Wolfgang Thüne (geb. am 4. März 1943 in Ostpreußen) ist ein deutscher Meteorologe, Buchautor, Fernseh-Meteorologe (ZDF) und Klimaskeptiker.

Aufmerksamkeit erfuhr der vom ZDF her bekannte Thüne zusätzlich durch seine in Büchern vertertenen Ansicht, dass es auf der Erde keinen Treibhauseffekt gebe.

Kurzbiographie

Von 1962 bis 1967 studierte Thüne Meteorologie, Geophysik, Physik, Mathematik und Geographie an der Universität Köln und der FU Berlin. Er war sodann beim Wetteramt Frankfurt und ab 1969 Meteorologe beim DWD. Von 1971 bis 1986 war Thüne nebenberuflich als Fernseh-Meteorologe beim ZDF tätig. Es folgten Tätigkeiten beim Landesamt für Umweltschutz in Rheinland-Pfalz. 1982 bis 1986 absolvierte er ein Zweitstudium an der Universität Würzburg mit den Fächern Soziologie, Politische Wissenschaften und Geographie.

Aktivitäten gegen den so genannten "Treibhaus-Schwindel"

Seit den späten 1990er Jahren tritt Thüne gegen den von ihm so bezeichneten Treibhaus-Schwindel auf und bezeichnet den Treibhauseffekt als physikalische Unmöglichkeit und naturwissenschaftliches Märchen, sowie die Wissenschaft als völlig korrumpiert.

Ein Leserbrief von Thüne erschien dazu auf der Webseite der Anhänger der pseudomedizinischen Germanische Neue Medizin des Wunderheilers Ryke Geerd Hamer.[1]

Umstrittene Promotion zum Dr. phil

1987 wurde er in Würzburg unter Lothar Bossle mit einer Arbeit Die Heimat als soziologische und geopolitische Kategorie und als Identitätsimpuls in der Dynamik der modernen Industriegesellschaft mit summa cum laude zum Dr. phil. promoviert.

Die Aktivitäten des Soziologieprofessors Bossle wurde 1988 in der "Die Zeit" in einem Artikel Doktorspiele in Würzburg als unseriös kritisiert und dabei auch Thüne's Dissertation als Beispiel angeführt. Er habe sich etwa auf das Buch Mut zur Macht aus dem rechtsextremen Kurt Vowinckel-Verlag berufen und ein eigenes Werk als Quelle für ein Zitat von Martin Heidegger angegeben.[2] Das private "Institut für Demokratieforschung" an dem Thüne promovierte, war zu Beginn seiner Promotion bereits als Doktorfabrik bekannt [3], da man nach einer Pressemitteilung der SPD mit entsprechender Brieftasche und rechter Gesinnung dort schnell zum Titel kommen konnte.[4] Der bayerische Landtag beschäftigte sich deshalb mehrfach mit dem "Fall Bossle".

Weblinks

Quellennachweise

  1. Leserbrief von Thüne
  2. http://www.zeit.de/1988/45/Doktor-spiele-in-Wuerzbur?page=4
  3. Christiane Schlötzer-Scotland, Aufstand in der «Doktorfabrik». Auch CSU verliert Geduld mit Soziologieprofessor Bossle, in: Süddeutsche Zeitung, Nr.42, 20.02.1992, S. 21
  4. Wolfram Wette (Hrsg.): Filbinger, eine deutsche Karriere. Klampen-Verlag, Springe 2006, ISBN 3-934920-74-8, S. 123f