Gravitationsanomalien sind auf der Erde örtlich oder zeitlich begrenzte Abweichnungen der Erdbeschleunigung (Erdanziehung), die sich als Änderung der Schwerkraft äussern. Diese lassen sich mit modernen ortsfesten Gravitometern exakt mit einer Genauigkeit von 0,01 µm/s2 bestimmen, mit mobilen Gravitometern (Romberg LaCoste) lassen sich Abweichungen ebenfalls mit einer etwas geringeren Geneuigkeit bestimmen. Die natürlich bedingten Abweichungen sind bekannt und betragen maximal einige Promille der durchschnittlichen Schwerkraft. Satellitenmessungen ergaben dabei maximale Abweichungen von 200 µm/s2.

Die geographische Breite, die Höhe über dem Meeresspiegel und anderen Faktoren (örtliche Zusammensetzung der Erdkruste) bestimmen die örtliche Erdschwere und sind bei ihrer Bestimmung zu berücksichtigen. Die Normalschwere der Erde beträgt g = 9,80665 m/s2. Aufgrund der Abplattung der Erde an den Polen ist dort die Erdschwere am grössten und am Äquator am geringsten.

Breitengradabhängigkeit

  • 9,745 m/s2 am Äquator.
  • 9,82306 m/s2 auf dem 45. Breitengrad.
  • 9,832 m/s2 an den Polen.

Abhängigkeit von der Höhe

In der Nähe der Erdoberfläche nimmt g um etwa 3,1 µm/s2 pro Meter ab.

In pseudowissenschaftlichen und esoterischen Kreisen ist die Nennung von angeblichen starken Abweichungen der örtlichen Erdschwere an sogenannten Kraftorten beliebt. Um diese nachzuweisen wird nicht auf Gravimeter bekannter Genauigkeit zurückgegriffen sondern auf andere Messverfahren wie Pendelgravimeter die sehr ungenaue Messergebnisse liefern. Des weiteren wird die Abhängigkeit zum Breitengrad und der Höhe über dem Meeresspiegel übersehen.

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