Steralythe sind Wund und Spüllösungen sowie Gele, die in Deutschland registrierte Medizinprodukte (der Klasse IIb) sind. Sie sind zur kurzzeitigen äusserlichen unterstützenden Behandlung auf der Haut zur Reinigung und Befeuchtung von Wunden zugelassen[1]. Die für die Zulassung benannte Stelle war eine DQS GmbH.

Hersteller von Steralythen ist das Pharmaunternehmen Aquis GmbH in Marburg[2]. Vertrieben werden die Steralyth-Produkte von einer AquaSan Tech GmbH in Hofheim am Taunus, unterstützt von einem "Steralyth-Team" in 31312 Sehnde (für Deutschland), das auch einen "Steralyth-Hilfsfonds " betreibt.

Glaubt man den Angaben des rührigen Steralythe-Vertriebs, so seien die Steralythe-Produkte aus der Notwendigkeit entstanden, für schlechten hygienischen Zustände in Krankenhäusern und Heimen in den Entwicklungsländern Afrikas, dem Nahen Osten, Osteuropas und Asiens eine Lösung zu finden.

Bekannt geworden sind bislang folgende Steralyth-Produkte:

  • Anosteralyth
  • Cathosteralyth
  • Neutrosteralyth und Neutrosteralyth-Gel

Inhaltsstoffe

Prinzipiell handelt es sich bei den Steralythen um Salzlösungen, die aus "aktiviertem" destilliertem Wasser und niedrig konzentrierten Salzen bestehen sollen. Steralythe werden als Ergebnis einer "elektro-chemische Aktivierung von Wasser und Salz" beschrieben. Ursächlich für die Wirkungen seien elektrische Ladungen von mehreren Hundert Millivolt sowie eine durchblutungsfördernde Wirkung und die Förderung der Neueinsprossung von Gefäßen. Die den Produkten beigemessenen Wirkung soll durch eine Diaphragmalyse stattfinden. Nach der Reaktion mit Mikroorganismen zerfallen Steralyth-Lösungen wieder zu Wasser und Salz. Nebenwirkungen würden nicht eintreten.

Die Herstellung soll nicht nur zentral möglich sein, sondern auch dezentral vor Ort in so genannten Steralyth-Elektrolyse-Zellen.

Medizinprodukt oder Arzneimittel ?

Steralythe werden auch mit teilweise pseudowissenschaftlichen Argumentationsversuchen und Werbebotschaften im Internet (so bei CoMed) zum Zwecke einer angeblich wirksamen Therapie von pathogenen Keimen beworben und dabei einen Status wie einem zugelassenen Arzneimittel beigemessen. Medizinprodukte dürfen grundsätzliche keine relevanten gesundheitlichen Wirkungen haben und daher auch keine gezielte Wirkung gegen problematische Mikroorganismen haben.

So heisst es in der Werbung: Steralyth-Lösungen beseitigen Problemkeime, die zu einer immer größeren Herausforderung im Gesundheitsbereich werden. Zum Beispiel: Candida albicans, Coliforme Keime, Legionellen, Pseudomonas, Salmonellen Staphylokokken, Methicillin resistente Staphylokokken (MRSA) oder Streptokokken. Wunden werden durch Feuchtverbände oder Steralyth-Gele schmerzfrei gereinigt und in kürzester Zeit wird ein keimarmes Milieus geschaffen. Somit wird der Eindruck erweckt die Produkte wären gegen die genannten Keime und Pilze etwa so wirksam wie zugelassene Antibiotika.

Quellennachweise

  1. DIMDI Register Nummer: DE/CA36/55089/0001
  2. AQUIS GmbH, Marburgerstrasse 86 C, 35043 Marburg