Chiemgau Impakt

Version vom 29. August 2022, 20:50 Uhr von Weltgeist (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Logo des Vereins CIRT
angebliches Streufeld der Einschläge. Diese Schautafel stammt aus dem Museum des Vereins CIRT in Grabenstätt (Bild: CIRT)
angeblicher Einschlagsort Tüttensee (Bild: Der Spiegel[1])
Ein Gruppenfoto vom Vermittlungstreffen zwischen Mitgliedern des CIRT, Vertretern von Behörden sowie Moderatoren im Juli 2006. V.l.n.r.: Dr. Michael Rappenglück (CIRT), Prof. Dr. Egon Greipl (BLfD), Dr. Christian Soika (Kreisheimatpfleger Traunstein), Klaus Steiner – Bezirksrat (im Vordergrund) dahinter Dr. Andreas Baur (Wissenschaftsministerium), Dr. Walter Irlinger (BLfD), Dr. Thomas Goppel (Staatsminister für Wissenschaft und Kunst), Hans-Peter Matheisl (CIRT), Werner Mayer (CIRT), Prof. Dr. Dr. Kord Ernstson (CIRT)
CIRT-Forscher bei der Arbeit (Bild: CIRT)

Als Chiemgau-Impakt wird der mögliche Einschlag eines außerirdischen Körpers im deutschen Chiemgau östlich des Chiemsees bezeichnet. Befürworter vertreten die Ansicht, dass ein Meteorit oder Komet (man legt sich dahingehend nicht fest) irgendwann in der Zeit von 2200 bis 800 v. Chr. (Bronzezeit) ein Kraterstreufeld mit etwa 100 Kratern im Raum zwischen Altötting und Rosenheim verursacht habe. In der Fachwelt stößt die These eines Impakts an diesem Ort auf einstimmige Ablehnung.

Sowohl Geologen, das Landesamt für Umwelt, als auch Astronomen und Historiker sehen keinerlei Beweise für ein derartiges Ereignis im Chiemgau. Die Impakthypothese wird vor allem vom Verein Chiemgau Impact Research Team (CIRT) vertreten und war mehrfach Thema in deutschen überregionalen Medien wie "Der Spiegel" (3 mal ab 2004)[2][3][4] oder Welt[5]. Hinzu kommen Berichte im deutschen Fernsehen, beispielsweise in der Sendereihe "Terra X" des ZDF.

Der Verein Chiemgau-Impakt e.V. und das "Chiemgau Impact Research Team"

Das Chiemgau Impact Research Team (CIRT) ist eine im Jahr 2000 entstandene deutsche Gruppierung, die seit 2006 als Verein (Verein zur Förderung der Erforschung des südostbayerischen Meteoritenkrater-Streufeldes) firmiert. Zu Beginn bestand die Gruppierung aus heimatkundlich interessierten Hobbyarchäologen, die bei Sondierungen mit einem Metalldetektor auf ihnen unbekannte Metallpartikel stießen. Da diese Partikel gelegentlich in muldenförmigen Geländevertiefungen zu finden waren, entstand die Idee, sie könnten Teile eines Meteoriten sein, oder durch einen Einschlag veränderte Mineralien darstellen. Dabei soll u.a. der Tüttensee, ein See mit ca. 400m Durchmesser mit einer teilweisen, hügeligen Umrandung (dem „Kraterwall“) entstanden sein.

Die Hypothese wird auf einer Website propagiert, auf denen die verschiedenen angeblichen Belege für den Einschlag gesammelt und veröffentlicht werden. Außerdem betreibt das Team eine Vereinsseite.[6][7]

Prominente Vertreter des Vereins sind der Geophysiker Kord Ernstson und der Archäoastronom Michael Rappenglück. Vorsitzender ist der Landrats-Stellvertreter Josef Konhäuser (SPD).[8]

Ernstson ist als außerplanmäßiger Professor an der Universität Würzburg gelistet, es finden sich dort aber keine Lehrveranstaltungen unter seinem Namen. Seine Tätigkeit konzentriert sich auf die freiberufliche Leitung eines Büros für Geophysik.[9] Ernstson hat bereits vor einigen Jahren in Spanien angebliche Impaktstrukturen postuliert.[10] In letzter Zeit ist auch die Rede von einem weiteren Impakt im Saarland, der zahlreiche Parallelen zum Chiemgau-Ereignis aufweisen soll.[11]

Rappenglück hat Philosophie, Geschichte der Naturwissenschaften und Theologie studiert und ist Leiter der Volkshochschule Gilching bei München[12] sowie Leiter der Volkssternwarten Fürstenfeldbruck und Gilching. Seine Ehefrau Barbara Rappenglück, Historikerin und Sekretärin an der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität München, firmiert ebenfalls in einigen Veröffentlichungen des CIRT als Autorin.[13]

Als wissenschaftliche Beiräte des Vereins werden Prof. Dr. Roland Engfer vom Physik-Institut, Universität Zürich und Prof. Dr. Arne Friedmann vom Institut für Geographie, Universität Augsburg genannt.

