Rudolf John Gorsleben (eigentlich Rudolf John, geb. 16. März 1883, gest. 23. August 1930) war ein ariosophisch orientierter Runologe, Esoteriker und Antisemit.

Gorsleben ist der Begründer einer originär rassistischen Mysterienreligion. Er widmete sich insbesondere der Edda, sowie Runen und einer Runenmagie. In zahlreichen Äusserungen kommt ein Antisemitismus zum Ausdruck. Der Name Jude würde sich nach seiner Meinung folgendermassen ableiten: Juden = Juten = Guten = Goten = Gottesvolk der Bibel.[1]

Gorslebens Runenmagie spielt auch heute noch bei zahlreichen Esoterikern (insbesondere bei neopaganen und völkischen Gruppen) eine Rolle. Seine völkischen Ideologeme werden von Kreisen der Neuen Rechten und von Sigrid Hunke aufgegriffen.

Kurzbiographie

John Gorleben wird in Metz (Lothringen) geboren. Während des ersten Weltkrieges wird er Offizier und kämpft unter anderem auf türkischer Seite. Am 29 November 1925 gründet Gorsleben die "Edda-Gesellschaft". Im Jahre 1930 verfasst er sein Werk "Hoch-Zeit Menschheit".

Zitate

  • ...[da] in jedem Arier [...] noch ein Rest vom Willen zum Guten [...] als ein Trümmerstück des Göttlichen aus Rasse und Religion [erhalten ist]...[sei]...der Jude [...] bereits durch die Geburt wie durch Gesetz und Erziehung vom Willen zum Bösen bestimmt...[2]
  • Eine Frau wird wesentlich durch den Mann bestimmt, dem sie sich in jungfräulichem Zustande hingibt. Diese körperliche, seelische und geistige Vermischung hat nun bei der Vererbung zur Folge, daß Kinder aus einer Vereinigung der Frau mit einem zweiten Manne Keimanlagen des ersten Mannes, selbst wenn auch keine Empfängnis stattfand, übernehmen, denn schon der Samen wirkt durch bloße Aufnahme wesensverändernd....Der Hochrassige kann sich darum mehr erlauben, ohne Schaden anzurichten. Schwängert er eine Jungfrau arischer Herkunft, so zeugt er wenigstens echt, das heißt nicht nur fort, sondern hinauf, schwängert er ein Mädchen minderrassiger Art, so handelt er zwar nicht klug, aber er "schändet" das Mädchen nicht, eher sich selber in einer "unebenbürtigen Nachkommenschaft"....Was die „Juden“ heute sind, das waren sie von jeher, ein über die ganze Erde verbreitetes, nicht auserwähltes, aber ausgestoßenes Volk, dessen Angehörige schon vor 5000 Jahren in Babylon große Bankhäuser leiteten....Sie sind...das kränkste, körperlich und geistig das entartetste Volk der Erde, weil es, seit Jahrtausenden aus kastenlos, rasselos Gewordenen, aus irgendwelchen körperlichen und sittlichen Mängeln Ausgestoßenen sich zusammensetzend, keine Verbindung mehr zur Mutter Erde...[hat].[3]

Weblinks

Quellennachweise

  1. Buch "Die Hoch-Zeit der Menschheit"
  2. Uwe Puschner: Weltanschauung und Religion – Religion und Weltanschauung. Ideologie und Formen völkischer Religion, in: zeitenblicke 5 (2006), Nr. 1
  3. Rudolf John Gorsleben, Hoch-Zeit der Menschheit (1930)