BHI auf Webseite der MMD

http://www.mmd-web.de/mediapool/69/693400/data/Info_Bioenergetischer_Gesundheitsindex_09042017.pdf.

Ein wesentlicher Baustein unserer Analytik ist der Test “BioenergetischerGesundheitsindex”, im Englischen „Bioenergetic Health Index“ (BHI) genannt. Die Analyse der mitochondrialen Energieströme stellt einen empfindlichen Indikator für den BHI von Mitochondrien, Zellen und Organen dar. Ein hoher BHI signalisiert funktionstüchtige Mitochondrien, ein niedriger BHI zeigtfunktionsuntüchtige Mitochondrien an. Dieser Zusammenhang ist in dernachfolgenden Abbildung dargestellt. Die Funktionsfähigkeit der Mitochondrien wird u. a. durch genetischeDeterminanten, Alter, Lebensstil und die aktuelle physiologische/pathologische Konstitution beeinflusst.

Der BHI identifiziert Personen mit einem Gesundheitsrisiko,bietet die Grundlage für personalisierte Behandlungsschemata,dient zur Überprüfung der Therapie.Balu K. Chacko et al. Clin. Sci. 2014;127:367-373

Durch die Bestimmung definierter bioenergetischer Parameter gewinnt manschnell einen Überblick über den bioenergetischen Status einer Zelle, über dasGleichgewicht zwischen mitochondrialer und glykolytischer Aktivität und dasmetabolische Potenzial. Man erhält Auskunft, wie schnell Energie in Form von ATPaus Glykolyse und Mitochondrien zur Verfügung gestellt werden kann, wie effizient die Mitochondrien arbeiten und wieviel mitochondriale Reservekapazitätfür die Energiegewinnung zur Verfügung steht. Der BHI kann als Biomarker für die Aktivität einer Vielzahl von inflammatorisch bedingten Krankheitsbildern einschließlich der neurodegenerativen Erkrankungen (Alzheimer, Multiple Sklerose, Parkinson), dem Formenkreis des metabolischen Syndroms (Diabetes, Fettsucht), der chronischen Darmerkrankungen und Nahrungsmittelsensitivitäten, der Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie bei chronischen Ermüdungs-und Alterserscheinungen verwendet werden.

Mitochondrien in einer Herzmuskelzelle Literatur: König, Brigitte, Bioenergetik – der Goldstandard zur Beurteilung einer mitochondrialen Dysfunktion,OM & Ernährung 2016 | Nr. 156
Das Schlüsselkonzept des BHI liegt darin, dass das Mitochondrion als Frühwarnsystem einer biogenetischenEntgleisung in dem jeweiligen Individuum fungiert. Man kann das Mitochondrion mit dem „Kanarienvogel in der Kohlengrube“, vergleichen. Um von diesem Frühwarnsystem zu profitieren, ist ein Monitoring mehrerer Parameterder zellulären Bioenergetik erforderlich (Tabelle 1).Tabelle 1: Parameter der zellulären BioenergetikDie Basalatmung (Basal Respiration) ist diejenige Sauerstoffverbrauchsrate,unterhalb der die aktuelle Energienachfrage der Zelle nicht befriedigt werdenkann.Die ATP-gekoppelte Atmung (ATP-linked Respiration) ist ein Maß für die Kapazität der Zelle, ihre aktiven energetischen Nachfragen mittelsmitochondrialer ATP-Produktion zu leisten.
Das Protonenleck (Proton leak) ist ein Maß für den Protonenfluss an der inneren Membran der Mitochondrien, der nicht zur ATP-Synthese beiträgt. Die maximale Atmungskapazität (Maximal Respiratory Capacity) ist die maximalmögliche Atmung, die die Mitochondrien unter Verwendung der durch denZellmetabolismus bereitgestellten Atmungssubstrate leisten können. Die Reservekapazität (Reserve Capacity) gibt Auskunft über die Fähigkeitder Mitochondrien, die Energiebedürfnisse der Zelle bei einer Nachfrage/Anforderung zu befriedigen.Die nicht mitochondriale Atmung (non-mitochondrial respiration) ist ein Maß von sauerstoffverbrauchenden Prozessen, die unabhängig von den Mitochondrienablaufen (z. B. prooxidativ, proentzündliche Vorgänge).

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