Eva Herman bei Kopp-Verlag[1]

Eva Herman (geboren als Eva Feldker am 9. November 1958 in Emden, Autorenpseudonym "Corinna Feldmann") ist eine deutsche Buchautorin, Publizistin, Sängerin und ehemalige Nachrichtensprecherin und Moderatorin der ARD aus Hamburg. Herman gilt als katholisch-konservativ und anti-emanzipatorisch eingestellt und sie engagierte sich entsprechend auch politisch. Ihre öffentlich vorgebrachten Ansichten zu Nationalsozialismus, Familienpolitik der NS-Zeit und deutscher Geschichte waren Medienthemen.

2010 ist Herman schließlich als "Nachrichtensprecherin" beim rechts-offenen Kopp-Verlag gelandet, der sich auf Literatur über Verschwörungstheorien und braune Esoterik sowie pseudomedizinische Themen spezialisiert hat. Im Kopp-Verlag erschien auch ihr letztes Buch Die Wahrheit und ihr Preis.

In der letzten Zeit wird Herman zunehmend auf Webseiten der so genannten Truther-Szene (z.B. "infokriegernews") gewürdigt. Sie sei erfolgreich aus einer "politisch korrekten Meinungsmaschinerie ausgebrochen", als sie 2007 im Fernsehen naive Ansichten zu angeblichen Vorzügen der Nazizeit zum Besten gab, die zu ihrer Entlassung beim Norddeutschen Rundfunk führten. Regelmäßig wird sie auch als Opfer einer angeblichen Hetzjagd gegen sie dargestellt, die ihre Berufschancen ruiniert hätte. Internetauftritte der rechten Szene (z.B. altermedia.de) malen auch das Bild eines "Terrors" gegen Eva Herman durch "Feministinnen, Antifa, Grüne, Linke" und "Lakaien der Presse". Solchen Behauptungen stehen jedoch gewonnene Zivilprozesse gegen den Springer-Konzern entgegen, die zeigen, dass Herman auf die Hilfe der geltenden Rechtssprechung setzen kann.

Kurzbiographie

Eva Herman wurde 1958 in Emden geboren und wuchs in Herzberg am Harz auf. Ihre Eltern waren in der Hotelierbrache tätig. Nach Abschluss der mittleren Reife machte sie eine Ausbildung zur Hotelkauffrau. 1983 heiratete sie den Autohändler Werner Herrmann und zog zu ihm nach München. Nach der Scheidung 1988 behielt sie seinen Nachnamen, verkürzte aber den Nachnamen auf "Herman". 1989 heiratete sie den Fernsehjournalisten Horst-Wolfgang Bremke, der wie sie beim NDR arbeitete. Die Ehe wurde 1992 geschieden. Von 1991 bis 1994 war Herman mit dem Moderator Uwe Bahn liiert. 1995 heiratete sie den Produzenten und Regisseur Tom Ockers. 1997 wurde ihr gemeinsamer Sohn geboren. 2002 erfolgte die Scheidung. 2005 heiratete sie den Hotelier Michael Bischoff.

Tätigkeiten für den öffentlich rechtlichen Rundfunk

Herman ließ sich bis 1988 beim Bayerischen Rundfunk zur Fernsehsprecherin ausbilden. Gleichzeitig moderierte sie beim Hörfunksender Bayern 3 unter ihrem damaligen Chef Thomas Gottschalk. 1988 wechselte sie zum NDR nach Hamburg, wo sie im Hörfunk tätig war und später zum Tagesschau-Team des NDR gelangte. Daneben war Herman regelmäßig in Talkshows und Schlagersendungen zu sehen. Der letzte Auftritt bei der Tagesschau war 2006. Ihre Tätigkeit beim NDR endete mit ihrem Rauswurf 2007. Zum Verhängnis wurde ein von ihr geführtes Interview mit "Bild am Sonntag".

2007: Der Rauswurf beim NDR und aus der Kerner-Talkshow

Im September wird die nicht fest angestellte Eva Herman vom NDR fristlos entlassen. Ursache waren wohl Presseberichte über die konservativen Ansichten und veröffentlichten Werke von Herman und letzendlich Presseartikel die Herman zitierten und dabei teilweise falsch zitierten. Demnach hätte sie sich angeblich verharmlosend über die Familienpolitik des Nationalsozialismus geäußert. Herman reagierte darauf mit der Veröffentlichung eines Buches Die Wahrheit und ihr Preis, in dem sie die Vorwürfe zurückweist und behauptet, man habe sie absichtichtlich falsch zitieren und somit "unmöglich" machen wollen. In ihrem antiemanzipatorischen Werk "Das Eva-Prinzip" äußerte sich sich dahingehend, dass im Nationalsozialismus eine "distanzierte Haltung" zu Kindern gefördert worden sei, was sie kritisiere. In Printmedien wie "taz" und "Hamburger Abendblatt" wurde Herman eine Nähe zur Familienpolitik des Nationalsozialismus unterstellt. Eine naiv-konfuse Äußerung bei einer Pressekonferenz zum Buch Das Arche Noah Prinzip (Zitat: "Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das, was wir an Werten hatten – es war 'ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hoch gefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle –, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt, das wurde abgeschafft.") löste offenbar die Kündigung durch den NDR aus.

