Charles Berner

Enlightenment Intensive (auch Sag mir wer du bist) ist ein umstrittenes Psychomarktangebot zur Bewußseinsveränderung und zur Erreichung eines Satori-Zustandes, das weltweit in verschiedenen Ländern angeboten wird. Im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (Osho) in Poona gehörte Enlightenment Intensive als New-Agemethode [1] zu den wichtigen Therapie-Angeboten.

Die Methode geht auf den amerikanischen Kommunikationswissenschaftler und geclearter Ex-Scientologen [2] Charles Berner (1929-2007, alias Yogeshwar Muni) zurück, der 1968 mit Enlightenment Intensive an die Öffentlichkeit trat. Berner ist Schüler des indischen Yogi Swami Kripalu und erfand auch ein holistic Yoga sowie Study Tech. In den sechziger Jahren war Berner Scientologyausbilder und Präsident der Church of Scientology in Kalifornien. Inzwischen haben sich auch zahlreiche Nachahmermethoden etabliert.

Enligthenment intensive entstand aus dem Scientology-Kult [3].

Die Enlightenment Intensive - Methode

Befürworter der Methode glauben, daß ein Wahres Selbst existiere und durch Enlightenment Intensive erkannt werden könne. Dies hätte positive Folgen für den Anwender.

Kern der Methode ist die diadische Begegnung, die während 10 bis 14 Tagen von 6 Uhr morgens bis Mitternacht abläuft und nur durch kurze schweigend zu absolvierende Toilettengänge unterbrochen werden darf. Auch sind kurze Pausen zur Nahrungsaufnahme erlaubt. Während der Enlightenment intensive - Sitzungen gelten bestimmte Regeln: Sprechen, Fernsehen, Lesen, Alkohol, Rauchen, Berühren und Sexualität sind verboten. Allerdings gibt es auch dreitägige Enlightenment intensive Sitzungen.

Geleitet werden die Sitzungen von sogenannten Mastern oder Facilitatoren, die durch Monitoren unterstüzt werden. Je zwei Teilnehmer sitzen sich gegenüber, meist in grösseren Gruppen in einer langen Reihe. Einer fragt seinen Partner: „Sag mir wer Du bist“. Der Partner antwortet mit immer mit den gleichen Worten beginnenden Sätzen: „Ich bin jemand, der ...“ und beendet diesen Satz mit einer Aussage über sich selbst. In pausenloser Folge spricht er immer neue Sätze mit immer neuen Aussagen und Erkenntnissen über das, was er glaubt zu sein. Der Fragende hört aufmerksam zu, ohne aber selbst etwas zu sagen. Nur wenn der Antwortende eine grössere Pause macht, sozusagen nachdenklich in sich selbst versinkt und nicht mehr weiterspricht, holt er ihn aus dieser Versunkenheit durch die Wiederholung der Frage: „Sag mir wer Du bist“.

Nach fünf Minuten erklingt eine Glocke und der Zuhörer bedankt sich beim Sprecher: „Ich danke Dir“. Dann werden die Rollen gewechselt. Alle fünf Minuten erklingt die Glocke, insgesamt acht Glockenschläge in einer Sprechsequenz, jeder spricht vier mal. Eine ganze Sprechsequenz dauert 45 Minuten. Anschließend wird der Partner gewechselt.

Die Sitzungen werden ergänzt durch Gehmeditation, Sitzmeditation und Atemübungen.

Quellennachweise

  1. Lieteke van Vucht Tijssen, Jan Berting, Frank Lechner: The Search for Fundamentals: The Process of Modernisation and the Quest for Meaning.
  2. http://www.naturalmeditation.net/Design/lineage2Y.html
  3. Bromley DG, Hammond PE: The future of new religious movements