Die Wasserallergie ist ein Begriff, der analog zu einer angeblichen Zuckerallergie Eingang in alternativmedizinische Literatur und in pseudomedizinische Behandlungskonzepte gefunden hat und ein Beispiel für eine Krankheitserfindung ist.

Bei der angenommenen Wasserallergie soll es sich um eine Allergie gegen Wasser handeln. Wasser (oder auch Zucker) sind aber nicht immunogen und daher auch nicht "allergisierend". Pseudodiagnosen wie die einer vermeintlichen Wasserallergie sind geeignet, entsprechende nutzlose Therapien zu empfehlen.

Nicht mit einer Wasserallergie identisch ist die Wassernesselsucht (Wasserurtikaria oder aquagene Urtikaria). Die ist eine sehr seltene Form der Nesselsucht, die nach Kontakt mit Wasser auftritt. Die Wassernesselsucht ist keine allergische Reaktion auf Wasser, sondern eine Überempfindlichkeit auf die in (nichtdestilliertem) Wasser gelösten Ionen. Betroffen sind vor allem junge Erwachsene.[1]

Abzugrenzen von einer Wasserallergie ist auch der aquagene Pruritus, eine seltene Hautkrankheit, die sich in zeitlich bis zu 40 Minuten andauerndem, flächig auftretendem stechenden Juckreiz variierender Stärke unmittelbar oder in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Befeuchtung betroffener Hautstellen äußert. Betroffene berichten vom Auftreten des aquagenen Pruritus vorwiegend nach dem Duschen oder nach Vollbädern. Genannt wird auch Körperschweiß als Auslöser. Die Ursache des aquagenen Pruritus ist nicht bekannt.[2]

Quellenverzeichnis