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Im Gegensatz zum Placeboeffekt handelt es sich beim Noceboeffekt (auch reverse placebo effect) um eine unspezifische, nicht auf einen bestimmten Wirkstoff gerichtete, psychische Abwehrreaktion. Man entwickelt Angst oder Ablehnung gegen eine Arznei oder eine Therapie, die als schädlich empfunden bzw. eingestuft wird. Dies ist unabhängig vom tatsächlichen Wirkungs- oder Nebenwirkungspotential der Arznei oder des Verfahrens. Tatsächlich kann der Noceboeffekt die Wirksamkeit von als effektiv erkannten Medikamenten herabsetzen.

Beispiele

  • In einer Chemotherapie-Studie fielen einigen der Beteiligten, die ein Placebo-Mittel erhalten hatten, die Haare aus, weil sie glaubten, daß Chemotherapie immer zu Haarausfall führt[1].
  • Elektrosmog: Menschen, die sich als elektrosensibel bezeichnen, entwickelten unter Studienbedingungen auch dann eine Symptomatik, wenn keine hochfrequenten Felder anwesend waren, sie dies aber auf Grund der Umstände annahmen.
  • Im Jahre 2009 wollte der 26-jährige Amerikaner Derek Adams sich nach der Trennung von seiner Freundin selbst töten und schluckte 29 Kapseln eines Antidepressivums, die er im rahmen einer verblindeten Medikamentenstudie erhalten hatte, und bekam Todesangst. Nach der massiven Überdosis sackte sein Blutdruck ab, er kam in die Klinik und sein Blutdruck konnte trotz Therapie nicht stabilisiert werden. Die Hälfte der Teilnehmer der Medikamentenstudie hatte echte Medikamente erhalten, den anderen waren nur Placebopräparate verabreicht worden. Adams wusste selbst nicht, dass er (zufällig festgelegt) nur ein Placebomittel erhalten hatte, und war ansosnten körperlich völlig gesund wie eine Untersuchung ergab.[2]
  • Gruppenweise Hysterien und Erkrankungen an Schulen, wenn vorher in Medien auf bestimmte Umweltgefahren hingewiesen wurden.

Siehe auch: Krankheitserfindung

Weblinks

Quellennachweise

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