Der Coler Magnetstromapparat (auch Coler Konverter) war in den 1920er Jahren die Erfindung eines Deutschen namens Hermann Carl Gustav Hans Coler (1886-1947, kurz Hans Coler), der Marinekapitän gewesen sein soll. Coler soll zusammen mit einem Willy von Unruh zwei Geräte ersonnen haben, den "Stromerzeuger" und den "Magnetstromapparat". Beide Geräte sollen elektrische Energie "produziert" oder "vervielfältigt" haben. Genannt wurden Vervielfältigungsfaktoren von 4,8 bis 6,7. Ob Coler und von Unruh überhaupt die Erfinder waren, ist unklar. Denn bereits 1920 war der Schwede Robert Norrby mit einer fast identischen Erfindung vor dem Patentamt gescheitert und seine Erfindung war damit vor Coler und von Unruh öffentlich bekannt.[1]

Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges soll der Coler-Konverter im Auftrag der Kriegsmarine weiterentwickelt worden sein. Der britische Geheimdienst beschlagnahmte das Gerät 1946 und erstellte zum Gerät einen Bericht.[2]

Ein Patent zum Magnetstromapparat wurde Coler verweigert, da es sich um ein Perpetuum Mobile gehandelt habe. Coler erhielt jedoch ein Patent für einen herkömmlichen Wechselrichter, der aus Gleichspannung eine Wechselspannung erzeugt, wobei es jedoch zu einem Leistungsverlust kommt.

Coler Magnetstromapparat

Das Gerät bestand aus passiven elektrischen Bauelementen (Spulen und Kondensatoren), die elektrische Schwingkreise ergaben. Das Gerät soll eine nur geringe Ausgangsspannung abgegeben haben, jedoch bei großen Strömen. Genannt werden Leistungen von sechs kW (6000 Watt). Messungen an einem Nachbaugerät das Coler für den britischen Geheimdienst baute, ergaben nicht nutzbare Ausgangsspannungen im Millivoltbereich.

Hans Coler

Über Hans Coler ist wenig bekannt. Laut einem Bericht des britischen Geheimdienstes, der 1979 für die Öffentlichkeit zugänglich wurde[3], soll er von 1920 bis 1922 an der technischen Hochschule in München studiert, aber keinen Abschluss erreicht haben. Zumeist wird er als Kapitän der deutschen Kriegsmarine bezeichnet, Belege lassen sich dazu jedoch nicht finden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte Hans Coler nach Großbritannien aus. Im Juli 1947 erhielt er dort trotz großer Bedenken seiner Auftraggeber einen Zuschuss von 500 Pfund, um seine Forschungen fortzusetzen. Am 20. Dezember 1947 starb Hans Coler in Farnborough (bei Southampton) im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt.

Coler spielt auch eine Rolle in Spekulationen der Szene der Anhänger hypothetischer Naziwunderwaffen und so genannter Flugscheiben. So wird auch spekuliert, Hans Coler sei das Pseudonym eines deutschen habilitierten Physikers namens Max Coler.

Siehe auch

Patent

  • 680761 Reichspatentamt, 12. Dezember 1937[4]

Quellennachweise

  1. http://www.worldsci.org/php/index.php?tab0=Scientists&tab1=Scientists&tab2=Display&id=2486
  2. Hurst, R.: The Invention of Hans Coler, Relating To An Alleged New Source Of Power. B.I.O.S. Final Report No. 1043, B.I.O.S.Trip No. 2394, B.I.O.S. Target Number: C31/4799, British Intelligence Objectives Sub-Committee
  3. Hurst, R.: The Invention of Hans Coler, Relating To An Alleged New Source Of Power. B.I.O.S. Final Report No. 1043, B.I.O.S.Trip No. 2394, B.I.O.S. Target Number: C31/4799, British Intelligence Objectives Sub-Committee
  4. https://www.psiram.com/ge/images/7/7b/Coler_Patent.pdf