Krankheitenverleugnung
Krankheitenverleugnung bezeichnet die Verleugnung oder extreme Verharmlosung tatsächlicher Erkrankungen des Menschen. Sie stellt die Umkehrung der Krankheitserfindung dar. Die hier thematisierte Verleugnung tatsächlich gut dokumentierter Erkrankungen ist nicht mit einer Diskussion um Störungen zu verwechseln, die wissenschaftlich gesehen in umstrittener Weise eine Krankheit darstellen können oder hingegen als harmlos angesehen werden, oder die aufgrund erst kürzlich gemachter Beobachtungen noch nicht anerkannt sind.
Entsprechende Verschwörungstheorien und Legenden zur Verleugnung von Krankheit finden sich in der Anhängerschaft von pseudomedizinischen Aussenseiterlehren wie der GNM- und der MMS-Szene. Offenbar sollen die Krankheitsverleugnungslegenden Zweifel an der wissenschaftlichen Medizin fördern, was wiederum der Verbreitung abwegiger Heilslehren Auftrieb geben soll und gleichzeitig Verwirrung stiften soll.
Die Leugnung und das Absprechen tatsächlich vorhandener Krankheiten kann für Betroffene die Folge haben, dass nach keiner effektiven Behandlungsmöglichkeit gesucht wird und eine Erkrankung ungehindert fortschreiten kann.
Beispiele
- Anhänger der Germanischen Neuen Medizin von Ryke Geerd Hamer sind davon überzeugt, dass es keine Hirnmetastasen bei Krebserkrankungen gibt. In dieser Szene wird auch der Leukämie (Blutkrebs) jegliche Gefahr abgesprochen.
- In der MMS-Szene werden auch Legenden verbreitet, nach der es die Multiple Sklerose als eigenständige Krankheit nicht gebe. Die Multiple Sklerose (MS)ist die häufigste neurologische Erkrankung des Menschen und für eine medikamentöse Behandlung zugänglich.
- Innerhalb des Scientology-Kults gilt für ge-clearte zahlende Mitglieder dass diese nicht an Krebs erkranken können. Der Clear-Zustand erlaube demnach keine derartige schwere Krankheit.