Der Dark Energy Generator (DEG, dt. Dunkle Energie Generator) ist eine Perpetuum Mobile-Erfindung der spanischen Firma Onion Magnetics Developments SI aus Barcelona[1]. Erfinder und Geschäftsführer ist der Spanier Andreu Bacardit de la Fuente (Andreu Bacardit), der im Februar 1946 geboren wurde. Sein Stellvertreter ist der Katalone Joan Barniol. Bacardit gibt an promovierter Arzt und Physiker zu sein. Bacardit behauptet dass sein Dark Energy Generator in der Lage sei aus so genannter "dunkler Energie" nutzbare elektrische Energie zu gewinnen. Herkömmliche Energiequellen würden demnach nicht notwendig sein. Bacardit ist davon überzeugt bis zum Jahre 2020 ein Kraftwerk mit einer Leistung von 3 Gigawatt (entsprechende Leistung von rund 2-3 Atomkraftwerken) errichten zu können.

Eine Rezeption der Bacardit-Erfindung und des Dark Energy Generator ist im Jahre 2019 nicht erkennbar. Einzig das NET-Journal von Adolf Schneider (spezialisiert auf Scharlatanerieprodukte, Perpetua Mobilia usw) widmete der Erfindung einige werbend gehaltene Zeilen:

Dunkle Energie zur Stromerzeugung - geniales System!
Dr. Andrea Barcadit der Firma Onion Magnetics in Barcelona hat einen Stromgenerator entwickelt, der auf der Basis des inversen CasimirEffekts und der Verstärkung magnetischer Momente einen Potenzialanstieg generiert und kontinuierlich elektrische Energie aus dem Raumenergiefeld auskoppelt. Rainer Pauli aus Valencia hat das System an Ort und Stelle evaluiert und stellt das Konzept vor. Er bezeichnet es als Quintessenz der Konzepte von Keshe, Tesla und Haramein!
[2]

Behauptetes Funktionsprinzip

Bacardit zog es vor seine Erfindung in einem Youtubevideo im typischen pseudowissenschaftlichen Jargon vorzustellen[3] und nicht in einer Fachpublikation. Er beruft sich auf eine in der Physik unbekannte "inverse Gravitation" und eine "dynamisch-geometrische Physik", die er aus seinen Studien zur Desoxyribonukleinsäure (DNA) abgeleitet haben will. Sein Ziel sei es auch als Arzt die Stringtheorie mit der Quantentheorie zu kombinieren. Verwirrend geht es bei ihm um Photonen, Higgs-Bosonen, das Noether-Theorem, Casimir- und Hall-Effekt und dunkle Energie. Letztendlich soll rein aus Volumen Energie entstehen. In seinem von ihm selbst produzierten Video versucht Bacardit glaubhaft zu machen, dass spulenförmige Zylinder Energie aus der Umgebung aufnehmen könnten. Völlig unklar bleibt warum seine angeblich gewonnene Energie eine Wechselspannung mit der gleichen Frequenz wie die Netzfrequenz sein soll und warum die gewonnenen Spannungen der der Netzspannung 230 V gleich kommen sollen.

In seinem Video zeigt er wie mehrere zusammengeschaltete 3-Watt LED Birnen normal hell leuchten wenn er eine Spule (hier DEG genannt) in den Stromkreis in Reihe einfügt und ein eingesetztes digitales Wattmeter dabei nur 0,1 Watt anzeigt anstatt der zu erwartenden 9 Watt. Deutlich ist in dem Video jedoch zu sehen, dass er nur einen Pol der Steckdose benutzt und nur ein Leiter über das Wattmeter geführt wird. Demnach kann das Wattmeter auch nur Werte nahe Null anzeigen. Der zweite Leiter verläuft hinter einer Steckdosenleiste und es kann nicht genau erkannt werden wo dieser endet. Übliche Wattmeter berechnen die Leistung aus dem Produkt von gemessener Spannung und dem gemessenen Strom. Da der gemessene Strom Null sein muss (der zweite Leiter läuft nicht über das Wattmeter) muss auch der angezeigte Wert Null sein. Bacardit unterschlägt also ganz deutlich sichtbar den zu messenden Strom, der hinter der Steckdosenleiste entweder an den Null-Leiter oder die Phase angeschlossen sein muss.

Weblinks


Quellennachweise

  1. Onion Magnetics Developments SL, Calle Avinyo, 44. 08002 Barcelona
  2. NET-Journal Jg. 23, Heft Nr. 7/8 Juli/August 2018
  3. https://www.youtube.com/watch?v=rwTcgjKfBRc