Lorenzo Ravagli

Lorenzo Ravagli (geb. 1957 in Basel) ist ein schweizer führender Anthroposophievordenker und Journalist und wohnt in München. Ravagli ist seit 1993 Publizist und Herausgeber des Jahrbuchs für anthroposophische Kritik, und er ist Redakteur der Zeitschrift Erziehungskunst.

Ravagli wurde auch über seine Versuche bekannt, den Erfinder der Anthroposophie, Rudolf Steiner sowie weitere Anthroposophen mit brauner Vergangenheit gegen Vorwürfe des Rassismus und Antisemitismus in Schutz zu nehmen und somit rein zu waschen.

Nach Ravagli soll Steiner zeitlebens Rassismus und Antisemitismus vehement verurteilt haben und sei selbst von Antisemiten verfolgt worden. So habe die völkische Thule-Gesellschaft gegen ihn einen Attentatsversuch unternommen.

In einem Beitrag für die anthroposophische "Die Christengemeinschaft- Zeitschrift zur religiösen Erneuerung" [1] äußerte sich Ravagli auch zum Anthroposophen, Christengemeinschafts-Priester und Nationalsozialisten Friedrich Benesch (1907 - 1991) und interpretiert schwärmerisch- nationalsozialistische Äußerungen Beneschs über "positives Christentum" und "germanische Substanz", jenseits des Nationalsozialismus. 1936/37 lief ein Amtsenthebungsverfahren gegen Pfarrer Benesch durch das Konsistorium der evangelischen Kirche unter Bischof Dr. Viktor Glondys wegen seiner nationalsozialistischen politischen Aktivitäten. Benesch stellte sogar einen Antrag zum Beitritt zur SS. [2]

Ravagli veröffentlichte auch eigene Hypothesen zur Harry Potter Buchreihe der Erfolgsautorin Joanne Rowling. In den Harry-Potter Büchern verstecke sich eine Symbolik, und die Phantasiefigur Potter sei Heros des Bewusstseins-Seelen-Zeitalters.

Buchprojekt Falsche Propheten

Ravagli war an einem fragwürdigen Buchprojekt mit dem niedersächsischen NPD-Spitzenfunktionär Andreas Molau, einem ehemaligen Waldorf-Lehrer aus Braunschweig, beteiligt. Ravagli hatte er ein Manuskript mit dem Titel "Falsche Propheten" verfasst, in dem es um die Auseinandersetzung mit nationalistischem Gedankengut und den Lehren Steiners geht. Erst knapp vor der Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse im Oktober bekam Ravagli offenbar kalte Füße und zog seine Autorisierung zurück.[3]

Ravagli-Werke und Literatur

  • Ravagli L: "Der Antisemitismus war ihm zu ordinär"
  • Hans-Jürgen Bader / Lorenzo Ravagli: Anthroposophie und der Rassismusvorwurf. Verlag Urachhaus 2002
  • Lorenzo Ravagli: Unter Hammer und Hakenkreuz. Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie, 2004
  • Lorenzo Ravagli: Die geheime Botschaft der Joanne K. Rowling

Quellennachweise