Prof. Dr. Arne Friedmann hat sich auf Nachfrage von seiner Funktion als Beirat des Vereins distanziert. Er ist Mitautor der unten zitierten Studie (2021) über eine Pollenanalyse eines Bohrkerns im Tüttensee, die einen Einschlag seit Ende der letzten Eiszeit (ca. 10.000 v.Chr.) widerlegt.

Prof. Dr. Roland Engfer, der als weiterer wissenschaftlicher Beirat geführt wird, ist im Jahr 2021 verstorben.

Öffentlichkeit und Internetveröffentlichungen

Einen größeren Bekanntheitsgrad erlangte die Kometenhypothese durch die Massenmedien; unter anderem durch einen Dokumentarfilm, der im ZDF in der Reihe "Terra X" unter dem Titel „Stunde Null im Keltenreich“ im Jahr 2006 zum ersten Mal gesendet wurde, und in dem die These kritiklos übernommen und dramatisch ausgestaltet wurde.[14]

Die Lokalpolitik griff die vermutete Existenz eines Kometeneinschlags in der Region auf und fördert die Bekanntheit der Hypothese. In Presseberichten aus der Region wird sie durchwegs als wissenschaftlich gesichert dargestellt.[15]

Vorsitzender des Vereins Chiemgau Impakt e.V. ist der stellvertretende Landrat des Landkreises Traunstein Josef Konhäuser. Es gibt einen beschilderten „Kometenwanderweg“ rund um den Tüttensee und ein „Impakt-Museum“.[16]

Das Thema des hypothetischen Chiemgau-Impakt führte zu Artikeln in mehreren Wiki-Projekten. Zum Thema liegt ein Artikel im deutschsprachigen Gemeinschaftsprojekt Wikipedia vor.[17] Im RegioWiki Niederbayern bestehen zwei Artikel, die das Thema scheinbar gleichwertig aus einer Pro- und einer Contra-Sicht behandeln. Allerdings wird der Pro-Artikel dabei nicht explizit als Sicht der Befürworter dargestellt[18], und die Kritik an der Hypothese als "Stellungnahme des LfU" dargestellt.[19]

Das Projekt Atlantisforschung legte einen befürwortenden Artikel an, in dem Kritik an der Hypothese herabwertend als "neoscholastisch" (nicht zu verwechseln mit Neuscholastik) bezeichnet wird. Für den zuvor undefinierten Begriff Neoscholastik musste Atlantisforschung einen eigenen Erklärartikel anlegen.[20] Auch das Projekt Pluspedia legte zwei Artikel an, die den Eindruck hinterlassen sollen, es gebe zwei gleichwertige Ansichten zum Thema eines Chiemgau-Impakts. Der Islamgegner und ehemalige Wikipedia-Autor Michael Kühntopf, der alleine das "Jew-Wiki" betreibt, legte einen entsprechenden Artikel zu einem Chiemgau Impakt an. Im Projekt Signs of the Times (Sott.net) findet sich ein befürwortender Artikel zum hypothetischen Chiemgau Impakt.

Bei Sott.net heisst es raunend dazu:

Fast schon absurd erscheint übrigens, dass die in Wissenschaftskreisen durchaus anerkannten Forschungsergebnisse der CIRT-Wissenschaftler in Deutschland meist nach wie vor weitgehend ignoriert werden. Die CIRT-Erkenntnisse werden längst in renommierten Wissenschaftsverlagen auf der ganzen Welt publiziert. „Ein Beitrag wurde sogar übersetzt und in einem Wissenschaftsjournal in Estland veröffentlicht”, sagte Dr. Michael Rappenglück während der Konferenz. Die Chiemgau Impakt-Forscher nehmen regelmäßig an wissenschaftlichen Tagungen in den USA und vielen anderen Ländern teil. Nur das offizielle Deutschland gibt sich weiterhin ungläubig.

