K.J.Probst

Karl J. Probst ist ein deutscher habilitierter Orthopäde und Naturheilkundler mit aktuellem politischen Exil Santa Cruz de la Sierra in Bolivien. Der rechtsgerichtete Probst gilt als Anhänger der Rohkost sowie umstrittener unkonventioneller Verfahren wie Pap-Imi Therapie, Chelattherapie und Germanische Neue Medizin (GNM) und betätigte sich als Impfgegner. Von 1980 bis 1984 war Karl Probst Allgemeinarzt in Nürnberg. Er leitete ab 1989 im bayerischen Ottobeuren eine Wellness- und Anti Aging-Privatklinik namens Wellness-Energie-Zentrum mit Schwerpunkt Rohkost, Saftfasten nach Max Gerson, Papaya-Therapie, Colon-Hydro-Therapie, Entsäuerung, Chelattherapie und sogenannter Entgiftung. Hinzu kamen die unwirksame Pap-IMI-Therapie, Galvanotherapien zur Tumorzerstörung (ECT) und die alternativmedizinische diagnostische Anwendung der Dunkelfeldmikroskopie.

2005 verließ der rechtsgerichtete Probst Deutschland. Probst sah wegen Ermittlungen gegen ihn wegen Verbreitung rechtsgericheteter Schriften sein "Lebenswerk" zerstört und öffnete in Bolivien eine Privatklinik namens Samadhi/Dunkeltherapie-Zentrum (später in Wellness Energy Center umbenannt) im Norden von Santa Cruz De La Sierra. Neben den oben aufgezählten Methoden bietet er dort eine Vielzahl weiterer dubioser Verfahren an, beispielsweise Dunkeltherapie bzw. Tibetanisches Nachtyoga, bei der den Patienten längere Zeit Licht vorenthalten wird, um einen "Samadhi-Zustand der Versenkung" zur "Selbstheilung" bei begleitendem Wasserfasten zu finden.

Probst kann als personifiziertes Beispiel der Beziehungen zwischen Teilen der Rohkostszene, Alternativmedizin, Esoterikszene und der deutschen rechten Szene gesehen werden, wie dies auch bei Max Otto Bruker oder Ryke Geerd Hamer zu erkennen ist.

Probsts umstrittene alternativmedizinische Ansichten

Probst vertritt die Ansicht, dass Infektionskrankheiten nicht durch Keime im Rahmen von Infektionen verursacht werden. Analoge Überzeugungen, die den Erkenntnissen der modernen Medizin widersprechen, sind auch bei Stefan Lanka zu finden. Andererseits beklagt Pobst auf widersprüchliche Weise den Einsatz von Antibiotika, da diese Mikroben dazu veranlassten, plötzlich zu einer Gefahr für Patienten zu werden. Bakterien, Pilze und Viren seien nach Probst die Folge und nicht die Ursache von Krankheiten. Sie hätten eine wichtige Aufgabe bei der Heilung von Krankheit zu erfüllen, indem sie "das durch eine verfehlte Lebensführung geschädigte Gewebe abbauen und damit zur Verbesserung der Ausscheidung beitragen". "Ein Mikroben-Angriff richtet sich niemals gegen lebendes und funktionstüchtiges Gewebe" schreibt Probst dazu. Ein Traktat von Probst mit dem Tital Iinfektionskrankheiten durch Keime: ein modernes Märchen wird unkommentiert auch von dem Impfgegner Hans Tolzin auf seinen Webseiten präsentiert. Tolzin bedankt sich ausdrücklich bei Probst für die Erlaubnis zur Wiedergabe (Ich danke Prof. Probst für die freundliche Erlaubnis zum Abdrucken dieses Artikels. H. Tolzin).[1]

Er folgt dagegen uralten humoralpathologischen Hypothesen sowie dem bereits vor über hundert Jahren widerlegten Konzept des historischen Pleomorphismus, den er einer "krebsartig wuchernden Krankheitsindustrie" entgegensetzt. Am Werke sieht er verschwörerisch agierende "Handlanger des Teufels", die "hinter den Kulissen die Fäden" ziehen würden, um zu erreichen, dass ""die breite Masse der verführten Menschen die einfachen Lebensgesetze hinter einem Schleier der Verwirrung nicht erkennen"" könnten. Allgemein hält Probst das Prinzip der Ansteckung (bzw Infektion) für "Irrglauben" und wendet sich gegen etablierte Regeln der Hygiene in der Medizin [2]. Therapeuten seines Schlages sieht er in Gefahr, "kriminalisiert" zu werden wegen Anwendung von Methoden, die nicht der beweisbasierten Medizin entsprechen.

