Irisdiagnostik ist eine auf das 17. Jhdt zurückgehende Theorie, wonach sich die Erkrankung einzelner Organe oder systemischer Erkrankungen in der Iris des Auges erkennen lassen sollen. Der simple und eigentlich verlockend einfache Ansatz ist nach heutigen medizinischen Erkenntnissen völlig unhaltbar und auch von den Anhängern nicht nachzuweisen. Nachdem es zudem unter den Anhängern verschiedene "Iriskarten" gibt, die jeweils zu anderen Diagnosen kommen, ist dieses Verfahren problemlos als völlig untauglich einzustufen. Gefahr ergibt sich wie immer bei pseudodiagnostischen Methoden, dass ernsthafte Erkrankungen übersehen werden und eine rechtzeitige Behandlung unterbleibt.

Klinische Studien zur Irisdiagnostik und Literatur

Sämtliche bislang bekannt gewordenen klinischen Studien zur Irisdiagnostik konnten keinerlei diagnostische Eignung dieses Verfahrens nachweisen. Es ist daher wissenschaftlich als völlig ungeeignet anzusehen, Erkrankungen des Menschen nachzuweisen und als Pseudowissenschaft einzustufen.

  • Munstedt K, El-Safadi S, Bruck F, Zygmunt M, Hackethal A, Tinneberg HR: Can iridology detect susceptibility to cancer? A prospective case-controlled study. J Altern Complement Med. 2005
  • Niggemann B, Gruber C: Unproven diagnostic procedures in IgE-mediated allergic diseases. Allergy. 2004 Aug;59(8):806-8 PMID 15230811
  • Norn M: Analysis of iris: history and future Dan Medicinhist Arbog. 2003;:103-17. PMID 14765528
  • Ernst E: Iridology: not useful and potentially harmful, Arch Ophthalmol. 2000 Jan;118(1):120-1. PMID 10636425
  • Knipschild P: Looking for gall bladder disease in the patient's iris. BMJ. 1988 Dec 17;297(6663):1578-81. PMID 3147081
  • Worrall RS: Pseudoscience - a critical look at iridology. J Am Optom Assoc. 1984 Oct;55(10):735-9. PMID 6491119
  • Simon A, Worthen DM, Mitas JA 2nd: An evaluation of iridology. JAMA. 1979 Sep 28;242(13):1385-9. PMID 480560

Weblinks