Vorgehensweise des CIRT

In relevanten Fachjournalen (Geologie, Astronomie) publiziert das CIRT nicht. Veröffentlichungen finden sich u.a. in der „Zeitschrift für Anomalistik“ (einer Vereinszeitschrift für Parawissenschaften)[21] und in „Antiquity“[22], einem archäologischen Fachjournal, worin die Hypothese aufgestellt wurde, der Fall des Kometen hätte den altgriechischen Mythos des Phaeton initiiert. Eine Widerlegung erfolgte kurz darauf.[23]

Darüber hinaus hat das CIRT in einer chinesischen und einer russischen Zeitschrift (Journal of Siberian Federal University, ohne Peer-Review) Artikel platziert oder in "Astronomical Society of the Pacific". Bei einigen geologischen Fachtagungen wurden Poster – die keiner Peer-Review unterliegen - eingereicht. Das eigentliche Publikationsmedium ist jedoch die eigene Homepage, auf der keine Kommentierung durch Außenstehende möglich ist.[24]

Die angeblichen Einschlagsspuren aus dem „Streufeld“ des Kometen werden häufig durch Aufnahmen aus den Reliefkarten des Bayernatlas "belegt", indem Bodenvertiefungen unklarer Genese ohne weitere Untersuchung als Krater eingestuft werden.

Auch eine Überprüfung der gefundenen Mineralien durch andere Wissenschaftler kann nicht bzw. nur anhand der auf der Vereinshomepage veröffentlichten Fotos stattfinden.

Die Veröffentlichungen des CIRT werden seit Beginn nur durch eine kleine, immer gleiche Gruppe von Autoren - Mitgliedern des Vereins - getragen.

Auf Widerlegungen seiner Hypothese reagiert der Verein mit persönlich abwertenden, z.T. aggressiven Texten auf seiner Homepage.[25][26][27] Als Reaktion auf einen Artikel von "Der Spiegel" im Jahre 2010 reagierte man mit der Nutzung einer PR-Agentur, um eine Gegendarstellung zu verbreiten.[28]

Ein Beispiel für die Argumentationen des CIRT: Eine Bohrung, die durch das Landesamt für Umwelt am Rand des Tüttensees durchgeführt wurde, ergab eine völlig ungestörte Schichtfolge bis in eine Tiefe, die dem Ende der letzten Eiszeit entspricht. Es wurde dabei auch keinerlei Auswurfmaterial gefunden, das sich bei einem Impakt normalerweise am Rand des Kraters ablagern würde.[29] Dies wurde vom CIRT mit dem Hinweis abgetan, dass das entsprechende Material exakt diese Stelle überflogen haben musste.

Rezeption durch die Fachwelt

In der Fachwelt stößt die These eines Meteoriteneinschlags auf einstimmige Ablehnung. Sowohl Geologen, das Landesamt für Umwelt, als auch Astronomen und Historiker sehen keinerlei Beweise für einen Impakt. Bereits 2006 veröffentlichte eine Gruppe von über 20 international führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Impaktforschung unter Führung des Museums für Naturkunde in Berlin eine Erklärung, welche die Theorie eines CI eindeutig zurückwies.[30][31] Die Forschergruppe erklärte, dass keines der Kriterien zum Nachweis eines Meteoriteneinschlags erfüllt ist. Es wurde festgestellt, dass „trotz Mangels an Beweisen und fehlender Dokumentation in wissenschaftlichen Fachzeitschriften […] die ‚Chiemgau Impakt-Theorie‘ in den Medien sehr einseitig publik gemacht worden“ sei. Deshalb werde „die Herkunft der Krater durch den Einschlag eines Kometen eindeutig zurückgewiesen.“[32]

Inzwischen wurde der Tüttensee in die Liste der wertvollen Geotope aufgenommen – als Beispiel für ein eiszeitliches Toteisloch. Das Bayerische Landesamt für Umwelt schreibt dazu:

Sondierungen in der östlichen Verlandungszone des Tüttensees innerhalb der Wallform haben bis 2,5 m Tiefe Torf und bis 4,0 m Tiefe Seekreide erbracht. C14-Datierungen aus Tiefen von 0,6 bis 2,8 m ergaben Alter von 4.420 bis 12.750 Jahren (Cal BP). Eine Entstehung der Hohlform des Tüttensees durch einen Impakt in jüngerer Zeit kann damit ausgeschlossen werden. [33]

