Markus Fiedler
Markus Fiedler (Fiedleraudio bei Youtube, Geburtsdatum und Geburtsort unbekannt) ist ein deutscher Lehrer für Biologie und Musik, Klavierlehrer, Komponist, Tonstudiobetreiber (mpfm) und Podcastmacher aus Rastede bei Oldenburg. Fiedler bezeichnet sich auch als Gastdozent an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Im Institut für Musik soll er für das Fach ‘Integrated Media’ angewandte Psychoakustik unterrichten. Sein Tonstudio betreibt Fiedler seit 1998. Fiedler ist auch Coproduzent des Musikmagazin Terz und wird im Impressum der entsprechenden Webseite genannt.
Bekannt wurde Fiedler durch seine pauschale Kritik am nichtkommerziellen Onlineprojekt Wikipedia, die er insbesondere aus Beobachtungen zu Veränderungen am Artikel zu Daniele Ganser ableitet. Er produzierte zwei Wikipedia-kritische Videofilme:
- Die dunkle Seite der Wikipedia (Februar 2016, mit dem Tonstudiobetreiber Frank-Michael Speer aus Hildesheim)
- Zensur – die organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien (Januar 2017)
Eine Rezeption erfuhr Fiedler mt seiner Wikipedia-Kritik durch den russischen Staatssender RT Deutsch sowie ein Interview mit Ken Jebsen. Eigene Webseiten, die Angaben zur eigenen Biographie enthielten, hat Fiedler kurz vor Veröffentlichung von "Die dunkle Seite der Wikipedia" gelöscht. Seine privaten Webseiten enthalten in der Datei robots.txt Informationen für Suchmaschinen explizit keine Screenshots und Seitenspeicherungen zuzulassen.
Aktivitäten als Filmemacher und Wikipedia-Kritiker
Markus Fiedler war im Februar 2004, Mai 2004, Juni 2009, November 2009, sowie im Februar 2015 unter dem Benutzernamen Mf bei der deutschsprachigen Wikipedia als Autor aktiv. Auf Fiedlers Account "Mf" gehen für die Jahre 2004 bis 2015 6 Änderungen an den Artikeln FM-Synthese und eine Änderung am Artikel MP3 zurück. Hinzu kommen 6 Diskussionsbeiträge zum Artikel Daniele Ganser, sowie einige Beiträge im Zusammenhang mit Vandalismusmeldungen.[1] Sein Beitrag Artikel FM-Synthese war eine Kopie eines Textes seiner privaten Homepage zum gleichen Thema. In die Einleitung zum Wilipedia-Artikel setzte er entgegen den Regeln seinen Namen und setzte einen Link zu seiner privaten Webseite, möglicher Weise erhoffte sich Fiedler dadurch eine Erhöhung des Traffic seiner Webseite oder seiner eigenen Reputation als Autor und Kenner der Elektroakustik. Er mißachtete dabei die Wikipedia-Regeln, die ein Verlinken zu privaten Webseiten nicht zulassen. Diese Angaben mussten daher in Folge von anderen Autoren rückgängig gemacht werden.
Trotz seiner äußerst geringen aktiven Beteiligung am Projekt Wikipedia entwickelte sich Fiedler zum engagierten Wikipediakritiker und vermeintlichen Kenner von Insidervorgängen bei Wikipedia. Sein Unverständnis der Prinzipien der Wikipedia zeigen sich beispielhaft am Thema des religiös motivierten Kreationismus. Biologielehrer Fiedler erwartet dass die wissenschaftlich beforschte Evolutionstheorie und der unwissenschaftliche Kreationismus in der Wikipedia quasi gleichberechtigt dargestellt werden.
Seine eigenen Ansichten zum Schweizer Verschwörungstheoretiker Daniele Ganser sah Fiedler im entsprechenden Artikel der Wikipedia nicht berücksichtigt. Er veröffentlichte auf der entsprechenden Diskussionsseite einen langen Text mit seiner Kritik, der sich auf bereits in der Vergangenheit diskutierte Fragen zum Artikel bezog. Letztendlich wurde Fiedlers Account Mf endgültig gelöscht.
In seinem Film: „Die dunkle Seite der Wikipedia“ versuchen Fiedler und Frank-Michael Speer zu zeigen, dass es eine der Öffentlichkeit unbekannte Seite der Wikipedia gebe. Demnach würden Wikipediaartikel massiv manipuliert und vorsätzlich unsachlich gestaltet sein. Eine kleine Gruppe von Seilschaften, die jedoch nicht näher identifiziert wird, beherrsche in Wirklichkeit die Wikipedia. Die Meinungsmaschine Wikipedia zeige demnach vermachtet-autoritäre, intransparente Strukturen sowie eine Parteilichkeit und werde gnadenlos für fremde Zwecke missbraucht. Fiedler sprach in seinem Blog auch über eine ..nazistische und selbstverliebte Seite von Wikipedia..