Nach Probst gibt es nur eine einzige Krankheit: die Toxämie.

Politische Ansichten

In einem ihm zugeordneten Internetbeitrag eines karlprobst@hotmail.com aus Bolivien vom Juli 2006 an eine NJ-Kampfredaktion bezieht sich Probst auf eigene Userbeiträge als "Carlos" im rechtsgerichteten Neuschwabenland Forum. Demnach hatte Probst seinen Ottobeurer Patienten immer wieder Publikation der Machart Das Nationaljournal, Stimme des Gewissens, Unabhängige Nachrichten und andere "Aufklärungsschriften" als politisches Propagandamaterial angeboten, was diese sich aber verbaten und ihn 2004 anzeigten. Außerdem bekannte sich Probst zu den Kommissarischen Reichsregierungen und wollte seine Steuern als angeblicher "Reichsbürger" nicht zahlen. Der bayerische Staatsschutz ermittelte und es kam zu einer Hausdurchsuchung im Januar 2005.[3]

Probst setzte sich auch für die unwirksame GNM seines Sinnesgenossen Hamer ein. So schrieb Probst 1994: "Schon vor 8 Jahren lernte ich die Arbeiten von Herrn Dr. Hamer kennen und konnte deren Richtigkeit vereinzelt auch in der Praxis überprüfen. Auch wenn die Schulmedizin Herrn Dr. Hamer - ohne die Stichhaltigkeit seiner Argumente überhaupt näher untersucht zu haben - ablehnt, kann ich als Praktiker seine Ergebnisse bestätigen." [4].

Über die Menschen in seinem Exil Bolivien sagt Probst: "Wenn man als Ausländer hierher kommt, dann muss man in der Lage sein, sich selber zu versorgen, denn Freundschaften zu Bolivianern gibt es nur in der Erwartung von Barem. Hier gilt in Tat und Wahrheit das bekannte Wort: Nur Bares ist Wahres." [5]

Kontakte zu Urkost und Urmedizin

Probst schreibt regelmäßig in der Postille Natürlich leben des Bundes für Gesundheit von Franz Konz. In den Artikeln werden meist negative Behauptungen über die "Schulmedizin" und diverse Umwelteinflüsse aufgestellt. Belege oder Nachweise zu den Behauptungen werden selten bis nie geliefert. Einige Artikel versuchen einen wissenschaftlichen Eindruck zu erwecken, indem sie sich z.B. auf Studien in Fachzeitschriften beziehen. Allerdings ist die Bewertung der Studienergebnisse und -aussagen durch Probst oft fragwürdig.

Zitat: "Der Organismus versucht das Immunsystem zu entlasten, indem er die latent in jedem Menschen schlafend vorhandenen Kleinstlebewesen aktiviert. Wir wissen heute, dass diese Mikroorganismen, das heißt Viren, Bakterien, Pilze und Protozoen, je nach den aktuellen Erfordernissen ineinander umwandelbar sind und den Körper nach Kräften bei den Selbstreinigungsarbeiten unterstützen." [6]

Quellennachweise

  1. http://www.tolzin.de/infektionen/
  2. Probst K: Wandmaker aktuell 2-2000
  3. http://www.ureader.de/msg/1165738.aspx
  4. http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Zertif/940811.htm
  5. Natürlich leben 1/2009, S.41
  6. Natürlich leben 1/2008, S.16, Entstehung und Behandlung von "Krankheit" aus Sicht der Urmedizin