Ahriman
Ahriman ist die mittelpersische Bezeichnung für Angra Mainyu („arger Geist, böser Geist, feindseliger Geist“) aus der zoroastrischen Theologie. Ahriman repäsentiert dabei die Zerstörung bzw. das Zerstörerische an sich. Ahriman entspricht in der späteren Zeitgeschichte dann Mephistopheles ("Mephisto", von hebr. מֵפִיץ mephiz „der Verderber“ und ט֫פֶל tophel „der Lügner“) und wird in der Bibel als Satan bezeichnet.
Ahriman in der Anthroposophie von Rudolf Steiner
In der Lehre der Anthroposophie nach Rudolf Steiner spielt der Begriff Ahriman als Geistwesen eine grosse Rolle, ebenso wie sein Gegenspieler Luzifer. Ahriman steht dabei als Prinzip von Kräften des Strukturierenden und Verhärtenden. Ahriman ist Stellvertreter für eine durchdringenden, kalte Intelligenz und gilt auch als „Fürst der Finsternis“, welcher der Menschenseele den Zugang zur geistigen Welt verunmöglichen wolle. Nach Steiner unterdrücke das Prinzip Ahriman die menschliche Spiritualität und verhindere den Zugang zu geistigen Kräften, von denen der Mensch in der Vergangenheit Kenntnisse erlangt habe. In der Anthroposophie steht Ahriman stellvertretend für abgelehntes materialistisch-technisches Verständnis einer Fragestellung.
Zitat Steiner:
- „In diesem zweiten Glied der menschlichen Seele, der Verstandesseele, also in dem umgearbeiteten Stück des Ätherleibes, da hat sich festgesetzt Ahriman. Da ist er drinnen und führt den Menschen zu falschen Urteilen über das Materielle, führt ihn zu Irrtum und Sünde und Lüge, zu allem, was eben aus der Verstandes- oder Gemütsseele kommt. In alledem zum Beispiel, daß der Mensch sich der Illusion hingibt, mit der Materie sei das Richtige gegeben, haben wir Einflüsterungen des Ahriman, des Mephistopheles zu sehen.“ (GA 107, S. 247)
und
- „Er ist ein Wissender, ein Weiser des Todes. Er ist daher auch der Herr des Intellektes.“ (GA 211, S. 111)
Luzifer wird in der Anthroposophie zu den auflösenden, bewegenden Kräften gezählt. .