Der Begriff Morgellonen (engl. morgellons) bezeichnet eine geheimnisvoll erscheinende bizarre und angeblich neuartige Hauterkrankung.

Bis heute konnte kein Nachweis erbracht werden dass es sich um eine neue Krankheit handelt. Alle Anzeichen sprechen dafür dass es sich um eine seit mehreren Jahrhunderten bekannte psychiatrische Erkrankung handelt, die als Dermatozoenwahn oder Ekbom-Syndrom bezeichnet wird und auch bei Hypochondern beobachtet wird. [1]

Weitere verbreitete Bezeichnungen sind:

  • die chronische Entomophobie oder Parasitophobie
  • Ausprägung einer taktilen (oder haptischen) Halluzinose
  • Epizoonosewahn
  • Insektenwahn
  • Ekbom-Syndrom
  • Dermatozoenwahn (Ekbom 1938)
  • Acarophobie
  • circumskripte Hypochondrie -
  • wahnhafter Ungezieferbefall
  • chronische taktile Halluzinose

in der englischsprachigen Literatur bekannt als:

  • delusionary parasitosis
  • entomophobia,
  • parasitophobia usw...

in der französischsprachigen Fachliteratur:

  • nevrodermie
  • délire de parasitose

Derartige Störungen lassen sich als sekundärer Dermatozoenwahn auch bei Kokainabusus oder der Zuckerkrankheit regelmässig beobachten. Da Insektenwahner häufig versuchen ihre angeblichen Plagegeister in Streichholzschachteln zum Arzt mitzubringen, wird in Ärztekreisen hinter vorgehaltener Hand auch mal vom matchbox-Syndrom gesprochen.

Ein ähnlicher Begriff des Enterozoenwahns bezieht sich auf die Gewissheit des Betroffenen innerlich von Parasiten befallen zu sein.

Namensherkunft Morgellonen

  • 1690 benutzte der englische Arzt Sir Thomas Browne den Begriff in einer Monographie [2] in Zusammenhang mit einem Krankheitsbild bei Kindern das im französischen Languedoc bekannt war. Die betroffenen Kinder wurden damals les morgellons genannt.
  • 1935 bezeichnete der englische Arzt C.E. Kellett damit eine Erkrankung die in der provencalischen Sprache masclous, oder Krankheit der kleinen Fliegen genannt wurde. Der Begriff geriet allerdings wieder in Vergessenheit.
  • 2002 griff die Biologin Mary Leitao aus McMurray (Pennsylvania) den begriff wieder auf als sie versuchte eine Erklärung für Hauterscheinungen bei ihrem zweifährigen Sohn zu finden. Sie erinnerte sich an die Schrift von Browne aus dem 17. Jahrhundert.

die Symptomatik

Die von dem damit gemeinten Krankheitsbild Betroffenen berichten über unerklärliche Hauterscheinungen mit Juckreiz. Manche Betroffene berichten über faserartige Fremdkörper in oder auf der Haut. Aller Wahrscheinlichkeit nach kommen gefundene Fasern bei den Patienten aus der Umgebung.

Eine körperliche Untersuchung surch den experten kann mögliche Krätze oder Lausbefall abklären.

Untersuchungen der CDC (centers for disease control and prevention / USA)

Die amerikanische CDC veröffentlichte eine Erklärung die auf einer Literaturdurchsicht beruht nach der es unbekannt sei ob es sich bei den beschriebenen Symptome um eine neuartige Erkrankung handelt oder ob es sich überhaupt um eine eigenständige Erkrankung oder gar ansteckende Erkrankung handelt.

Verschwörungstheorien um Morgellonen / morgellons

Anhänger der Chemtrail-Hypothese nennen die mit Morgellons bezeichnete Störung als Beweis dafür dass von Flugzeugen Fasern in der Atmosphäre verteilt würden, die sich dann in der Haut wiederfände.

Weblinks

Quellennachweis

  1. Thieberge, D: Les acarophobes. Rev. Gen. Clin. Ther. 32 (1894), 373
  2. Browne T: A Letter to a Friend