmen das Ende einer Epoche des Maya-Kalenders am 21. Dezember 2012 zum Anlass, einen "Bewusstseinssprung" oder auch das Ende der Welt für diesen Zeitpunkt zu vermuten. Eine allgmeine Einigkeit dazu herrscht in der New-Age-Szene allerdings nicht. Sowohl wissenschaftlich arbeitende Maya-Forscher, die Mehrheit der heutigen Nachfahren der Mayas als auch Astronomen weisen die New-Age Hypothesen zum 21. Dezember 2012 zurück.

Bereits 1975 waren von Esoterikern erste Spekulationen zum Ende der langen Zählweise des Maya-Kalenders aufgekommen.


Der Maya-Kalender (Lange Zählung) und der 21. Dezember 2012

Nach der "langen Zählung" ("Long Count calendar") des Maya-Kalenders endet am 21. Dezember 2012 (auch zu diesem Datum gab es verschiedene Datumsangaben sie vom 23.12. bis zum 11.1.2013 reichten) eine 5125 Jahre andauernde Periode dieses Kalendersystems mit dem Zählerstand 13.0.0.0.0. Dies wird zum Anlass genommen, nicht nur das Ende des Kalenders anzunehmen, sondern auch das Ende einer Menschheitsepoche und im Rahmen einer "spirituellen Transformation" der Beginn einer neuen Epoche der Menschheit.

Es gibt jedoch in Wirklichkeit drei verschiedene Zählweisen für Tage beim Maya-Kalender und die "lange Zählung" ist nur einer der Tages-Zählweisen:

  • Der Tzolkin oder heilige Kalender mit einer Periode von 260 Tagen, die keiner astronomischen Periodizität entspricht.
  • Der Haab. Ziviler Kalender mit einer Periode von 1 Sonnenjahr = 365 Tagen
  • Die Lange Zählung. Die Kombination aus Tzolkin und Haab führt zu einer Periode von 18.980 Tagen oder ungefähr 52 Jahren, denn das kleinste gemeinsame Vielfache von 260 und 365 ist 18.980. Ein Datum nach Tzolkin oder Haab war deshalb über einen längeren Zeitraum gesehen nicht eindeutig; in Zeitspannen von mehr als 104 Jahren taucht jedes Datum mindestens zweimal auf. Für astronomische Berechnungen und für die Geschichtsaufzeichnung wurde deshalb ein weiteres System benutzt, welches eine Periode von 1.872.000 Tagen oder etwa 5.125 Jahren hat.

2012 als Katastrophe

Manche 2012-Apokalyptiker gehen von einem Ende der Welt am 21. Dezember 2012 aus. Urschen dafür wären Kollisionen der Erde mit einem mysteriösen Nibiru-Planeten, eine Umpolung des Erdmagnetfeldes, enormer Zunahme der Sonnenflecken oder der Entstehung einer die Erde verschlingenden schwarzen Lochs.

Häufig wird behauptet, dass eine Ende der Welt zum Ende von 2012 bevorstehe, weil die Zahl der Sonnenflecken dramatisch zunehme und daher von einer intensiven solaren Partikelstrahlung auszugehen sei. Prognosen von Sonnenobservatorien zufolge werden sich der 2009 begonnene und lange bekannte 11 jährige Solarzyklus (Sonnenfleckenzyklus) und das für 2013 zu erwartende Maximum kaum vom vorangegangenen unterscheiden.[1][2]

Ursprünge der 2012-Spekulationen

Erste Spekulationen zum Ende der Maya-Kalender-Periode kamen 1975 in Angaben von Esoterikautoren auf. Einer der Urheber ist der Autor Frank Waters mit seinem Werk "Mexico Mystique: The Coming Sixth Age of Consciousness".[3] Darin erwähnte Waters das Datum des 24. Dezember 2012. José Argüelles und Terence McKenna ("The Transformative Vision", "The Invisible Landscape") erwänten ebenfalls das Jahr 2012 ohne jedoch einen bestimmten Tag zu nennen. 1987 legte Argüelles in seinem Werk "The Mayan Factor: Path Beyond Technology" das Datum 21. 12. 2012 für ein "Harmonic Convergence event" fest. An diesem Tage würde die Erde von einem "galaktischen Strahl" aus der Mitte der Milchstrasse getroffen werden, dies hätte die damaligen Erfinder des Maya-Kalenders bereits gewusst. Auf diesen "galaktischen Strahl" bezieht sich auch der deutsche Autor und Pseudowissenschaftler Dieter Broers, der in diesem Zusammenhang von einem "Synchronisationsstrahl" spricht.[4][5] Broers produzierte zum Thema einen Film mit dem Titel Revolution 2012 – Das Erwachen des Menschlichen Bewusstseins[6], der im Herbst 2009 in "ausgewählte Kinos" kommen sollte und ab Oktober 2009 in einzelnen Programmkinos zumeist außerhalb des regulären Spielplans gezeigt wurde. Zitat aus der Werbung:

"2012 ist die Jahreszahl, für die in vielen Mythologien ein Bewusstseinssprung vorhergesagt wird. Was aber passiert danach? Werden wir begreifen lernen, dass der Tod nur eine Transformation ist? Entwickeln wir uns zu einer Art Hypermensch? Begreifen wir, dass wir Unsterbliche Wesen sind? Dem Regisseur ist es gelungen die wohl qualifiziertesten Experten aus den Bereichen der Naturwissenschaften zu diesen brennenden Fragen zu interviewen."

Als die "wohl qualifiziertesten Experten" zu diesen angeblich brennenden Fragen nennt Broers den Tonbandstimmenforscher und esoteriker Ernst Senkowski, die ehemalige Astrophysikerin Giuliana Conforto, die sich in ihrem Buch Das organische Universum mit der astrophysikalischen Hypothese der sog. dunklen Materie[7] beschäftigt und diese mit einer "kosmischen Intelligenz" und ähnlichem in Verbindung bringt (Mosquito Verlag), Rupert Sheldrake, Erfinder der morphogenetischen Felder, den Gynäkologen Leo Steib und der Ufo-Gläubige Illobrand von Ludwiger (letztes Buch: UFOs – die unerwünschte Wahrheit, erschienen im Kopp Verlag).

Weblinks

Quellennachweise