Oudin-Spule

Version vom 7. August 2010, 16:10 Uhr von Skrzypczajk (Diskussion | Beiträge) (Satz mit den Zündspulen erstmal raus, Vergleich passt m.E. nicht so gut)
Oudin-Spule[1]

Die Oudin-Spule ist eine Erfindung des französischen Arztes Paul Marie Oudin (1851–1923) und des französischen Physikers Jacques d'Arsonval aus der Zeit um 1899. Die Oudin-Spule ist ein eisenkernloser Transformator zur Erzeugung hochfrequenter Hochspannungen.

Derartige Transformatoren werden üblicherweise so betrieben, dass sie zwar hohe Wechselspannungen, aber keine hohe Ströme erzeugen können. Dadurch sind sie relativ ungefährlich. Entstehende Koronaentladungen können ein violettes Licht entstehen lassen, was einer Vorrichtung namens Violet Wand ihren Namen gab.

Die mit Oudin-Spulen erzeugten Hochspannungen wurden zu Beginn des 20. Jahrhundert zu pseudomedizinischen Zwecken eingesetzt, als elektromedizinische Experimente populär und neu waren. In den Jahren um die Jahrhundertwende wurde weltweit intensiv mit Hochspannungen experiment, meist zur Entwicklung der drahtlosen Telegraphie.

Eine ähnliche Vorrichtung ist die Tesla-Spule von Nikola Tesla. Im Gegensatz zur Oudin-Spule, die als Autotransformator ausgebildet ist (auch "Spartransformator", weil er nur aus einer einzigen Wicklung besteht und die Primärwicklung durch eine Anzapfung dieser Wicklung ersetzt ist), ist die Tesla-Spule als Transformator mit zwei gerennten Wicklungen ausgeführt.

Übliche Zündspulen von Ottomotoren sind ebenfalls Hochspannungstransformatoren, die sehr ähnlich funktionieren.

Quellennachweise

  1. Bildquelle: Mihran Krikor Kassabian, (1907) Roentgen Rays and Electro-Therapeutics, J.B. Lippincott Co., Philadelphia, USA, S.142. (public domain)