Raphael Stricker

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Raphael Stricker ist US-amerikanischer Arzt aus San Francisco, ehemaliger Präsident der ILADS, welche die These der behaupteten und umstrittenen Chronischen-Lyme-Borreliose („Post-Lyme-Borreliose-Syndrom“) und anderen sogenannter Tick-Born-(auf Zeckenbiss basierenden) Krankheiten vertritt. Zur Zeit ist er Direktor des Ausbildungsinstitutes des Verbandes (ILADEF[1]), als Zweig der umstrittenen Organisation ILADS (International Lyme and Associated Diseases Society). Stricker wurde durch Veröffentlichungen des Office of Research Integrity (ORI), einer Abteilung des National Institut of Health, des wissenschaftlichen Betruges überführt.
Publikationen im New England Journal of Medicine wurden daraufhin zurückgezogen.

Vorwürfe des wissenschaftlich Betruges

Im Jahr 1993 veröffentlichte das Office of Research Integrity (ORI), seine Untersuchungen des Betrugs bei Forschungseinrichtungen. Unter den vierzehn Fällen, welche als abschreckende Beispiele publiziert wurden, findet man auch die Arbeit von Striker. Er wurde für die "Fälschung von Daten" in einem seiner Artikel über AIDS im Jahre 1985 kritisiert. Darin behauptete er, Antikörper in 29 der 30 homosexuellen Personen, welche in der Studie eingeschlossen wurden, gefunden zu haben, aber keine Antikörper in allen heterosexuellen Personen. Dem Bericht das ORI folgend fand ein „selektives Löschen von Daten, die nicht in die Richtung der Annahmen gehen" satt, mit der Absicht, die präsentierten Ergebnisse als durchweg positiv zu präsentieren. Tatsächlich hatten 33 der 65 heterosexuellen Personen Antikörper entwickelt. Für diese gefälschten Daten erhielt Striker staatliche Forschungsgelder. Der Artikel wurde im Jahr 1991 vom New England Journal of Medicine zurückgezogen.[2] Anmerkungen:

Data suggesting that people with AIDS or AIDS-related conditions may have an antibody against a 25-kd platelet protein that is not present in those without this diagnosis were reported by our laboratories (Stricker RB, Abrams DI, Corash L, Shuman MA. Target platelet antigen in homosexual men with immune thrombocytopenia. N Engl J Med 1985;313:1375–80). During the course of an investigation conducted by UCSF into the data for this paper, after questions were raised about other work by R.B. Stricker, it was discovered that some of the Western blots performed by Dr. Stricker with "control" serum (i.e., serum from subjects without AIDS or AIDS-related conditions) had also been positive for a band at approximately 25 kd. Dr. Stricker did not provide this information to his colleagues, and thus the cited paper suggested that the 25-kd platelet band was specific for HIV-infected patients[3]
Scientists from California have retracted the results of an AIDS experiment, contending that the principal researcher withheld data that contradicted their conclusions. The retraction is being published in Thursday's issue of The New England Journal of Medicine, which carried the original research in 1985. Officials at the University of California in San Francisco said the researcher, Dr. Raphael B. Stricker, a blood specialist, was dismissed last year after an investigation. "I'd characterize it as a violation of the code of conduct regarding intellectual honesty," said Dr. Karl J. Hittelman, associate vice chancellor for academic affairs. A Vigorous Defense But Dr. Stricker denied wrong doing and did not sign the retraction. "What was published as a retraction is a misrepresentation of what happened," he said in an interview today. "The data in the article are correct. There's really no issue of withholding data."The original study appeared to show that some people with AIDS infections produced a unique antibody that attacked the cells that cause blood to form clots. The study said these antibodies could be the culprit that caused dangerously low levels of these crucial blood cells in some infected people.[4]

Die "Morgellonen-Krankheit"

Morgellonen ist der Name für eine angebliche Erkrankung, der im Jahr 2002 von Mary Leitao gewählt wurde, um die Hautprobleme Ihres drei Jahre alten Sohnes zu erklären. Erstmalig erwähnt wurde der Begriff im 17. Jahrhundert durch den englischen Arzt Sir Thomas Browne. Der Begriff fand aber erst Verbreitung, nachdem Leitao als Mutter eines betroffenen Kindes den Begriff wiederentdeckte. Leitao benutzte ein Spielzeugmikroskop, das sie bei RadioShack für 8 $ gekauft hatte[5], um die Haut ihres Sohnes zu untersuchen und fand mehrfarbige Fasern. Daraufhin entschied sie, dass sie eine neue Krankheit entdeckt hatte, welche durch faserige Läsionen entsteht.
2004 wurde eine gemeinnützige "Morgellons-Stiftung" geschaffen. Zwei Mitglieder des Medical Advisory Boards sind Dr. Stricker und Ginger Savely[6]. Die These der Krankheit wurde über das Internet rasch weiter verbreitet und wird mehrheitlich als Variante des Dermatozoenwahns angesehen, bzw. ist im Bereich des Krankheitserfindung anzusiedeln.[7] [8] [9]

In Jahr 2006, veröffentlichten Stricker, Savely und Leitao ein Dokument, dass verschiedene Überlegungen über die angebliche Krankheit zusammenfasst, die dann in ihrer Gesamtheit auf der Website von Ginger Savely angesehen werden kann.[10] Untersuchungen des Centers for Disease Control and Prevention brachten keine Bestätigungen weiterer behaupteter pathophysiologischer Grundlagen, wie Bakterien, Pilze und Parasiten.[11]

Aussagen zur AIDS-Entstehung und Polio-Impfstoffen

Im Jahr 1994 veröffentlichte Raphael Stricker, zusammen mit Co-Autor Blain Elswood, zwei Artikel, in denen spekuliert wird, dass die AIDS-Pandemie von einem kontaminierten Polio-Impfstoff stammen könnte, der von 1957-1959 in Afrika eingesetzt wurde.[12] [13]
Trotz der Widerlegung durch einen Artikel in Nature im Jahr 2000[14] [15], in dem über eine Untersuchung entsprechender Proben berichtet wird, die seit 40 Jahren gelagert wurden und bei denen das Virus nicht gefunden wurde, hat sich die Theorie des kontaminierten Impfstoffes lange gehalten und für Misstrauen gegen die Poliomyelitis-Impfung gesorgt.

Weblinks

Anderssprachige Psiram-Artikel

Quellenverzeichnis