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Orden Fiat Lux ist eine esoterisch-christliche Sekte, die von der Dolmetscherin, Sekretärin und Geistheilerin Erika Bertschinger alias Uriella (geb. 1929 in Zürich) im Jahr 1980 als Nachfolgeorganisation eines spiritistischen Zirkels gegründet wurde. Am 12. Januar 1980 um genau 21 Uhr 11 habe Jesus Christus über Uriella in Egg bei Zürich den "Orden Fiat Lux" gegründet, behauptet Erika Bertschinger. Ein Reitunfall soll sie in die Lage versetzt haben, auf unbekanntem Wege "Botschaften" von einem göttlichen Aussender (zum Beispiel Jesus Christus) zu empfangen. Nach eigenen Angaben steht sie weiterhin mit Jesus in Kontakt und versteht sich als sein Sprachrohr auf Erden und gibt seine Botschaften im Rahmen von "Gottesdiensten" weiter.

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Der Fiat-Lux-Orden betreibt ein vegetarisches Restaurant, die "Rohkost-Eremitage der Stiftung Bethanien", als ordenseigene GmbH. Uriella betreibt seit Anfang der 1980er Jahre in Schwellbrunn (Kanton Appenzell Ausserrhoden) eine Naturheilpraxis. Damit betätigte sie sich als Heilerin, ohne eine Zulassung als Heilpraktikerin zu haben und bekam daher Ärger mit den Behörden. Neben Medikamentenschmuggel wurde Uriella vom WDR-Journalisten Felix Kuballa und später auch der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, den Tod zweier Anhängerinnen verschuldet zu haben, denen sie von einem möglicherweise lebensrettenden Arztbesuch abgeraten haben soll. Fiat-Lux soll auch im Falle von Olivia Pilhar tätig geworden sei, als es darum ging das krebskranke Kind heimlich in die Obhut der Germanischen Neuen Medizin des selbsternannten Krebsheilers Ryke Geerd Hamer zu bringen und ihr Therapieangebote der wissenschaftlichen Medizin vorzuenthalten.

Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim stellte 1994 in seinem Urteil gegen Uriella wegen Hinterziehung von Steuern und Zollabgaben fest, dass von ihr eine "Gefahr für die Volksgesundheit" ausgehe, "weil sie in grenzenloser Selbstüberschätzung ihrer Fähigkeiten" behaupte, alle Krankheiten ohne körperliche Untersuchung und durch Gottes Kraft heilen zu können. Vom Vorwurf, den Tod der beiden Anhängerinnen verschuldet zu haben, wurde Uriella jedoch 1996 vom Landgericht Waldshut aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Hinzu kam ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung, das mit einer Hausdurchsuchung in Lindau einherging.

Typisch für Uriella sind ihre häufigen Prophezeiungen (meist Katastrophen, die auch als "Reinigungen" bezeichnet werden), die sich aber regelmäßig nicht bewahrheiteten und Fiat-Lux letztendlich schadeten. Nach dem Ausbleiben einer vorhergesagten Prophezeiung wurde verlautbart, "der Schöpfer habe aus Gnade" die Katastrophe verschoben. Bei anderen Gelegenheiten seien es die Interventionen von Fiat-Lux gewesen, die die Katastrophen verhindert hätten. Uriella glaubt auch an Ufos, die einst die Menschheit retten sollen.

Heute scheint die Sekte Fiat-Lux durch ihren Ehemann Eberhard Bertschinger-Eicke, genannt Icordo, gesteuert zu werden. Mitglieder von Fiat-Lux erhalten Phantasienamen. Die Mitgliederzahl wird auf wenige hundert geschätzt.