Markus Bönig (rechts) bei rechstpopulistischen Programm AUF1 TV (2022)

Markus Bönig (geb. 1975) ist ein deutscher Unternehmer aus Jesteburg. Er ist Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma Qonsilus GmbH[1][2] und Gesellschafter der aponow GmbH. 2017 gründete er mit Susanne Bönig die Obsidianus GmbH. Auch die Firma CliniGO GmbH aus Wetter ist Bönig zuzuordnen. Die CliniGo bot über die Seite Test-Express ein 12 minütiges Video zu Corona-Schnelltests an. Sie erklärte Betrachter des Videos zu "Fachpersonen", die angeblich berechtigt seien Ergebnisse von Schnelltests zu bescheinigen. Eigenwerbung:

„Mit Test-Express kannst Du jederzeit selbst 3G-Corona-Testbescheinigungen erstellen. Du wirst von uns zur „Fachperson“ ernannt und kannst damit Selbsttests „beaufsichtigen“.[3]

Tatsächlich fand auf dem Portal der Firma CliniGo GmbH (mit Test-Express und danach Liberation-Express) keinerlei Überprüfung der Identität und tatsächliche Qualifikation der von der Firma zertifizierten Fachpersonen statt. Auch wird nicht verifiziert, ob überhaupt ein Sars-CoV-2-Schnelltest durchgeführt wurde und wie das Ergebnis aussah. Laut Bundesgesundheitsministerium sind die "Fachpersonen - Zertifizierungen" sowie die ausgestellten Testbescheinigungen wertlos. Journalisten der Tagesschau stellten fest, dass weder eine Überwachung, noch eine Dokumentierung des Ergebnisses durchgeführt wurde. Es gelang den Journalisten ohne Probleme eine fiktive Person als "Fachperson" zertifizieren zu lassen. Die negative Testbescheinigung wurde ausschließlich auf Basis der von der "Fachperson" angegebenen Daten ausgestellt.[4]

Bönig studierte von 1995 bis 2000 Betriebswirtschaft (Hagen, Lüneburg). Er war von 2011 bis 2022 geschäftsführender Gesellschafter der vitabook GmbH (zuvor Ordermed), die insolvent wurde.[5]

Aktivitäten zur Zeit der Coronaviruspandemie

 
gefälschtes MBV - Rundschreiben mit Falschinformation (2023)

Markus Bönig ist seit März 2021 Mitglied der Querdenken-Partei Basisdemokratische Partei Deutschland. Er war zeitweise deren Bundeswahlkampfleiter. Bönig kam auf die Idee für 14,99 € einen so genannten "Schwerhörigenausweis" als Plastikkarte zu verkaufen. Käufer sollten damit vom Tragen einer Schutzmaske befreit sein. Dieser kostenpflichtige "Schwerhörigenausweis" für jedermann ([6]) ist jedoch nicht von Behörden anerkannt und daher als wertlos anzusehen.

Bönig bot auch "Bescheinigungen" über Schnelltests und zu einer "vorläufigen Impfunfähigkeit" für 17,49 Euro an. Markus Bönig:

..Das Besondere bei einem Gutachten ist, dass es ohne persönlichen Arzt-Kontakt mit dem Nutzer möglich und zulässig ist. Es handelt sich explizit nicht um eine Behandlung. Vielmehr wird im Rahmen des Gutachtens eine Selbsteinschätzung des Nutzers erbeten. Auf Grundlage dieser Selbsteinschätzung erhält der Nutzer eine vorläufige Impfunfähigkeitsbescheinigung und den dringenden Hinweis, in den kommenden sechs Monaten einen Allergologen aufzusuchen, um durch eine echte Untersuchung vor Ort, eine Impffähigkeit festzustellen, oder eben auszuschließen..[7]

Behörden erklärten die Bönig - Zertifikate für ungültig.[8] Er gründete auch eine Jobvermittlung für Ungeimpfte und eine Arztvermittlung für Impfgeschädigte.[9][10][11] Bönig ist Betreiber der "Nachweis Express GmbH i.Gr." in Jesteburg, später "Helden-Transfer GmbH", und zuletzt "Medizinischer Behandlungs Verbund (MBV) GmbH". 2023 wurden von der MBV Desinformations-Faxe verbreitet, die den "Rote Hand Briefen" nachempfunden waren.[12] Das Paul Ehrlich Institut (PEI) gab dazu bekannt:

"Das Schreiben ebenso wie die dort abgeleiteten Schlussfolgerungen sind falsch. Der Aufruf stellt keine behördlich geprüfte und utorisierte Information dar, sondern dient der Verunsicherung durch gezielte Desinformation. Das Paul-Ehrlich-Institut bittet darum, dem falschen Aufruf nicht Folge zu leisten. Das Rote-HandBrief-Zeichen (RHB) wurde ohne Autorisierung des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) verwendet. D"[13]

Die MBV betreibt auch eine so genannte "Corona Impfschadenhilfe" (CORIH) als Internet-Webseite.[14]

Offenbar um Strafverfolgungsbehörden auszuweichen, nutzt Bönig in den Niederladen über den Umweg einer Stiftung die Firma RedCap B.V. mit Sitz in Amsterdam (Geschäftsführerin Mahena Arsenio Joao).[15] Die heutigen Angebote des "Liberation" erfolgen im Namen der Redcap B.V.

Zu Beginn der Pandemie, im Frühjahr 2022, versuchte Bönig seinen Arzneimittel-Bestelldienst aponow damit zu bewerben, dass Apotheken und Arztpraxen Gefahrenzonen seien.

Weblinks


Quellennachweise