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Die Nicht Zöliakie Weizensensitivität (NZWS, englisch non-celiac wheat sensitivity NCWS, Syn.: Weizensensitivität, früher Nicht Zöliakie Glutensensitivität, englisch non-celiac gluten sensitivity NCGS oder kurz Glutensensitivität) ist ein vermutetes Krankheitsbild insbesondere bei Patienten mit Reizdarmsyndrom. Betroffene geben an nach Konsum von weizenhaltigen Lebensmitteln an Darmbeschwerden und anderen Krankheitssymptomen zu leiden. Es ist unklar ob es sich um ein lebenslang auftretendes Syndrom oder um ein nur vorübergehend auftretendees Krankheitsbild handelt.

Da für dieses Krankheitsbild kein objektives Nachweisverfahren bekannt ist, ist die Nicht Zöliakie Weizensensitivität eine Ausschlussdiagnose. Vor Stellung einer Diagnose ist eine Zöliakie (mit bestimmter genetischen Disposition - lebenslang) und eine allergische Reaktion auf Weizen auszuschliessen. Allergische Reaktionen auf Weizen treten typischer Weise innerhalb von Minuten oder Stunden auf.

Glutenfreie und glutenarme Ernährung

Für Menschen die an der unheilbaren Zöliakie (Sprue) leiden, ist der Zugang zu glutenfreien Nahrungsmitteln ein Schritt in Richtung einer Steigerung der Lebensqualität. Dieser Personenkreis (weltweit etwa 0,5 bis 2 % der Bevölkerung, in Deutschland etwa 0,5%) wird durch das Angebot an glutenfreien Nahrungsmitteln, und Restaurant-Speisekarten mit Hinweisen zu Gluten "de-marginalisiert".

Es gibt jedoch zahlreiche Menschen, die alleine auf Grund einer Selbstdiagnose, an Laien gerichteten Büchern oder Presseberichten glauben an einer Glutensensitivität zu leiden und sich glutenarm oder glutenfrei ernähren im Sinne einer populären Mode-Diät. Auch können Kindern von ihren Eltern eine Glutensensitivität zugedacht werden. Gluten steht seit einigen Jahren pauschal als krankmachend in Verruf. Dies führte in der Vergangenheit zu einem zunehmenden Absatz an glutenfreien Lebensmitteln mit der Entwicklung eines entsprechenden Marktes, der sich vor allem in Industriestaaten entwickelte. Laut Euroconsum gehöre das italienische Unternehmen Dr. Schär in Europa zu den führenden Anbietern glutenfreier Lebensmittel und ist Marktführer in Deutschland und Italien.[1]

Aus Umfragen ergibt sich dass viele Menschen ohne diagnostizierte Glutensensitivität sich für eine glutenfreie oder glutenarme Ernährung entscheiden, trotz der höheren Kosten und geringerer Auswahl.

Eine Untersuchung aus den USA ergab, dass 44 % der Kunden, die glutenfreie Lebensmittel kaufen, nicht an einer Gluten-Unverträglichkeit leiden.[2] Von ihnen glauben 65%, dass eine glutenfreie Ernährung im Allgemeinen gesünder sei und 27% greifen zu glutenfreien Produkten, um abzunehmen (wofür es keinerlei Evidenz gibt). Für diesen Personenkreis ergibt sich aber kein gesundheitlicher Vorteil, dafür gibt es gute Belege aus einer placebo-kontrollierten und doppelverblindeten Studie.[3] Im Gegenteil: eine Studie legt nahe, dass eine Glutenfreie Ernährung das Risiko an Diabetes Typ II zu erkranken deutlich steigert. Die 20% der Teilnehmenden mit dem geringsten Glutenkonsum hatten ein um 13% höheres Risiko für einen Typ-2-Diabetes. Menschen die sich glutenfrei ernähren, nehmen dadurch weniger Ballaststoffe, Eisen und Vitamine aus der B-Gruppe auf. Hinzu kommen höhere Belastungen durch Schwermetalle.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. https://euroconsum.eu/de/2020/03/03/archiv-glutenintoleranz-alles-getue/
  2. Diez-Sampedro, Olenick, Maltseva, Flowers: A Gluten-Free Diet, Not an Appropriate Choice without a Medical Diagnosis, J Nutr Metab. 2019; 2019: 2438934
  3. Croall ID, Aziz I, Trott N, Tosi P, Hoggard N, Sanders DS. Gluten Does Not Induce Gastrointestinal Symptoms in Healthy Volunteers: A Double-Blind Randomized Placebo Trial. Gastroenterology. 2019;157(3):881-883