Einige Monate später wurde Eva Herman zu einer ZDF-Talkshow bei Johannes Kerner eingeladen und während der Sendung vor laufender Kamera verabschiedet.

Eva Herman als Buchautorin

Herman verfasste ab 2006 mehrere Bücher zum Selbstverständnis von Frauen, zur Geschlechterrolle der Frau und Familienpolitik, sowie (2010) zum Thema Presse- und Meinungsfreiheit.

Hermans Buch Das Eva-Prinzip erschien im Herbst 2006 und thematisierte positiv eine traditionelle Geschlechterrolle vom berufstätigen Ehemann und der für Haushalt und Kinder sorgenden Ehefrau. Am 12. August 2006 teilte die ARD mit Bezug auf das Buch mit, Herman lasse nach 17 Jahren ihre Arbeit als Tagesschausprecherin ruhen. Es folgte Liebe Eva Herman: Briefe an die Autorin des Eva-Prinzips, dessen Erlöse dem Familiennetzwerk "Familie e.V." zugute kommen sollen, in dem sie Mitglied ist. Weitere Werke sind Das Prinzip Arche Noahvon 2007, Aber Liebe ist es nicht, Vom Glück des Stillens. Körpernähe und Zärtlichkeit zwischen Mutter und Kind und "Mein Kind schläft durch – der natürliche Weg zu ruhigen Nächten für Groß und Klein.

Hermans letztes Buch ist im März 2010 Die Wahrheit und ihr Preis: Meinung, Macht und Medien. Darin kritisiert sie aus ihrer Sicht die Berichterstattung über ihre Bücher und Fernsehauftritte und wirft den Medien vor, sie wollten sie nicht zu Wort kommen lassen.

Tätigkeiten für die Pharmaindustrie

Nebenbei arbeitete Herman auch für den Pharmakonzern Hoffmann-La Roche und dessen bundesweite Kampagne "Durch die Brust ins Herz".

Eva Herman als Sängerin

2003 kam die Musik-CD Swing it von Eva Herman auf den Markt. Darauf sang Herman mit Bettina Tietjen, Max Raabe und Hape Kerkeling Swingklassiker.

Engagement gegen die Gleichberechtigung von Frau und Mann

Herman gilt im Rahmen ihrer Weltanschauungen als Gegnerin der Frauen- und 68er-Bewegung und als Anhängerin einer "klassischen Frauenrolle", mit Zuständigkeit für Haushalt und Kindererziehung bei sorgendem arbeitstätigen Ehemann.

Beifall fand in diesem Zusammenhang Anti-Feministin[2] Herman auch bei ultrakonservativen Kreisen sedisvakntistischer Katholiken. (Beispiel "Kreuz Net").

Die Gleichberechtigung der Geschlechter wurde von Herman in ihrem letzten Buch als "menschheitsvernichtenden Wahnsinn" bezeichnet, Feministinnen sind für sie die "zeternden, hasserfüllten Bräute" des Teufels. Zitat Herman: "Haltet doch inne! Seht euch um, reißt die hässlichen Wurzeln der Entmenschlichung raus! Hört nicht auf, die Heuchler und Pharisäer, die nur noch um Goldene Kälber tanzen. Sie bringen Krankes und Falsches über euch, sie rauben euch das Leben! Holt euch endlich euer Land zurück!"

Die ehemalige NDR-Moderatorin gilt auch als engagierte Gegnerin von Kindergärten und attackierte Pläne der Familienministerin Ursula von der Leyen zu Kindergärten mit kruden Argumenten. So verstoße laut Herman die verstärkte Betreuung von Kindern in Kindergärten und Krippen gegen "gottgewollte Geschlechterrollen", fördere Alkoholismus, Suizid sowie die Zerschlagung der Gesellschaft und könne gar zur Ausrottung der Deutschen bis 2107 führen.

