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Gerhard Wisnewski (geb. 1959, Krumbach) ist ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Filmautor aus München. Werke von Wisnewski werden auch über den Kopp-Verlag verlegt. Wisnewski macht vor allem durch das Verbreiten von Verschwörungstheorien auf sich aufmerksam. Das passende Umfeld findet er z.B. beim Regentreff oder auf muslimischen Websites. Anfang Oktober 2016 trat Wisnewski auf einem Kongress (Kopp-Kongress) des Kopp-Verlags als Redner auf.

Gerhard Wisnewski veröffentlichte im Knaur-Verlag eigene Buchreihen „ungeklärt – unheimlich – unfassbar“ und „verheimlicht – vertuscht – vergessen“. Im Januar 2016 wurde bekannt, dass der Knaur-Verlag sich von Wisnewski trennte und die Buchreihen in Zukunft im Kopp-Verlag erscheinen. Laut Kopp-Verlag habe Knaur den Autor "abgeschoben": "Bis zum 16. Dezember tobte im Landgericht München ein Prozess. Jetzt ist der schmutzige, ruhmlose Schlussstrich gezogen. Knaur setzte Wisnewski vor die Tür, veröffentlicht das neue Jahrbuch nicht mehr, wirft alle seine Bücher aus dem Programm”.

Die Wochenzeitschrift Der Spiegel und andere Kritiker werfen Wisnewski vor, er habe in seinem Buch und Film zum 11. September eine Aussage des Interviewpartners Ernie Stull manipuliert.[1] Der WDR kündigte daraufhin ihm und seinem Koautor Willy Brunner die Zusammenarbeit auf.[2]

Beispiele für verbreitete Verschwörungstheorien

 
Das Unfallfahrzeug von Jörg Haider
 
Kopp-Artikel von Wisnewski, in der er suggeriert daß die Todesopfer des Fluges MH17 in Wirklichkeit "Dosenfleisch" gewesen wären.
 
Unfallort
 
Artikel bei Kopp-Online vom 2. Mai 2013 zum Bombenattentat beim Bostoner Marathonlauf 2013. Wisnewski behauptet indirekt, dass das Attentat vorgetäuscht worden sei. Er schließt dies aufgrund mangelhafter Kenntnis der englischen Sprache aus dem vom Polizeichef von Boston verwendeten Wort "actors", das er nur in der Bedeutung "Darsteller" akzeptiert. (Bild: Kopp-Verlag)
 
