Norbert Schittke
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eingefallener Schweinestall in Romkerhalle bei Goslar, gegenüber des Hotel "Königreich Romkerhall". Der Verkauf des Schweinestalls wollte Schittke für sein Projekt Exilregierung Deutsches Reich nutzen.

Norbert Rudolf Schittke (geb. 1942, Selbstbezeichnung: Fürstregent Norbert Rudolf aus der Familie Schittke zu Romkerhall[1]) ist ein Hildesheimer Renter und selbsternannter Reichskanzler der "Exilregierung des Deutschen Reiches". Schittke kann als frühes Mitglied der so genannten Reichsbürgerbewegung angesehen werden.

Schittke nannte sich in der Vergangenheit mit diversen Phantasietiteln: Seine Königliche Hoheit, Königliche Hoheit Fürstregent zu Romkerhall a.b.H. Hannover/Battenberg/Windsor/Schittke, regierender Fürst Norbert Rudolf aus der Familie Schittke zu Romkerhall, Reichskanzler des Deutschen Reichs-Kaiserreichs, Prinz zu Romkerhall des Hauses Hannover und zum Haus Windsor. Zuletzt behauptete er in einem SPIEGEL-Interview, dass er Prinz von Hannover und damit bei der Thronfolge des englischen Königshauses zu berücksichtigen sei.

Romkerhall bezieht sich auf eine kleine Ansammlung von Häusern in der Nähe von Goslar mit Namen Romkerhalle. Dort befinden sich ein etwas herunter gekommenes Gebäude aus Holz, das aktuell als Hotel "Königreich Romkerhall" genutzt wird. Besucher des Hotels müssen beim Betreten eine Art Getränkegutschein erwerben, der als Visum bezeichnet wird. Gegenüber, auf der anderen Strassenseite, befindet sich ein ehemaliger und inzwischen eingefallener Schweinestall, der offenbar einem anderen Eigentümer gehört und immer wieder Gegenstand von Mietverträgen und entsprechenden Streitigkeiten um die Nutzung ist. Das Hotel selbst wird von den Betreibern als angeblicher Scheinstaat "Königreich Romkerhall" einer inzwischen verstorbenen "Königin Irina" bezeichnet. Schittke versuchte vergeblich den Schweinestall für sein Projekt Exilregierung Deutsches Reich von einem Baron Walter Lechner zu kaufen, und bat dazu um Spenden von Anhängern.[2] Schittkes Bemühungen gefielen den gegenüberliegenden Hotelbetreibern des "Königreichs Romkerhall" gar nicht.[3]

Allgemeines

Schittke gründete am 8. Mai 2004, dem 59. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, im Parkhotel Kronsberg als Versammlungsleiter mit 19 Gesinnungsgenossen die "Exilregierung Deutsches Reich",[4] zu deren "Reichskanzler" er gewählt wurde.[5]

Als die "Exilregierung" sich am 11. Mai 2012 traf, sprachen "weit über 80 % der Amtsträger gegenüber dem Reichskanzler, Norbert Rudolf Schittke, das Mißtrauen aus".[6] Die Teilnehmer warfen Schittke unter anderem Unterschlagung, Täuschung im Rechtsverkehr, Verleumdung, Anstiftung zu Straftaten und Sabotage vor. Schittke wurde mit Wirkung vom 11. Mai 2012 seines "Amtes" enthoben.[7]

Ungeachtet seiner "Amtsenthebung" tritt Schittke weiterhin als "Reichskanzler der Exilregierung des Deutschen Reichs" auf.[8] In der Hildesheimer Katharinenstraße hatte Schittke seinen "Amtssitz". Dort vertrieb er unter anderem "Personenausweise" und "Fahrerlaubnisse Deutsches Reich". Das Büro wurde später von der Polizei zwangsgeräumt.[1]

Eigenen Angaben zufolge ist der verwitwete Rentner von Beruf "Maschinenbauingenieur zur See".[1]

Standpunkte

Wie auch andere Mitglieder der "Reichsbürgerbewegung" vertritt Schittke die Ansicht, dass das Deutsche Reich in seinen Grenzen von 1937 fortbesteht. Die Bundesrepublik Deutschland ist seiner Meinung nach "nur eine Art alliiertes Geschäftsmodell, eine Firma, welche die Welt mit Gütern versorgt." Deutschland lebe noch immer im Kriegszustand mit seinen Nachbarn, und Hitler habe für den Papst Juden umgebracht. Er behauptet, dass dies alles erwiesen und historisch belegt sei.[9]

Schittke zog 1991 für die Republikaner in den Hildesheimer Kreistag ein. Später wurde er Mitglied der rechtspopulistischen DSU und Zentrumspartei. Anschließend gründete er einen der zahlreichen "Statt-Partei"-Ableger.[1]

Auf die Frage eines ZDF-Neo-Reporters, ob er den Antisemitismus verurteile, der im Deutschen Reich herrschte, antwortete Schittke: „Wie soll ich etwas verurteilen, was es in dem Sinne ja gar nicht gibt?“[1]

"Wir leben nach wie vor ganz knallhart ohne Ausnahme im Deutschen Reich - Kaiserreich! Weil unsere letzte rechtsmäßige [sic] Verfassung 1871 geschrieben worden ist. Und die ist niemals mit einer - ganz egal mit welcher Aktion - in Zweifel gestellt worden oder umgeschmissen worden."[10]

In Interviews vertritt Schittke Verschwörungstheorien wie beispielsweise die über Chemtrails.

Blogs

Videos

Weblinks

Quellenverzeichnis

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Karsten Krogmann: Rechtsextremisten mit Blaulicht NWZ Online vom 28.06.2013
  2. https://reichling.wordpress.com/2010/09/12/exilregierung-unter-furst-norbert-schittke-will-offenbar-in-ehemaligen-schweinestall-umziehen/
  3. http://koenigreich-romkerhall.eu/Deutsches%20Reich%20Exilregierung.html
  4. Protokoll - Gründung der Exil-Regierung
  5. Rechtsgrundlagen für Ihre Amtsenthebung Website der "Exilregierung"
  6. Führungswechsel bei der Exilregierung Pressemitteilung der "Exilregierung" vom 24. Mai 2012
  7. Beschluss der ersten Sondersitzung Wenbsite der "Exilregierung"
  8. Audienz beim Reichskanzler. Welt am Sonntag vom 23.10.2016
  9. Ein Volk, ein Reich, ein Häuflein Spinner Badische Zeitung vom 14.12.2012
  10. Axel Flemming und Claudia van Laak: Witzbolde oder Ewiggestrige? Deutschlandradio Kultur vom 10.06.2014