FUD-Strategie
Als FUD-Strategie oder fear, uncertainty and doubt strategy (englisch: Furcht, Ungewissheit und Zweifel) wird eine Werbe- oder Propagandastrategie und Rhetoriktechnik bezeichnet, die mit bestimmten Mitteln zur gezielten Desinformation und Bekämpfung alternativer konkurrierender Ansichten oder zum Marketing eingesetzt wird. Die Methode des FUD basiert auf der Verbreitung eines Klimas aus Unsicherheit und Angst. Werden etwa Kunden zum Kauf eines bestimmten Produktes überredet, das angeblich knapp werden solle, ist FUD dann als ein Beispiel für den "unlauteren Wettbewerb" anzusehen. FUD-Taktiken sind jedoch auch in politischen Auseinandersetzungen zu beobachten.
In der Kontroverse um Auswirkungen und Ursachen eines Klimawandels sind ebenfalls FUD-Strategien nicht selten.
Der Begriff "FUD-Strategie" wurde zuerst vom ehemaligen IBM-Angestellten Gene Amdahl im Jahr 1970 verwendet.
Anwender / Anwendungen
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) recherchierte im Juni 2021 zum Thema der Angstverbreitung mit kommerziellem Hintergrund. Das Redaktionsnetzwerk kam im Artikiel "Das rechte Geschäft mit der Angst" zum Ergebnis, dass rechte Medienunternehmer im Internet geschäftlich insbesondere Nahrungsergänzungsmittel, Survivalausrüstung und Elektroschocker anbieten und gleichzeitig dazu passende Verschwörungsmythen verbreiten, die auf Ängste ihrer Zielgruppen bauen und diese in die Irre führen. Als Beispiele nennt das RND das rechtsextreme, und 2024 verbotene Magazin Compact von Jürgen Elsässer, welches ohne Kennzeichnung als Werbung Produkte der Firma "9 Leben" von Kai Homilius bewirbt. Als weiteres Beispiel wird der Kopp Verlag genannt, dessen Produkte von Eva Herman und dem Sänger Michael Wendler beworben werden.
Als weitere Nutzer der FUD-Strategie oder ähnlicher Strategien können genannt werden:
- Walter K. Eichelburg, Finanzapokalyptiker aus Wien
- Andreas Clauss, Buchautor und Unternehmer aus Berlin
Doubt is our product
Doubt is our product (dt "der Zweifel ist unser Produkt") war eine Strategie, die auch bei der Tabakindustrie über viele Jahre für den Kampf gegen den wissenschaftlichen Konsens genutzt wurde.[1]