Aufgrund von Presseberichten in Lokalzeitungen, die die Impakt-Theorie als wissenschaftlich anerkannt bezeichneten, aber auch, weil das CIRT zunehmend öffentlich und politisch präsent sei, um seine Ideen zu verbreiten, veröffentlichten 16 Wissenschaftler im Mai 2011 einen „Offenen Brief“, in dem die bis heute getätigten Nachweisversuche des CIRT als abstrus bezeichnet werden. In dem Brief wird entschieden dem Eindruck entgegengetreten, dass die Impakt-Theorie auf einer wissenschaftlichen Basis beruhe oder gar einer wissenschaftlichen Überprüfung standhielte.[34]

In der vom Planetary and Space Science Centre (PASSC) an der University of New Brunswick (Kanada), geführten Datenbank über bestätigte Impaktstrukturen auf der Erde, dem Earth Impact Database, finden sich für Deutschland nur zwei Einträge: der Rieskrater und das Steinheimer Becken. Da die Bestätigung durch unabhängige Wissenschaftler fehlt, werden die von CIRT postulierten Krater von der Wissenschaftsgemeinde nicht anerkannt.

Neuere Arbeiten

Eine Arbeit aus dem Jahr 2020, die die Abschmelzgeschichte des eiszeitlichen Chiemsee-Gletschers untersucht, erklärt die Geländeform des Tüttensees und seiner Umgebung zwanglos durch die eiszeitliche Überformung der Region.[35]

Eine 2021 veröffentliche Studie über eine Pollenuntersuchung eines 6,5 m langen Bohrkerns vom nördlichen Rand des Tüttensee zeigt ungestörte Ablagerungen, beginnend gegen Ende der letzten Kaltzeit (ca. 12.000 v. Chr.) bis zur Neuzeit. Ein Meteoriteneinschlag zur Zeit der Kelten (ca. 500 v. Chr.) als Ursache für die Entstehung des Tüttensees kann damit ausgeschlossen werden. Es finden sich auch für die Zeit der keltischen Besiedlung des Chiemgaus keine Spuren eines Einschlages, etwa Verbrennungsrückstände in Form von Kohle, in den Ablagerungen. Dies wird auch in der Studie deutlich gemacht:

"Our investigations also contradict clearly the meteorite hypothesis: we found a complete and undisturbed sediment sequence covering the late Würmian and Holocene without any hints of big fires documented by charcoal concentrations in the Iron Age. Tüttensee is a typical kettle hole lake that originated during ice recession towards the end of the last glaciation")[36]

Die angeblichen Belege für einen Impakt und deren Widerlegung

Die vom CIRT angeführten "Belege" für einen Impakt halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Sie sind entweder nicht durch unabhängige Überprüfung abgesichert bzw. nicht spezifisch für ein Einschlagereignis. Meist sind sie durch längst etablierte wissenschaftliche Theorien, die ohne ein Einschlagereignis auskommen, erklärbar. Die folgende tabellarische Übersicht der wichtigsten "Argumente" für einen Impakt und deren Widerlegung ist aus Darga und Wierer (2009)[37] übernommen.

Behauptung Entgegnung
Kraterform Die wenigsten Vertiefungen im »Streufeld« haben einen "Kraterwall". Der Tüttensee-"wall" besteht aus Kies, der von Wasser abgelagert wurde.
Streufeld Nur postuliert und mangels Kraterbeweis haltlos sowie physikalisch nicht nachvollziehbar.
Außerirdisches Material Bis jetzt nicht nachgewiesen (deshalb soll der Impaktor ja ein Komet gewesen sein).
Kohlenstoffkügelchen Kommen weltweit vor, auch in jüngeren Schichten.
Schockdeformationen Bis jetzt nicht nachgewiesen. Alle vorgelegten Befunde sind allgemeingeologisch erklärbar.
Angeschmolzene Gerölle Entstehen als Nebenprodukt in herkömmlichen Kalkbrennöfen.
Regmaglyptische Kalkgerölle Als Furchensteine auch aus anderen Seen bekannt.
Tsunami-Lage von Stöttham Vom Menschen durch Siedlungstätigkeit beeinflusste Abschwemmmassen. Keine Flutwellenablagerung.
Salpetersäureregen Reine Spekulation. Die Zermürbung von Kristallingesteinen entsteht auch ganz ohne Salpetersäure. Hätte die Furchensteine zerstört.
Das Alter Haltlos. Ohne naturwissenschaftlich bestätigte Krater kann es auch kein festgestelltes Alter geben. Die Torfbildungen am Tüttensee sprechen für ein viel höheres Alter.
»Aussterben« der Chiemgau-Kelten Die keltische Siedlung Stöffling bei Seebruck am Chiemsee liegt in Luftlinie 12 Kilometer vom Tüttensee entfernt. Trotz der angeblich freigesetzten Energie (im Äquivalent von zig angenommenen Atom-bomben) des Impakts ist Stöffling nach Bekunden der zuständigen Archäologen durchgängig besiedelt gewesen.
Aus dem Chiemgau-Impakt entstand die Phaeton-Sage Wegen Fehlen der physischen Grundlage (kein Impaktnachweis) reine Spekulation.
Wissenschaftlicher Nachweis CIRT stellt Behauptungen wie am Fließband auf. Den naturwissenschaftlichen Beleg für diese Behauptungen bleibt es aber schuldig. Eine Präsentation der CIRT-Vorstellungen im Internet und auf Vorträgen ist kein Ersatz für Publikationen nach wissenschaftlichen Regeln. Wiederholt wurde versucht, CIRT-Angaben mit naturwissenschaftlichen Methoden zu überprüfen: Bisher bestätigte sich der Glaube an den Impakt nicht.
Weltweite Anerkennung CIRT sagt nicht, was damit gemeint ist. Die einzelnen betroffenen Fachgebiete haben keinen Grund, den postulierten Chiemgau-Impakt ernst zu nehmen. Dafür fehlt jegliche nachvollziehbare Materialvorlage. Einzelne Impakt-Sympathisanten können nicht für »die Wissenschaft« sprechen.

