Die Kneipp-Therapie ist ein nach dem Pfarrer Sebastian Kneipp benanntes Behandlungsverfahren, das Wasseranwendungen, Pflanzenwirkstoffe, Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen beinhaltet. Diese können sowohl vorbeugend (präventiv) als auch zur Behandlung bestehender Erkrankungen (kurativ) eingesetzt werden. Eine Wirksamkeit ist nicht belegt, als Kur gegen einige wenige Symptome wie zum Beispiel Krampfadern gibt es jedoch Hinweise auf eine Linderung der Beschwerden. Außerdem wurde nachgewiesen, dass durch regelmäßige Kneipp-Anwendungen eine Verbesserung der Prognose, Lebenserwartung und Lebensqualität für Bronchitispatienten erreicht werden kann.

Grundprinzipien

Kneipps Ansatz gründet auf fünf „Säulen“:

  • Die Hydrotherapie wendet Wasser an. Die bekanntesten Anwendungen sind Kneippgüsse und Wassertreten.
  • Die Ernährungstherapie stellt vielseitige Vollwertkost in den Vordergrund.
  • Bei der Bewegungstherapie soll auf einengende Kleidung verzichtet werden. Als intensive Form der Bewegung und einfache Abhärtungsmethode hat Kneipp das Barfußlaufen empfohlen.
  • Die Phytotherapie nutzt die Möglichkeiten der Heilpflanzen.
  • Mit der Ordnungstherapie hat Kneipp einen Weg zu einer bewussten, die Gesundheit erhaltenden Lebensführung vorgeschlagen.

Wirkungsweise

Die Kneipp-Therapie soll auf dem Wirkprinzip einer „Reizreaktion“ beruhen, das heißt, dass diejenigen natürlichen Reaktionen des Körpers therapeutisch genutzt werden, die mit den oben erwähnten Methoden gereizt werden können. Die Kneipp-Therapie kann oder soll mit anderen medizinischen Verfahren kombiniert werden. Somit versteht sich die Kneipp-Medizin nicht als Gegensatz zur wissenschaftlichen Medizin, sondern als Ergänzung derselben.