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Monoatomisches Gold (auch: Einatomisches Gold, Ormus, Ormes / Orbitally Rearranged Monoatomic Elements, mono atomic gold, white powder gold, WPG, Mfktz usw.) ist die Bezeichnung für Produkte, bei denen einzelne Atome keine Bindung untereinander haben sollen. Neben monoatomischem Gold werden auch "monoatomische" Varianten anderer chemischer Elemente in Onlineshops gehandelt. In den USA werden solche Produkte auch als OTC Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Monoatomisches Gold und ähnliche Produkte werden mit typisch pseudowissenschaftlichem Vokabular und Bezügen zur Esoterik beworben.

Die Anbieter von monoatomischen Produkten behaupten spekulativ, dass die Bindungslosigkeit der einzelnen Atome einem neu entdeckten und von der Wissenschaft ignorierten Aggregatzustand namens monatomic state (oder M-State) entsprechen würde und es handle sich um eine Form von "exotic matter". Entsprechende "monoatomische" Substanzen werden von den Anbietern m-Gold, m-Rhodium usw. genannt.

Allerdings wird von den Befürwortern auch behauptet, dass Alchemisten im Altertum Kenntnis von diesem monoatomischen Zustand gehabt hätten und dass im alten Ägypten monoatomische Substanzen als "Nahrung der Götter" bekannt gewesen sei.

Den jeweiligen monoatomischen Produkten wird von den Anbietern eine Fülle von Wundereigenschaften und zugeschrieben. Beispielsweise sollen sie ihren Käufern zu vermehrter Kraft verhelfen.

Die Einfälle und der kommerzielle Erfolg des Erfinders Hudson mit seinen monoatomischen Produkten hat zu keinerlei Rezeption seitens der Wissenschaften gefunden. Hingegen sind seine Ideen und Vorstellungen Themen esoterischer Blätter und werden insbesonders von dem britischen Verschwörungstheoretiker David Icke weiterverbreitet. Beachtung fand die Erfindung im NEXUS Magazin [1].

In Deutschland wird monoatomisches Gold in 10 ml Fläschen für 60 Euro angeboten. Dies entspricht einem Literpreis von 6000 Euro.

ORMEs

 
Erfinder Hudson

Die Bezeichnung ORMEs (Orbitally Rearranged Monatomic Elements) geht auf einen später patentierten Einfall des amerikanischen Baumwollpflanzers und Geschäftsmanns David Radius Hudson aus der Gegend von Phoenix im US-Staat Arizona zurück. Hudson bezeichnete sich selbst als einen ultrakonservativen Rechten und Anhänger der John-Birch-Gesellschaft sowie von Barry Goldwater, einem ultrarechten Rush-Limbaud-Konservativen [2]. Eine erste schriftliche Erwähung seiner ORME ist von Hudson aus dem Oktober 1997 bekannt. Mitte der 1970er Jahre machte sich Hudson auf die Suche nach Gold oder anderen Metallen auf seinem Grundstück und ließ Bodenproben untersuchen. Die Proben ergab jedoch keine Hinweise auf gewinnträchtige Edelmetalle. Hudson glaubte jedoch an die Existenz einer bis dahin unbekannten Stoffes auf seinem Grundstück in Form einer mysteriösen grauen, kristallinen Substanz. Später ließ er verlauten, er hätte dank einer längeren Analysezeit (300 Sekunden statt 15 Sekunden) eines herkömmlichen spektroskopischen Verfahrens nachweisen können, dass sich in der grauen Substanz seltene Metalle wie Palladium, Rhodium, Iridium und Osmium befänden. Da beauftragte Gutachten diese Stoffe jedoch nicht nachweisen konnte, glaubte Hudson an die Existenz einer besonderen Erscheinungsform derartiger Elemente, die dazu führe, dass herkömmliche Labore diese Elemente nicht erkennen konnten. Später glaubte Hudson auch erkannt zu haben, dass in der von ihm erfundenen ORME-Erscheinungsform die Elemente

  • 56% ihres Gewichts verlören
  • ihr spezifisches Gewicht in Abhängigkeit zu Magnetfeldern verändern könnten
  • supraleitende Eigenschaften bei üblicher Raumtemperatur hätten
  • bei hoher Temperatur (über 1160 °C bei Gold) soll sich eine glasförmige Konsistenz ergeben
  • 5% der Gehirnmasse von Tieren ausmachten
  • heilende Effekte hätten
  • keinerlei Nebenwirkungen oder toxische Wirkungen hätten, trotz der Tatsache, dass es sich um Schwermetalle handelt
  • sich zur Transmutation eigneten und sich auch "spontane Transmutationen" einstellten
  • Bose-Einstein-Kondensate bilden können

Hudson behauptete auch, dass sich aus seiner grau-weißen Substanz auf seinem Grundstück Gold in seiner herkömmlichen Erscheinungsform gewinnen ließe, dass er jedoch kein finanzielles Interesse daran hätte. Hudson stellte sodann die Behauptung auf, dass Gold in seinem ORME-Zustand mit der Beschreibung einer weißfarbenen Goldverbindung alter Alchemisten übereinstimme. Der örtliche Rabbi in Arzizona wird von Hudson damit zitiert, daß dieser wüsste, dass die Hebräer wüssten, dass es eine "weiße Form von Gold" gäbe, dass aber seit der Zerstörung des ersten jüdischen Tempels in Jerusalem niemand wüsste, wie es herzustellen wäre.

Insgesamt will Hudson fünf Millionen Dollar für seine ORME-Untersuchungen ausgegeben haben.

Anhänger der ORME-Idee wählten später die Bezeichnung ORMUS und bezogen dabei die Möglichkeit mit ein, dass es neben dem erfundenen monoatomischen Zustand auch einen diatomischen Zustand gebe. Deshalb wandelte sich später die Bezeichnung M-State zu Microcluster-status und Manna-Status. Aktuelle Anbieter von ORMUS-Produkten behaupten, ihre Ausgangssubstanzen inzwischen aus Meerwasser oder Vulkangestein gewinnen zu können.

ORMES Patent von Hudson von 1989

David Radius Hudson, Concord Research Corp., 15650 North Black Canyon Hwy., Phoenix, AZ 85023 British Patent GB 2219995 A. Non-Metallic, Monoatomic Forms of Transitional Elements [1].

Quellennachweise

  1. Roger Taylor: Das Geheimnis und die Magie der ORMUS-Elemente. Nexus-Magazin 10, April-Mai 2007
  2. Interview mit Hudson im Nexus-Magazin: [...]Mein Name ist David Hudson. Ich bin gebürtig aus Phoenix und stamme aus einer alten Familie, die seit drei Generationen in der Gegend von Phoenix lebt. Wir sind eine alte und sehr konservative Familie. Ich habe einen ultrakonservativen rechten Hintergrund. Für diejenigen von Ihnen, die von der John-Birch-Gesellschaft gehört haben, Barry Goldwater, diese ultrarechten Rush-Limbaud-Konservativen; aus diesem Umfeld stamme ich. Ich sage nicht, dass es gut oder schlecht ist, es ist einfach mein Hintergrund [...]