Literatur

  • Kord Ernstson: Der Chiemgau-Impakt. Ein bayerisches Meteoritenkraterfeld. Chiemgau-Impakt e.V., Traunstein 2010
  • Kord Ernstson: Der Chiemgau-Impakt (Teil II): Ein bayerisches Meteoritenkraterfeld. Chiemgau-Impakt e.V., Traunstein 2015
  • Robert Darga: Der Chiemgau-Impakt – eine Spekulationsblase – Oder: Der Tüttensee ist KEIN Kometenkrater. In: Robert Darga & Johann Franz Wierer: Auf den Spuren des Inn-Chiemsee-Gletschers – Exkursionen. Pfeil, München 2009
  • Josef Gareis: Die Toteisfluren des bayerischen Alpenvorlandes als Zeugnis für die Art des spätwürmzeitlichen Eisschwundes, Würzburger Geographische Arbeiten, Würzburg 1978
  • E. Kroemer: Sedimententnahme und Datierungen in der Verlandungszone des Tüttensees. Bayrisches Landesamt für Umwelt 2010 (lfu.bayern.de PDF).
  • Bayerisches Landesamt für Umwelt: Nicht von dieser Welt. Bayerns Meteorite. Selbstverlag, Augsburg 2012, ISBN 978-3-936385-92-2. (Auf Seite 82–85 wird unter "Es ist nicht alles Meteorit, was glänzt" zum sogenannten Chiemgau-Impakt Stellung bezogen).
  • Huber, R., Darga, R., and Lauterbach, H.: Der späteiszeitliche Tüttensee-Komplex als Ergebnis der Abschmelzgeschichte am Ostrand des Chiemsee-Gletschers und sein Bezug zum „Chiemgau Impakt“ (Landkreis Traunstein, Oberbayern), E&G Quaternary Sci. J., 69, 93–120, 2020. https://doi.org/10.5194/egqsj-69-93-2020 PDF
  • Rösch, M., Friedmann, A., Rieckhoff, S., Stojakowits, Ph. & Sudhaus, D. (2021): A late Würmian and Holocene pollen profile from Tüttensee, Upper Bavaria, evidence of 15 millennia of vegetation history in the Chiemsee glacier region.- Acta Palaeobotanica 61(2): 136-147, 3 Abb., 2 Tab.; https://doi.org/10.35535/acpa-2021-0008

