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Eine Löcherbrille (auch Lochbrille, Rasterbrille, Schießs Rasterbrille oder Gitterbrille) ist eine Brille, die statt der üblichen Brillengläser schwarze Scheiben mit einer Vielzahl Öffnungen besitzt. Es gibt verschiedene Ausführungen mit beispielsweise quadratischen Öffnungen oder mit Löchern verschiedener Größe.

Das Tragen solcher Brillen führt nach Untersuchungen zu einer Einschränkung des Sehfeldes und setzt den Kontrast und die Helligkeit herab. Hinzu kommt als Gefahr, dass anders als bei normalen Sonnenbrillen UV-Licht ungehindert durch die Öffnungen passieren kann.[1] Bei Epilepsie-Patienten kann die Rasterbrille durch den so genannten stroboskopischen Effekt einen epileptischen Anfall auslösen. Auch kann ein latentes Schielen durch Anwendung der Rasterbrille dekompensieren. Mit anderen Worten: Aus latentem Schielen wird sichtbares Schielen (Strabismus) mit Doppelbildern.[2] Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) rät daher von der Verordnung von Löcherbrillen durch Augenärzte ab. Grob fahrlässig sei es, damit die "Besserung" von Grünem und Grauem Star zu versprechen. Abgesehen von der Täuschung des Patienten kann insbesondere beim Grünen Star, dem Glaukom, wertvolle Zeit ohne Behandlung vergehen, so dass irreversible Schäden eintreten.[3]

Löcherbrillen werden insbesondere im alternativmedizinischen Bereich und auf Esoterikmessen von medizinischen Laien und Heilpraktikern als Wunderbrillen und angebliche Alternative zu Brillen und Sonnenbrillen angepriesen.

Behauptungen

Befürworter behaupten, schon durch das Tragen der Rasterbrille könnten bestehende Fehlsichtigkeiten und weitere Augenerkrankungen wegtrainiert werden. Für derartige Behauptungen der kommerziellen Anbieter und Hersteller liegen keine wissenschaftlichen Belege vor.[4] In den USA wurden den Herstellern von Löcherbrillen Behauptungen über Heilwirkungen durch das Tragen dieser Brillen untersagt.[5] Auch in England erging 1992 ein entsprechendes Urteil gegen einen Hersteller von Löcherbrillen.

Dass Raster- oder Löcherbrillen nicht verbreitet sind, führen manche Anhänger nicht darauf zurück, dass sie mehr Nachteile als Vorteile bieten, sondern auf eine Verschwörungstheorie, nach der Augenärzte und Linsenhersteller eine Art Verschwörergemeinschaft zur Unterdrückung der Löcherbrille bildeten.[6]

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. Wittenberg S, Pinhole eyewear systems: a special report. J Am Optom Assoc. 1993 Feb;64(2):112-6
  2. http://www.augeninfo.de/presse/9811wt/9811wt09.htm
  3. Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. Erklärung anlässlich der 38. Wiesbadener Tagung des BVA, 19. November 1998 [1]
  4. http://findarticles.com/p/articles/mi_qn4158/is_19970729/ai_n14130207/
  5. http://www.casewatch.org/ftc/news/1993/natural-vision.shtml
  6. http://www.myopia.org/conspiracy.htm