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Blastingnews ist eine Online-Plattform und WebMagazin im Clickbait-Format auf dem nicht-professionelle Autoren Artikel, ohne Kontrolle zu jedem beliebigen Thema publizieren können. Gegründet wurde das Portal mit Sitz in der Schweiz 2013 von Andrea Manfredi [1] [2]

Konzept, Funktionsweise und Aufbau

Bei Blasting News kann sich im Grunde jeder Interessierte, ohne Ausbildung und substanzielle Kenntnisse im Bereich Journalismus und Kommunikation, registrieren und danach Artikel, Fotos, wie auch Videos oder Audiodateien veröffentlichen. Eine redaktionelle Kontrolle und Steuerung existiert angeblich nicht. Demzufolge sind die Hürden zur Publikation sehr niedrig. Eine Anmeldung per Facebook oder Mail genügt. Einziges kommuniziertes Kriterium ist, dass die Artikel exklusiv sind und allgemeinen Richtlinien entsprechen. Diese sind auf Englisch formuliert und nach der Zustimmung sehr schwer wiederzufinden, da sie ganz unten auf der Seite versteckt sind.[3]

Grundsätzliche Kategorien sind Politik, Wirtschaft, Sport, Lifestyle, Mode, Wohnen, Gesundheit und Entertainment. Autoren können sich in verschiedenen Stufen einbringen, sogenannte Junior Blaster schreiben Artikel und reichen diese zur Veröffentlichung ein. Diese werden dann von den sogenannten Senior Blastern überprüft. Ob und nach welchen Kriterien die Senior Blaster eine Qualitätskontrolle vornehmen ist nicht nachvollziehbar. Auch der von Manfredi genannte Kontroll-Algorithmus ist in seiner Funktionsweise nicht konkret beschrieben. Es sind Artikel über Stars und Sternchen zu finden und auch Artikel die Praktiken und Ansichten wie z.B. die der AFD und Pegida kritisch beschreiben. Dennoch ist, aufgrund der Tatsache, dass viele Artikel im Tenor fremdenfeindlich, islamophob und von der Befürwortung von Verschwörungstheorien geprägt sind, eine tatsächlich stattfindende substanzielle Prüfung der Artikel in Frage zu stellen. Dieses System folgt dem Geschäftsprinzip des Unternehmens, welches Autoren nach Anzahl der Klicks vergütet. Möglich sind nach Angaben des Unternehmens bis zu 150 € pro Artikel. Damit sind Blasting News, wie auch die Autoren in sehr starkem Ausmaß abhängig von der Aussagekraft des Themas und der Schlagzeile.[4]

Kritik

Als Problem zu sehen ist, dass Leser nicht auf den ersten Blick erkennen können, dass es sich bei Blasting News um keine professionelle Nachrichtenseite mit strikten und festen journalistischen Regeln handelt, sondern um sogenannten „Bürgerjournalismus“ oder „Social-Journalism“, die hauptsächlich der Verbreitung persönlicher Meinungen und Ansichten dient im Stile eines Blogs, welcher aber als Nachrichtenjournal aufgemacht ist. Blasting News werben auch für Heimarbeit als Autor [5] und reizen damit Interessierte, sich um jeden Preis, dramatisch und reißerisch zu einem Thema zu äußern. Dies geht soweit, dass auch wirre und zusammenhanglose Dialoge von hinlänglich bekannten Verschwörungstheoretikern in Form eines Quasi-Interviews veröffentlicht werden und Fanatikern die Plattform geboten wird, ihren persönlichen Frust über Zurückweisung und Misserfolg auszuleben.[6] Dies mindert die laut dem Unternehmen angestrebte Qualität der Beiträge erheblich. Eine validierte Prüfung von Recherchen, Quellen und deren Aussagen findet offensichtlich nicht statt, diese werden gänzlich ungeprüft in die Welt gesetzt. Auch dies ist im seriösen journalistischen Kontext völlig unüblich.

In solchen Fällen macht sich das Fehlen eines festen und qualifizierten Redaktionsteams beziehungsweise Chefredakteurs und das Desinteresse an substanziellen Inhalten, wie bei vielen anderen Beiträgen, in deutlichen Qualitätsunterschieden bemerkbar. Darüber hinaus überwiegen Entertainment-Themen, was bei einer Bezahlung über Klicks letztendlich auch nicht verwunderlich ist. [7]

Von professionellen Autoren wir kritisiert wird, dass 150 € für die Exklusivität eines Artikels zu wenig sind. Und das tatsächlich sehr wenig Informationen zur Personen und Autoren abgefragt werden, um Profile zu erstellen. Man kann Mitglied werden, wobei und wofür erschließt sich aber an der Stelle noch nicht. Das Prinzip besagt auch, dass der Autor in Vorleistung geht und davon abhängig ist, dass das Unternehmen Reichweite erzielt und die Zahlen auch transparent und seriös behandelt und veröffentlicht.[8]

Erste Fälle von Auseinandersetzungen, bei denen Autoren die nicht gezahlten Vergütungen juristisch verfolgen, sind schon bekannt.[9] Die ständige Fluktuation im Team von Blasting-News, die schlechten Arbeitsbedingungen von Angestellten, mangelhafte Kommunikation wurden kritisiert. Ebenso die ständig sinkende Vergütung wurde beanstandet, dies steht im Widerspruch zu den Meldungen des Unternehmens über permanent wachsende Zugriffszahlen (angeblich 100.000.000 Leser in 2017!!). [10][11] Auch die fehlende Quellenprüfung und Bildmaterial, welches nicht zu den publizierten Artikeln passt, wird kritisiert. [12]

In den Profilen einzelner Autoren finden sich Beschreibungen wie: „Ich bin unbelehrbar und weiß, was ich weiß. Kritik an meinen Ansichten ist mir völlig egal und fremde Meinungen sind mir gleich. Ich bin ein "Westler", aber auch ein Fan autoritärer Führung.“ [13] Dies sind Zeichen einer dogmatischen und unflexiblen Art von Wahrnehmung und Kommunikation, die als „Hit and Run“ bezeichnet wird. Die Autoren geben drastische Statements ab und entziehen sich danach jedweder Auseinandersetzung. Eine Taktik, wie sie im rechten Spektrum und der Truther-Szene gängig sind und durch die Möglichkeiten der virtuellen Welt verstärkt werden.

Solche Methoden entsprechen allerdings nicht der journalistischen Praxis. Seriöse Autoren bieten immer Raum für Diskussion und Widerspruch. Dies widerspricht dem, von Blasting News, offiziell kommunizierten Zielen und dem Versuch Qualität zu erreichen in dem versucht wird an Universitäten Autoren zu finden.[14]

Weblinks

Quellennachweise