Fiedler und Speer versuchen dies am Beispiel eines Artikels zum Schweizer Verschwörungstheoretiker Daniele Ganser zu belegen. Ganser gilt als Anhänger unbewiesener Theorien zum Anschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001. Fiedler war insbesondere über die Einordnung von Ganser als Verschwörungstheoretiker enttäuscht. Ganser selbst rief dazu auf, gut belegte Aussagen im Artikel zu löschen. In einem Vortrag und einem KenFM-Interview forderte er seine Anhänger auf, immer wieder den Wikipedia-Artikel in seinem Sinne zu verändern, was jedoch auf beständige so genannte "Edit-War" hinausgelaufen wäre. Tatsächlich sind mehrere entsprechende Aktivitäten zu beobachten gewesen.
Fiedlers Wikipedia-Kritik ist von etlichen falschen Annahmen gekennzeichnet. So nimmt er beispielswese fälschlich an, dass so genannte "Sichterrechte" der Autoren von Administratoren nach Gutdünken vergeben würden. Das ist falsch, Sichterrechte werden nach einer bestimmten Zeit automatisch vergeben, können aber bereits vorher beantragt werden. Artikel verschieben dürfen auch "normale" Benutzer, nicht nur Administratoren. Artikel aus anderen Wikipedias übernehmen dürfen ebenfalls alle normalen Benutzer. Administratoren dürfen jedoch zusätzlich die komplette Versionsgeschichte importieren. Er behauptet, Administratoren und Bürokraten dürften sich auch nicht außerhalb der Wikipedia unterhalten, was ebenso falsch ist. Ebenso falsch ist Fiedlers Annahme, dass es nicht den Regeln entspreche nicht-digitale Texte als Belege zu nennen. Tatsächlich ist es zugelassen, Belege aus nicht-digitalen Quellen wie Bücher oder Zeitungen zu verwenden.
Fiedler missachtet ebenfalls die Wikipedia-Regel die gewollte Anonymität von Wikipedia-Autoren zu missachten. So bemühte er sich die Identität von Autoren zu ermitteln, die eine andere Position vertreten als er selbst, oder die sich kritisch zu seinen Ansichten äusserten. Zitat Fiedler:
- ..Wir enttarnen zwei der Hauptakteure („Kopilot“ und „Phi“) im Artikel zu Daniele Ganser einerseits als [...] aus [...] und andererseits als [...] und [...] aus [...] mit Klarnamennennung... (Fiedler vage Vermutungen hier unkenntlich gemacht)
Fiedler beruft sich bei seinen Vermutungen auch auf die rechtsgerichtete Metapedia.
Behauptungen zum Projekt Psiram
2017 liess sich Fiedler von Ken Jebsen interviewen, das Video wurde bei "KenFM" und Youtube veröffentlicht. Im Interview bezeichnete er pauschal abwertend das Projekt Psiram als "Rufmordportal" ("Psiram ist ein Rufmordportal. Punkt."). Des weiteren behauptete er dass die deutschsprachige Wikipedia, das Projekt Psiram, die Blogs von Ruhrbarone und der GWUP sich nicht themenbezogen gegenseitig verlinken würden, sondern dass sich dahinter eine Art Verlinkungs-Strategie verbergen würde um auf diese Weise ein höheres Google-Ranking zu erreichen. Fälschlich wird der Serverstandort des Projekts Psiram in Deutschland verortet, der tatsächliche Standort im Ausland sei stattdessen "verschleiert". Ebenso fälschlich behauptet Fiedler, dass das Projekt Psiram sich 3600 mal auf den Blog Ruhrbarone beziehe, und vermutet daher vage eine personelle Überschneidung.[2] Explizit mit dem Tag "Ruhrbarone" versehen sind jedoch nur 13 Beiträge im Psiram-Blog. Eine Tag-Cloud des Psiram Blogs (Februar 2017) zeigt die tatsächlichen Größenordnungen auf, die die Angaben von Fiedler widerlegen. (siehe Abbildung rechts)
Als regelrechte fake-news können Fiedlers Angaben bezeichnet werden, nach denen es eine enge Zusammenarbeit zwischen Wikipedia und Psiram gebe, aufgezeigt am Beispiel des Artikels zu Ken Jebsen. Fiedler scheint sich jedoch nicht viel Mühe gegeben zu haben die beiden Artikel genauer zu betrachten: der Psiram-Artikel zu Ken Jebsen[3] ist eine Kopie des gleichnamigen Wikipedia-Artikels[4], und wurde lediglich später weiter ausgebaut. Deutlich ist unter dem Psiram-Artikel zu lesen: Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen
Filmografie
- Dokumentarfilm: Zensur – die organisierte Manipulation der Wikipedia und anderer Medien, 7. Januar 2017
- Die dunkle Seite der Wikipedia (Februar 2016, mit Frank-Michael Speer)