Darstellung der verschiedenen Wortbedeutungen von "actor" beim Online-Übersetzungsdienst Leo.
  • Die Ehefrau des US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama, Michelle Obama, sei in Wirklichkeit keine Frau, sondern ein Mann. Der Präsident sei zudem homosexuell. Dies behauptete Wisnewski 2014 beim Kopp-Verlag in einem Artikel mit dem Titel "Michelle oder Michael: Ist Michelle Obama eine Transe?".[3]
  • Der Anschlag auf das World Trade Center (9/11) wurde von den USA inszeniert.
  • Wisnewski befürwortet die Chemtrail-Verschwörungstheorie und schreibt dazu auf der Internetseite des Chemtrail-Aktivisten Werner Altnickel.[4]
  • Der Untergang der Titanic im April 1912 sei möglicherweise ein Attentat gewesen und anders verlaufen als in den bekannten Darstellungen der Katastrophe.
  • Zum Unfalltod des Politikers Jörg Haider im Oktober 2008 verfasste Wisnewski das bei Kopp erschienene Buch Jörg Haider – Unfalltod, Mord oder Attentat?. Darin stellt er den rechten Politiker als Attentatsopfer von Geheimdiensten dar. Dem Leser kommt daher der Gedanke, es könne der Mossad gewesen sein. Der Realität des zu schnell gefahrenen, betrunkenen und während der Fahrt SMS-sendenden Haider versucht der Autor entgegen zu arbeiten, indem er ihn zu einer Art Märtyrer stilisiert. Ferner stellt er Spekulationen an, dass der Unfall aus technischen Gründen nicht in der von der Polizei ermittelten Weise stattgefunden haben könne.[5]
  • Das Erdbeben von L'Aquila (Italien 2009) sei dadurch entstanden, dass von der entfernten Forschungsanlage CERN wahrscheinlich "Neutrinostrahlen" gen L'Aquila geschossen worden seien. Wisnewski liefert keinerlei Beweise dafür, dass die gemeinten Neutrinos als Ursache für die Auslösung des Erdbebens in Frage kommen. Gerade Neutrinos interagieren nur äusserst selten mit Materie.
  • Der Absturz des Flugzeugs der polnischen Regierung im April 2010, bei dem alle Insassen starben, darunter Staatspräsident Lech Kaczynski, sei das Ergebnis dubioser Machenschaften gewesen. Die in den Medien gezeigte Unglücksstelle mit den Wrackteilen sei gar nicht der wahre Unglücksort, Überlebende seien ermordet worden, usw. (siehe ausführliche Darstellung unten).
  • Der Hurrikan Sandy Ende Oktober 2012 sei durch Wettermanipulation erzeugt worden, damit der amtierende US-Präsident Barack Obama sich als "Katastrophenmanager" positiv in Szene setzen und sich so bei den Präsidentschaftswahlen im November Vorteile verschaffen konnte.[6]
  • Nach dem Bombenanschlag auf den Boston-Marathon im April 2013 meinte Wisnewski, einen entlarvenden Versprecher des Polizeichefs von Boston, Ed Davis, entdeckt zu haben, der die Täter als "Darsteller" bezeichnet habe.[7] Wisnewski griff damit eine Verschwörungstheorie auf, die ursprünglich auf amerikanischen Internetseiten kursierte. Davis hatte das Wort "actors"[8] benutzt, das zwar die Bedeutung "Schauspieler" oder "Darsteller" haben kann, aber eben auch das englische Wort für "Akteur" oder "Täter" ist. Der Online-Übersetzungsdienst Leo zeigt die verschiedenen Bedeutungen des Wortes actor auf (Bild links). Bei der englischsprachigen Wikipedia wird der Besucher bei der Eingabe des Begriffs "actor (law)" automatisch auf die Seite "suspect" (Verdächtiger) umgeleitet.[9] Bereits Ende April 2013 hatte Wisnewski bei Kopp die absonderliche Theorie aufgestellt, dass die zwei Bostoner Bombenattentate eine "Inszenierung" und die tatsächlich Verletzten Schauspieler seien. Verletzungen seien mit Kunstblut vorgetäuscht worden[10] (siehe auch: Artikel Verschwörungstheorien zu Bombenattentaten in Boston 2013).
  • Dosenfleisch statt Leichen: Im September 2014 versuchte Gerhard Wisnewski leichtgläubigen Leser zu überzeugen, dass die aufgefundenen Leichen des Malaysia Airline Flugs MH17, der über der Ostukraine abstürzte und wahrscheinlich von prorussischen Rebellen abgeschosssen worden war, in Wirklichkeit Dosenfleisch gewesen seien. Dies wurde unbeanstandet beim Kopp-Verlag veröffentlicht, der damit im Nachhinein Opfer und Angehörige verhöhnt.[11] Auch habe sich am Boden kein Blut gefunden und vor Ort sei ein Formalin-Geruch wahrzunehmen gewesen. Wisnewski berief sich als Quelle ausgerechnet auf Abkhazian Network News Agency (ANNA-News).

Vorgehensweise Wisnewskis am Beispiel des Flugzeugabsturzes 2010 in Smolensk

 
Flugzeugabsturz in Smolensk am 10.4.2010 (Bild:CNN/IBN)
 
Satellitenbild der Absturzstelle[12]

Am 10. April 2010 stürzte bei dichtem Nebel eine TU-154 der polnischen Regierung auf dem russischen Flugplatz Smolensk ab, der über keine mit dem Flugzeug kompatible Möglichkeit der durch Instrumente gestützten Landung (ILS) verfügt. Bei dem Absturz kamen alle Insassen ums Leben, darunter Staatspräsident Lech Kaczynski. Das Flugzeug berührte im Endanflug 1.050 Meter vor der Landebahn und 40 bis 45 Meter links von der Endanfluglinie (Runway 26) Bäume. 200 Meter weiter traf das Flugzeug einen weiteren Baum mit dem linken Flügel und drehte sich scharf nach links. Das Trümmerfeld erstreckte sich auf den Bereich von 350 bis 400 Meter vor der Landebahn und 150 Meter links der Endanfluglinie (siehe dazu ein Satellitenbild der Absturzstelle und den Wikipedia-Artikel zum Unglück).

