Unter Tierrechten versteht man die Ansicht, dass Tieren die gleichen Rechte wie Menschen zuzugestehen werden. Tierrechte werden für jene Tiere gefordert, die nach Ansicht der Vertreter der Tierrechte ein Bewusstsein besitzen. Grundlage hierfür sind ethische Konzepte, die davon ausgehen, dass Tiere über eine Schmerz- und Leidensfähigkeit verfügen. Noch weiter geht die Ansicht, dass Tieren eine eigene Würde zuzusprechen ist.

Solchen Tieren, meist zählen dazu alle Wirbeltiere, sollen demzufolge das Verfügungsrecht am eigenen Leib sowie die Möglichkeit begrenzter Selbstbestimmung gegeben werden. Die gängige Praxis, Tiere als Eigentum oder Handelsgut zu behandeln, wird abgelehnt.

Aus den Forderungen nach Tierrechten ergeben sich zahlreiche radikale Konsequenzen für die Gesellschaft, wie etwa ein gesetzlich vorgeschriebener und staatlich durchgesetzter Veganismus, die Abschaffung aller als Ausbeutung des Tieres angesehene Nutzung von Tieren, z.B. die Nutzung von Milch und Milchprodukten, Wolle, Honig, Seide, aber auch von Zoos, Zirkussen, Heimtieren und reiten.

Kritik

Die Forderung nach Tierrechten hätte neben den Konsequenzen für die menschliche Ernährung die Folge, dass Tiere in eine Art Rechtverhältnis eintreten würden und dass sie in der Lage sein müssten, moralische Entscheidungen zu treffen, die Rechte anderer zu respektieren oder Rechtskonzepte in irgendeiner Form zu verstehen. Dies wiederum würde neben den Rechten auch Pflichten für das Tier ergeben.

Da die moralischen Forderungen des Menschen im Umgang mit dem Tier auch umgekehrt ein entsprechendes Verhalten des Tieres zum Menschen und zu anderen Tieren nach sich ziehen, würden sich z.B. Fleischfresser strafbar machen, wenn sie nicht auch zu einer vaganen Lebensführung finden würden. Beließe man Fleischfresser bei ihrer normalen Ernährung, käme es wiederum zu einer Ungleichbehandlung mit den Menschen, die ihrerseits auf Tierprodukte verzichten müssen.