Dagmar Henn (2020, Bild: Youtube)
Dagmar Henn als Herausgeberin der deutschsprachigen Ausgabe von Vineyard Saker (2022)

Dagmar Henn (geb. 1963) ist eine deutsche Politikerin und Autorin. Dagmar Henn war von 2008 bis 2014 Stadträtin der Partei Die Linke in München, trat aber später aus dieser Partei wieder aus, als sie nicht mehr zur Stadträtin nomiert wurde. Sie wechselte inzwischen zur Partei DKP und wurde Mitglied des Parteivorstands.

Henn ist Autorin von Artikeln des russischen Staatssenders RT DE[1]. Sie schreibt auch für Blogs und Internetprojekte wie Apolut (Ken Jebsen), Free21[2] Peds Ansichten, Die Rote Front[3], Roter Morgen oder "Das kalte Herz".

Henn und "The Vineyard of the Saker"

Dagmar Henn ist Herausgeberin der deutschsprachigen Ausgabe von "The Vineyard of the Saker" (saker.de 2.1 / Der neue deutsche saker blog). Es handelt sich dabei um ein rechtsnationalistisches Projekt aus dem Spektrum russischer "Novorossiya"-Anhänger, welches sich für eine räumliche Ausdehnung Russlands einsetzt.[4][5]

Aktivitäten zur Zeit der Coronaviruspandemie

Zur Zeit der Coronaviruspandemie engagierte sich Henn als Ablehnerin behördlicher Schutzmassnahmen gegen das neue Coronavirus SARS CoV-2 und begründete dies unter anderem mit einer vagen Kritik am Prinzip der wissenschaftlichen Forschung, die ihrem pauschalen Urteil zufolge nicht unabhängig sei. Das sie wisse dass die chinesische Regierung nicht dazu neige "Unfug zu schreiben", gehe sie allerdings von einer tatsächlichen Existenz des neuen Coronavirus aus. Dies erzählte sie 2020 in einem Video, welches bei Youtube zu sehen ist. Insbesondere engagiert sich Henn gegen Impfungen gegen das neue Coronavirus und mRNA-Impfstoffe.[6] Auf den russischen Impfstoff Sputnik V, der bei RT (Russland beworben wird) geht sie nicht ein. Medizinlaie Henn behauptete beim russischen Staatssender RT DE, dass Impfungen die Ursache von Langzeitschäden bei Geimpften zur Folge haben könnten. Auf das Fehlen derartiger Langzeitfolgen bei den milliardenfach durchgeführten Anti-Coronaimpfungen und den Konsens der Experten geht sie dabei nicht ein. Vielmehr berief sie sich einzig auf den Kommentar zu einer einzelnen Veröffentlichung (Claasen & Claasen 2002[7]), die ihrer Meinung nach zeige dass eine Grippeimpfung Diabetes auslösen könne. Bei RT DE wurde dazu ausgeführt:

„Es gibt mindestens ein Beispiel für eine Langzeit-Nebenwirkung eines Impfstoffs: der Impfstoff gegen Hämophilus influenzae vom Typ b, ein Erreger, der Hirnhautentzündungen auslösen kann, hat nachweislich die Langzeit-Nebenwirkung einer Diabetes Typ 1.“

Ironischer Weise wurde ausgerechnet eine Kritik an der Veröffentlichung zitiert, die den behaupteten Zusammenhang zwischen Impfung und Diabetes kritisiert:

„The report by Classen and Classen[1] involves the use of inappropriate methods and reports data that do not provide evidence of a causal association between Haemophilus influenzaetype b (Hib) vaccine and diabetes. No statistical methods were provided for the animal studies and the results are presented in smooth, atypical lines.“ (Halsey 20023[8])

Offenbar hatten Henn und RT den Artikel nicht gelesen oder nicht verstanden.

Für die Publikation Roter Morgen verfasste sie einen Artikel, in dem sie eine Art Verschwörungstheorie verbreitete, nach der "Das Kapital" verhindere dass mehr Corona-Testungen durchgeführt werden, weil dies für eine "Rentenwirtschaft" nicht nützlich sei. Indirekt wirft Henn somit Rentenversicherungen vor, auf das Ableben der Versicherten zu hoffen:

..Weil es möglich wäre, durch eine gute Teststrategie den Virus tatsächlich weitgehend auszurotten; dass dies nicht geschieht, liegt daran, dass das insbesondere für das Kapital, das Rentenwirtschaft betreibt, zu nützlich ist..[9]

Weblinks

Quellennachweise