Am gleichen Tag, dem 10. April, berichtete Verschwörungsexperte Gerhard Wisnewski darüber in einem Kopp-Artikel mit der Überschrift „Flugzeugabsturz von Smolensk: Katyn 2.0?“[13] und folgt dabei der Kopp-Devise, aktuelle Ereignisse durch eigene Hypothesen zur Aufmerksamkeitssteigerung zu nutzen. In den nächsten Wochen folgten weitere Artikel mit immer neuen Spekulationen und scheinbaren Sensationen. Ohne die Ursache des Absturzes kennen zu können und auf zweifelhafte Quellen wie polskaweb gestützt, glaubte Wisnewski sogleich an ein "neues Masssaker" und verknüpfte durch seine Wortwahl (Beispiel: "Katyn 2.0") die 1940 vom sowjetischen NKWD getöteten 4.000 Polen im nahen Katyn mit dem "dummen Zufall" des Absturzes. Am 12. April will Wisnewski an Hand eines gefilmten orangefarbenen Blinklichts den Lesern eine Explosion des rechten Triebwerks nahelegen.[14] Am 15. April legt Wisnewski nahe, dass Überlebende durch Schüsse umgebracht worden seien, was aber mit seiner späteren Theorie eines Absturzes an einem anderen Ort nicht kompatibel ist.

Schließich ufern Wisnewskis Verschwörungstheorien aus: So sei die aus Polen kommende Tupolew in Wirklichkeit zu einem anderen, ungenannten Flugplatz umgeleitet worden, wo "man" sämtliche Insassen habe "verschwinden" lassen. Am Zielflughafen Smolensk sei hingegen ein altes Flugzeugwrack präpariert worden – samt der zuvor "verschwundenen" Insassen, die man in aller Eile dorthin transportiert habe. Wie in kürzester Zeit 96 Menschen zerstückelt und von einem anderen Flugplatz nach Smolensk gebracht wurden, erklärt Wisnewski nicht. Dennoch bezeichnet er diese krude Verschwörungstheorie als "plausible Lösung":

Wie immer muss man sich erstmal von der gesamten Propaganda frei machen, um zu plausiblen Lösungen des Rätsels zu gelangen. [...] Das Ganze funktionierte nach der Methode WTC, Pentagon und Shanksville.

Zur Begründung gibt Wisnewski an:

Bereits früher habe ich den angeblichen Absturz von Smolensk mit anderen, vergleichbaren Abstürzen verglichen. Dabei kam heraus, dass bei anderen Bruchlandungen im Wald große Teile des Flugzeugrumpfes erhalten blieben und fast alle Passagiere überlebten. Nach Wisnewski seien die aufgefundenen Wrackteile [...] gerade so groß, dass sie noch auf einen Tieflader oder Lkw passen. Die Frage ist nur: Wurden sie für den Abstransport [sic] so zerkleinert – oder bereits für den Transport zur »Absturzstelle«?

Weiteres Zitat:

Betrachtet man die Fotos von dem Wrack genauer, stellt man fest, dass einige Teile schon eine deutliche Patina angesetzt haben. Zum Beispiel das runde Teil, das von einigen Medien als »Cockpit« bezeichnet wurde. Dieses Teil war zweifellos schon länger der Witterung ausgesetzt. Der Lack ist deutlich korrodiert. Es ist mit dunklen Punkten übersät, an der unteren Vorderseite hat sich eine moosartige Patina gebildet. So sieht zum Beispiel auch ein Auto aus, das man zehn Jahre im Garten herumstehen läßt. Zweifellos lag dieses Teil schon viele Monate irgendwo auf einem Flugzeugschrottplatz herum.

Auch "weiß" Wisnewski, dass es eigentlich ein Wunder sei, dass die Insassen der ausgebrannten Maschine gestorben sind:[15]

Wieso hat hier überhaupt niemand überlebt? Normalerweise ist so eine flache Bruchlandung im Wald gut überlebbar. Es gibt wahnsinnig viele Beispiele, bei denen sehr viele Leute überlebt haben, weil die Bäume das Flugzeug auffangen wie riesige Federn.

Wisnewski und ehemalige Forschungsstation HAARP

 
falsche Angaben zur Forschungsstation HAARP (Alaska) bei Kopp Verlag 2016

2016 verbreitete Wisnewski über den Kopp Verlag irreführende und falsche Angaben (im Sinne von fake-news) über ein inzwischen seit Jahren abgeschaltete Forschungsstation im US-Bundesstaat Alaska. Fälschlich bezeichnete er die Anlage als eine "Atmosphärenforschungsanlage". In Wirklichkeit handelte es sich um eine Ionosphärenforschungsanlage. Die Falschbezeichnung brauchte der Autor offenbar, um eine populäre Truther-Verschwörungstheorie plausibler zu machen, nach der diese Hochfrequenzsendeanlage in der Lage sei Wetter zu beeinflussen. Wetter spielt sich in der Troposphäre innerhalb der Atmosphäre ab. Die Anlage erforscht jedoch Vorgänge die oberhalb der Atmosphäre (und Troposphäre) liegen.
Irreführend sind auch seine quellenlosen Behauptungen, nach denen das Europaparlament die Anlage als klimaschädliches Waffensystem und eine höchstgefährliche Bedrohung eingestuft haben soll.

