Rainer Schäfer (geb. 22.8.1960 in Offenburg, gest. 2019) ist ein deutscher promovierter Arzt, Facharzt für Anästhesie und Autor aus Butjadingen-Stollham. Schäfer ist Anwender mehrerer Behandlungsverfahren, die in einem weiten Sinne den so genannten Krebsdiäten zugerechnet werden können und in Bezug zur Warburg-Hypothese zu stehen scheinen. Auch scheinen einige inzwischen nicht mehr erhältliche Arzneimittel auf ihn zurückzugehen. 2014) warb Rainer Schäfer im Internet für eine eigene Behandlungsmethode gegen Krebs, die er als "Kombo-Heilung" bezeichnete und sich auf intratumorale Injektionen bestimmter Substanzen bezieht. Eine klar strukturierte und verständliche Darstellung seiner Kombo-Heilung wurde auf den Webseiten von Schäfer nicht präsentiert. Schäfer versprach mit seiner Methode eine "Kombinations-Chemotherapie mit Naturheilkunde", die gleichzeitig Resistenzen gegen die Mittel verhindere und Metastasen nicht entstehen lasse. Nach Pressangaben behandelte er dutzende bis hunderte Krebspatienten mit einer seiner selbst entwickelten Therapien. Die Arzneimittel dafür besorgte ihm eine befreundete Apothekerin. Nachdem einer der Patienten während der Therapie verstarb, setzte auch Schäfer wenige Tage später seinem Leben ein Ende. Er hatte einem Patienten mit Prostatakrebs eine experimentelle, selbst angemischte Chemotherapie aus Abraxane (Paclitaxel, Celgene), dem Nitrofuran-Antibiotikum Nifuraxid und Kortison verabreicht. Kurz darauf starb sein Patient. Die rechtsmedizinische Untersuchung des Todesfalls ergab als wahrscheinlichste Todesursache einen allergischen Schockzustand. Zuvor hatte Schäfer seinem Patienten bereits die in der Krebstherapie normaler Weise nicht angewendeten Mittel Antabus (Disulfiram, Nycomed), das Antirheumatikum Celebrex (Celecoxib, Pfizer) und das Osteoporosemittel Risedronat verabreicht. Die genannten Substanzen sind nicht nur in den Behandlungs-Leitlinien der Onkologie nicht aufgeführt, sondern auch in den Angaben der Hersteller selbst. Es handelte sich demnach um einen "off label Use". Weitere von Schäfer als gegen Krebs wirkende bezeichnete Substanzen sind unter anderem Curcumin und Selenite, die Salze der selenigen Säure H2SeO3. Für eine 4-6 Wochen dauernde Kombi-Heilung gab Schäfer Kosten von rund 1.500 Euro an.

Produkte

  • "Komsakap T" / "Complex T". Das Produkt sollte Curcumin als hauptwirksame Substanz enthalten. Komsakap (Komsa-Kap) wurde von einer KomSa-Kap UG aus Troisdorf vermarktet.[1]

Glutaminentzug als Therapie gegen Krebs

In Müllheim betrieb Schäfer eine Praxis unter dem Namen "Krebsklinik Dr. Dr.Schäfer"[2], die unter anderem mit der Außenseitermethode eines Glutaminentzugs bei Krebs warb (Glutaminentzugstherapie).

Werke

  • Treating Solid Cancers with a New Strategy. In diesem Werk berichtet Schäfer über Hoffnungen, Krebserkrankungen durch eine Kombination von Glutamin-, Pyruvat-] und Oxalacetatentzug in der Ernährung heilen zu können.

Literatur und Presseberichte

  • Sebastian Kempkens und Oliver Hollenstein: Wahnsinnige Hoffnung, Die Zeit, 32/2019, 31.7.2019

Weblinks

Quellennachweise

  1. KomSa-Kap UG (haftungsbeschränkt), Mondorfer Str. 41 c , D-53844 Troisdorf
  2. Dr. Dr. Rainer Schäfer Krebsklinik
    Tumortherapie mittels Glutaminentzug
    Bugginger Weg 6
    D-79379 Müllheim