Weblinks

Blogs

Foren

Videos



Quellennachweise

  1. https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/chiemgau-einschlag-forscher-halten-kelten-kometen-fuer-legende-a-713646.html
  2. Wald der Feuermurmeln, Der Spiegel, 25. Oktober 2004, PDF-Datei
  3. https://www.spiegel.de/fotostrecke/kracher-aus-dem-all-die-theorie-vom-chiemgau-kometen-fotostrecke-22887.html
  4. https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/chiemgau-einschlag-forscher-halten-kelten-kometen-fuer-legende-a-713646.html
  5. https://www.welt.de/wissenschaft/article9174351/Fiel-den-Kelten-eine-kosmische-Bombe-auf-den-Kopf.html
  6. https://www.chiemgau-impakt.de/
  7. https://verein.chiemgau-impakt.de/
  8. https://www.ovb-online.de/rosenheim/bad-aibling/verein-kaempft-seine-forschung-12216928.html
  9. http://www.ernstson.de/
  10. http://www.impaktstrukturen.de/spain/
  11. http://saarland-impakt.de/
  12. https://programm.vhs-gilching.org/index.php?id=51&kathaupt=213&dsnr=61&kathauptalt=222&letter=R
  13. https://www.academia.edu/2540099/The_fall_of_Phaethon_a_Greco_Roman_geomyth_preserves_the_memory_of_a_meteorite_impact_in_Bavaria_south_east_Germany_
  14. https://www.youtube.com/watch?v=ZuNKoNYq1Nk
  15. https://grabenstaett.de/der-chiemgau-impakt/
  16. https://verein.chiemgau-impakt.de/2020/05/das-virtuelle-impakt-museum-grabenstaett/
  17. https://de.wikipedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag
  18. https://www.niederbayern-wiki.de/wiki/Chiemgau_Impakt
  19. https://www.niederbayern-wiki.de/wiki/Chiemgau_Impakt_(Stellungnahmen_des_LfU)
  20. https://atlantisforschung.de/index.php?title=Neo-Scholastik
  21. https://www.anomalistik.de/images/pdf/zfa/zfa2017_03_235_rappenglueck_et_al.pdf
  22. https://www.academia.edu/2540099/The_fall_of_Phaethon_a_Greco_Roman_geomyth_preserves_the_memory_of_a_meteorite_impact_in_Bavaria_south_east_Germany_
  23. James, P. & van der Sluijs, M.A. (2016): The Fall of Phaethon in Context: A New Synthesis of Mythological, Archaeological and Geological Evidence. Journal of Ancient Near Eastern Religions 16, 67-94
  24. https://www.chiemgau-impakt.de
  25. https://www.chiemgau-impakt.de/2021/01/20/sterne-und-weltraum-und-der-tuettensee-krater-beim-chiemgau-impakt/
  26. https://verein.chiemgau-impakt.de/2013/11/die-donnerlocher-von-kienberg-das-lfu-meldet-sich-zu-wort
  27. https://verein.chiemgau-impakt.de/2017/09/wofuer-sie-besonders-schwaermt-wenn-er-wieder-aufgewaermt/
  28. https://www.openpr.de/news/460807/Chiemgau-Impakt-SPIEGEL-online-zum-Thema-Chiemgau-Einschlag-Forscher-halten-Kelten-Kometen-fuer-Legende.html
  29. https://www.lfu.bayern.de/geologie/doc/tuettensee_datierungen_kurztext_kea_end.pdf
  30. Gesine Steiner: Vermeintlicher Einschlag eines Kometen im Chiemgau entbehrt wissenschaftlicher Grundlage. Presseerklärung des Museums für Naturkunde, Berlin, 21. November 2006
  31. U. Reimold u. a.: Vermeintlicher Einschlag eines Kometen im Chiemgau entbehrt wissenschaftlicher Grundlage. (PDF-Datei; 77 kB) Voller Wortlaut der Presseerklärung des Museums für Naturkunde, Berlin, 21. November 2006
  32. https://idw-online.de/en/news185966
  33. https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=189R039
  34. https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/05/20/offener-brief-zum-chiemgauimpakt
  35. Huber, R., Darga, R., and Lauterbach, H.: Der späteiszeitliche Tüttensee-Komplex als Ergebnis der Abschmelzgeschichte am Ostrand des Chiemsee-Gletschers und sein Bezug zum „Chiemgau Impakt“ (Landkreis Traunstein, Oberbayern), E&G Quaternary Sci. J., 69, 93–120, https://doi.org/10.5194/egqsj-69-93-2020, 2020.
  36. Rösch, M., Friedmann, A., Rieckhoff, S., Stojakowits, Ph. & Sudhaus, D. (2021): A late Würmian and Holocene pollen profile from Tüttensee, Upper Bavaria, evidence of 15 millennia of vegetation history in the Chiemsee glacier region.- Acta Palaeobotanica 61(2): 136-147, 3 Abb., 2 Tab.; https://doi.org/10.35535/acpa-2021-0008
  37. Darga, Robert, und Johann Franz Wierer (2009): Auf den Spuren des Inn-Chiemsee-Gletschers – Exkursionen. – Wanderungen in die Erdgeschichte 27. PDF-Datei