tumb

Siegfried Scherer (geb. am 7. April 1955) ist Professor für mikrobielle Ökologie an der Technischen Universität München in Freising-Weihenstephan und geschäftsführender Direktor des Zentralinstituts für Lebensmittel- und Ernährungsforschung. Bis 2006 war er ehrenamtlicher Vorsitzender der evangelikalen Studiengemeinschaft Wort und Wissen, die eine auf der Bibel basierende Schöpfungslehre vertritt.

Scherer ist ein Kritiker der Evolutionstheorie und Vertreter des intelligent Design. Dabei bestreitet er nicht, dass Evolution stattfindet, ist jedoch der Ansicht, dass es lediglich zu Veränderungen unterhalb der Artgrenze (Mikroevolution) kommt und nicht zur Entwicklung komplexer Strukturen (Makroevolution).

Zusammen mit Reinhard Junker ist er Autor des umstrittenen Buches Evolution – ein kritisches Lehrbuch, das im Jahre 2002 den Deutschen Schulbuchpreis des Vereins „Lernen für die Deutsche und Europäische Zukunft“ (LDEZ) erhielt, der Bücher auszeichnet, „die den Schülern Ehrfurcht vor Gott, Nächstenliebe, Toleranz und Dialogfähigkeit auf der Grundlage einer eigenen ethisch hohen christlichen Überzeugung vermitteln. [1]

Die Einladung an Siegfried Scherer zum „Erfurter Dialog“ im Januar 2006, initiiert durch den Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus, wurde nach heftiger Kritik zurückgezogen. Die Kritik stammte unter anderem von der AG Evolutionsbiologie des Verbands deutscher Biologen, die sich „in erster Linie mit religiös motivierter Evolutionskritik [auseinandersetzt], die von ausgewiesenen Biologen stammt und/oder im Umfeld organisierter fundamental-christlicher Gruppierungen (wie z.B. der Studiengemeinschaft Wort und Wissen) präsentiert wird“, [2] von der Opposition im Thüringer Landtag sowie kritischen Berichten in den Medien. [3]


Zitat:

Als Christ und als Naturwissenschaftler kritisiere ich zwar wichtige Aussagen der Makro-Evolutionstheorie. Um Missverständnissen vorzubeugen sei aber betont, dass meine wissenschaftlichen Einwände keine Kritik an Personen oder an den unbestrittenen wissenschaftlichen Erfolgen der Evolutionsbiologie sind [4].


Quellen