Werke

  • Gerhard Wisnewski: Verheimlicht - vertuscht - vergessen: Was 2013 nicht in der Zeitung stand, Drahtzieher der Macht: Die Bilderberger - Verschwörung der Spitzen von Wirtschaft, Politik und Medien.
  • Gerhard Wisnewski: ungeklärt unheimlich unfassbar: Die spektakulärsten Kriminalfälle 2014. Dezember 2014
  • Gerhard Wisnewski: Verheimlicht - vertuscht - vergessen: Was 2013 nicht in der Zeitung stand. 14. Januar 2014
  • Gerhard Wisnewski: ungeklärt unheimlich unfassbar: Die spektakulärsten Kriminalfälle 2013. Dezember 2013
  • Gerhard Wisnewski: Operation 9/11: Der Wahrheit auf der Spur. 1. August 2011
  • Gerhard Wisnewski: Drahtzieher der Macht: Die Bilderberger - Verschwörung der Spitzen von Wirtschaft, Politik und Medien. März 2010
  • Gerhard Wisnewski: Verheimlicht - vertuscht - vergessen: Was 2012 nicht in der Zeitung stand. Januar 2013
  • Gerhard Wisnewski: Jörg Haider: Unfall, Mord oder Attentat? 29. Mai 2009
  • Gerhard Wisnewski: Das Titanic-Attentat: Die wahren Hintergründe der Schiffskatastrophe. 1. März 2012
  • Gerhard Wisnewski: Verschlußsache Terror: Wer die Welt mit Angst regiert. 1. Januar 2007
  • Gerhard Wisnewski: Lügen im Weltraum: Von der Mondlandung zur Weltherrschaft. 16. Februar 2010
  • Gerhard Wisnewski und Wolfgang Landgraeber: Das RAF-Phantom: Neue Ermittlungen in Sachen Terror. 1. April 2014
  • Gerhard Wisnewski: Operation 9/11: Der Wahrheit auf der Spur. 26. Juli 2011
  • Gerhard Wisnewski: 2014: Verheimlicht, vertuscht, vergessen. Was 2013 nicht in der Zeitung stand. Knauer, München 2014

Weblinks

Quellennachweise

  1. DER SPIEGEL 37/2003; WTC und der Umgang mit Quellen (aus: IDGR), 6. Oktober 2004
  2. Ein Film über den 11.9. und seine Folgen auf heise online, 26. Oktober 2003
  3. Kopp-Verlag, 24.04.2014, Zitat: Michelle Obama ist in Wirklichkeit ein Mann. Ihr wahrer Name ist demnach auch bekannt: Michael.
  4. www.chemtrail.de/?p=2783, Eintrag vom 13. November 2012
  5. info.kopp-verlag.de/news/beobachtungen-am-unfallort-von-joerg-h.html
  6. info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/gerhard-wisnewski/hurrikan-sandy-jackpot-fuer-obama.html
  7. Polizeichef verplappert sich: »Darsteller« bei den Attentaten von Boston. Kopp Online, 2. Mai 2013
  8. http://en.wiktionary.org/wiki/actor?rdfrom=Actor
  9. http://en.wikipedia.org/wiki/Actor_(law)
  10. Massaker-Inszenierung: Jede Menge Blut aus der Blutpumpe. Kopp Online, 27. April 2013
  11. Gerhard Wisnewski "Ausführlicher Augenzeugenbericht: Passagiere von Flug MH 17 definitiv »Dosenfleisch«",Kopp-Online, 2.9.2014
  12. Quelle und viele weitere Datails: http://www.militaryphotos.net/forums/showthread.php?177570-Facts-about-polish-Tu-154M-101-crash/page5
  13. Kopp-Info 10. April 2010
  14. Gerhard Wisnewski: "Kaczynski-Maschine: Der einsame Blitz – Explosion am rechten Triebwerk?" Kopp-Info, 12.04.2010
  15. info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/redaktion/flugzeugabsturz-bei-smolensk-ein-ungeheuerlicher-zufall-interview-mit-gerhard-wisnewski.html