Hans-Reinhard Schmidt ist ein ADHS-kritischer Psychologe und psychologischer Psychotherapeut aus Bornheim. Bekannt ist Schmidt vor allem durch seine Internet-Seite „Cafe Holunder“ unter ads-Kritik.de.

Ansichten zu ADHS

Seiner Meinung nach ist eine Diagnostizierung von ADHS nicht möglich, weil es keinerlei standardisierte, objektive, valide und zuverlässige Testverfahren speziell für ADHS gäbe und die für Kinder angewendeten Testverfahren sich allein auf Verhaltensbeobachtungen von Eltern und anderen Betreuungspersonen stützen würden, die anderen zur Anwendung kommenden psychologischen oder neurologischen Testverfahren nichts ADHS-Typisches aussagen würden und für diese Störung nicht konstruiert oder geeicht wären, es große Überschneidungen mit anderen Störungen gäbe und die dem Störungsgebiet zu Grunde liegende Hirnstoffwechselstörung nicht getestet wird[1]. Schmidt meint, ADHS-Symptome sind rein psychogener Natur, eine Ansicht, die auch mit Gerald Hüther teil, auf den Schmidt häufig als Quelle für seine Behauptungen zitiert. Allerdings sind diese Ansicht wissenschaftlich nicht anerkannt, da die Ursache von ADHS sowohl eine genetische als auch eine soziale Komponente hat.

Falschzitate zu Ritalin

Um seine radikalen Ansichten zu ADHS zu stützen, bedient sich Schmidt falsch, unvollständig oder selektiv zitierter Aussagen anderer Fachleute. So behauptet Schmidt z.B., dass das Psychostimulanz Methylphenidat (Ritalin®) die betroffenen Kinder ruhig stellt. Dazu gibt er ein Zitat von Rudolf Sponsel von dessen Internet-Seite falsch und unvollständig wieder:

…Auch Sponsel stellt klar: Das Amphetamin Ritalin® wirkt bei Kindern eher beruhigend.... Wer die alltägliche Ritalinwirkung auf Kinder beobachtet, hat überhaupt keinen Zweifel an der ruhigstellenden Wirkung des Psychopharmakons.
Wer die alltägliche Ritalinwirkung auf Kinder beobachtet, hat überhaupt keinen Zweifel an der ruhigstellenden Wirkung des Psychopharmakons. Diese Wirkung ist einer der Hauptgründe für die massenhafte Verschreibung. Es ist ein Skandal, dass die ADHS-Lobby diese Realität nach wie vor ausblenden und schönreden will. Es passt einfach nicht in ihr medizinisch- biologistisches Krankheitsmodell von ADHS, dass Eltern, Lehrer und Erzieherinnen ganz einfach Kinder, denen sie in ihrem familiaren und beruflichen Alltag leider nicht gerecht werden wollen und können, mittels Psychopharmaka pflegeleicht und ruhiggestellt machen wollen. ADHS hat ganz einfach eine genetisch bedingte Krankheit zu sein. Eltern-, Lehrer- oder Erzieherinnenverantwortung oder ihr Versagen passen da nicht ins Bild. Diese Leute sind langsam aber sicher von Vorgestern. ADHS entpuppt sich nämlich immer mehr als das, was es wirklich ist: Eine psychogene Verhaltensstörung. Psychotherapie und Psychoedukation heilen. Ritalin stellt nur ruhig[2].

Auf Rudolf Sponsels Internetseite ist allerdings folgendes zu lesen:

Im Basiskern ist AD-H-D eine organisch bedingte Störung der Neurotransmitter, die teils genetisch und teils durch schwierige Geburtsvorgänge ausgelöst oder durch Teil- Leistungs- Schwächen verstärkt oder kompliziert werden können. Die organische Bedingtheit ist der Hauptgrund für die vielfach notwendige Medikation, die erst die Wirksamkeit anderer Therapien ermöglicht oder verbessert[3].

und

Nachdem AD-H-D- Kinder oft übererregt und hyperaktiv sind, müßte eigentlich die Gabe von Ritalin® noch weiter erregungssteigernd wirken, was aber nicht der Fall ist. Das Amphetamin Ritalin® wirkt bei Kindern eher beruhigend, klärend und organisierend, bei Erwachsenen führt die Klarheit und Bewußtheit manchmal sogar dazu, daß die Auswirkungen der Störung auf einmal sehr viel deutlicher wahrgenommen werden können[4].

Weblinks

zu den Ursachen von ADHS:

Quellenverzeichnis