Politisches Engagement

Aktuell setzt Herman sich weiter für konservativ-christliche Familienpolitik ein. Dazu trat sie beispielsweise beim Wahlauftakt der neuen christlichen Partei "AUF – Partei für Arbeit, Umwelt und Familie" am 16. Mai 2009 auf. Seit Juni 2009 wirkt sie als Moderatorin im webTV des Internetportals "familyfair" und "K-TV" mit. Am 17. Juli 2009 referierte sie in der Alten Oper Erfurt beim Symposium Familie unter Druck über die Liebe und Bindung als Fundament mütterlicher Beziehung. Aktuell tritt Herman täglich per Video beim Kopp-Verlag neben Kopp-Sendungen wie "So lügen Journalisten", auf. Laut "Die Welt" verbreitete sie bei dieser Gelegenheit einen "kruden Mix aus aufgeblasenen Gerüchten und Verschwörungstheorien", und: "Nein, ihr Auftritt ist keine Parodie aus „Switch Reloaded“. Eva Herman nimmt ihre neue berufliche Herausforderung tatsächlich ernst. Mit einer Miene, von der man nicht genau weiß, ob sie vor Schreck oder vor Tapferkeit erstarrt ist, kämpft sie sich seit Anfang Juni täglich in einem mehrminütigen „Worst of …“ durch Bandwurmsätze, die jede Nachrichtenredaktion ihrem Volontär um die Ohren gehauen hätte."[3] Der Webauftritt der rechten Junge Freiheit verlinkt direkt zu den Kopp-Videoseiten.[4]

Eine Auftritt bei der österreichischen rechten Partei FPÖ sagte sie kurzfristig ab.

Ein politisches Mandat hatte Herman noch nicht inne.

Engagement für die so genannte Truther-Szene

Ihr jüngstes Buch veröffentlichte Herman im Kopp-Verlag. Herman dazu: "Ich fühle mich in dieser Gesellschaft sehr wohl. Bei vielen heute sogenannten Verschwörungstheorien steckt mehr Wahrheit dahinter, als man es glaubt". Und die Bild-Zeitung zitiert Herman in Bezug auf ihre Kopp-Auftritte: "Ich finde gut, dass wir dort Nachrichten bringen können, die sonst nicht so im Fokus stehen."

Eva Herman, die Medien, Rezeption und Reaktionen

Hermans Werk Das Eva-Prinzip fand eine Replik im Buch Eva, go home von Désirée Nick (Nick: "Mädels, lasst Euch nicht verarschen, vor allem nicht von Eva Herman.")[5]

Ihr Werk Die wahrheit und ihr Preis wird auch in einem Blog der Scientology am 29.3.2010 mit der Überschrift Eva Hermann: Wie das System jeden ausschließt, der eigene Gedanken hat beworben.[6]

Prozesse

Hermans Klage gegen die Kündigung des NDR wurde von den Arbeitsgerichten in zwei Instanzen aus formalen Gründen abgewiesen. Nach den Feststellungen der Gerichte war Herman beim NDR keine Arbeitnehmerin, sondern freie Mitarbeiterin.

Nach einem von Herman erwirkten Gerichtsurteil darf die Deutsche Presse-Agentur dpa nicht mehr behaupten, sie habe gesagt, "wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden".

Im Januar 2009 gewann Herman in erster Instanz vor dem Landgericht Köln zwei Prozesse im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen des Jahres 2007. Im ersten Verfahren verurteilte das Gericht die Bild-Zeitung für Franz Josef Wagners Titulierung Hermans als "dumme Kuh" zu einem Schmerzensgeld in Höhe von 10.000 Euro. Die in einem anderen Bild-Artikel benutzte Überschrift "Ist Eva Herman braun oder nur doof?" wurde dagegen als zulässige Meinungsäußerung bewertet. Im zweiten Fall beurteilte das Gericht den Kommentar des Hamburger Abendblatts vom 7. September 2007 als Fehldeutung des Hermanzitats und verurteilte den Verlag daher zur Unterlassung der strittigen Formulierungen und zu 10.000 Euro Schmerzensgeld. In der Berufung vor dem OLG Köln erhöhte sich der Betrag auf 25.000 Euro.

Zitate von Eva Herman

  • Aufgrund ihrer Veranlagung sind Frauen viel eher in der Lage, das Haus heimelig zu machen und Apfelkuchen zu backen.

Zitate zu Eva Herman

  • Grünen-Fraktionschefin Renate Künast zu Eva Herman: Bei Eva Herman wünscht man sich selbst als Frauenrechtlerin, sie möge doch bitte heim an den Herd gehen.
  • Alice Schwarzer: Wir freuen uns für die Kollegin, dass sie sich ihrer eigentlichen Berufung widmen kann. Statt eine zwischen Fernsehen und Büchern zerrissene Karrierefrau wird sie vermutlich bald ganz Hausfrau und Mutter sein können.

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