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Extrakte aus dem Echten Johanniskraut (Hypercicum perforatun) werden als pflanzliches Antidepressivum in Form von Kapseln, aber auch Tees angeboten.

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit von Johanniskraut in der Therapie der Depression ist umstritten, es gibt sowohl klinische Studien, die eine Wirksamkeit belegen, als auch solche, die keine Überlegenheit gegenüber Placebo zeigen. Ein Cochrane-Review kam 2005 zu dem Schluss, dass die Datenlage „inkonsistent und verwirrend“ ist. Eine aktuelle Metaanalyse kommt zu dem Schluss, die Wirkung von Johanniskraut sei noch am besten bei milder oder mittelgradiger Depression nachgewiesen, habe aber auch ein erhebliches Nebenwirkungspotential.

Ein Cochrane-Review aus dem Jahr 2008 wertete 29 Studien mit zusammen mehr als 5000 Patienten aus, bei denen nach DSM- oder ICD-10-Kriterien eine Depression („major depressive disorder“) vorlagen. Die Wirksamkeit von Johanniskraut war gegenüber Placebo überlegen und erwies sich vergleichbar mit synthetischen Antidepressiva, bei besserer Verträglichkeit und geringeren Abbruchraten.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen geht davon aus, dass Johanniskraut einen Effekt bei leichten Depressionen hat. Generell gab es jedoch eine deutliche Abhängigkeit des Effektschätzers von der Studienqualität: je schlechter die Qualität der Studien, desto größer stellt sich das Ausmaß der aufgezeigten Effekte dar und umgekehrt. Bei Betrachtung allein derjenigen Studien mit der besten methodischen Qualität zeigt Johanniskraut nur einen sehr geringen Effekt. Weiterhin geht das Institut davon aus, dass Johanniskraut bei schweren Depressionen nicht hilft. Es erwies sich bei schweren Depressionen in keiner Studie als dem Placebo überlegen.

Die jetzigen Studien liefern noch nicht genügend Daten, um unterschiedliche Johanniskraut-Extrakte miteinander vergleichen zu können oder die optimale Dosis zu ermitteln. Bei leichten Depressionen konnte jedoch in einer Studie eine Dosis-Wirkungsbeziehung experimentell nachgewiesen werden.