Cornelia Bajic (Conni, geb. 16. November 1964) ist eine deutsche Ärztin und Homöopathin aus Remscheid. Sie ist seit 2010 1. Vorsitzende des Homöopathie-Lobbyvereins Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V. (DZVhÄ).[1]

Kurzbiographie

Cornelia Bajic studierte von 1983 bis 1993 Humanmedizin an der Universität Köln. Seit 1997 betreibt sie eine eigene Behandlungspraxis in Remscheid.

Aktivitäten und DZVhÄ-Blog

 
Bericht der Süddeutschen Zeitung über Aktivitäten von Claus Fritzsche

Im gleichen Jahr des Beginns des DZVhÄ-Vorsitzes durch Cornelia Bajic wurde der DZVhÄ-Blog ins Leben gerufen, in dem der Lobbyist Claus Fritzsche von 2010 bis 2013 als Redakteur Artikel veröffentlichte in denen er sich unsachlich gegen Kritiker der Homöopathie auslies. Einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung von Juni 2012[2][3] zufolge war Fritzsche für den DZVhÄ "offenbar für das Anschwärzen von Kritikern der Homöopathie zuständig". Auf Anfrage hätten der DZVhÄ sowie Pharmaunternehmen von Homöopathika bestätigt, dass sie Claus Fritzsche finanziell förderten.

2012 berichtete der DZVhÄ-Blog auch unkritisch über die Anwendungen der Homöopathie bei Krebserkrankungen durch den Homöopathen Jens Wurster.[4]

Beteiligung an Ebola-Mission von Homöopathen in Liberia

Cornelia Bajic ist in die umstrittene und anfänglich geheim gehaltene und am Ende gescheiterte Ebola-Mission von Homöopathen im Jahre 2014 in Liberia involviert.[5] 2014 reisten mehrere Homöopathen in das westafrikanische Liberia, das zu diesem Zeitpunkt einer Ebolafieber-Epidemie ausgesetzt war. Organisiert war die Reise von der LMHI, mit Unterstützung durch den Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Ziel war es heimlich Menschenversuche mit Homöopathie an Erkrankten des Ebolafiebers durchzuführen. Derartige Menschenversuche verstoßen gegen die Helsinki-Konvention. Auch widerspricht die Homöopathie WHO-Richtlinien zur behandlung von Ebolapatienten. Es liegen keinerlei Nachweise dafür vor, dass eine Behandlung des Ebolafiebers mit Homöopathie sinnvoll ist. Die Mission war zunächst geheim gehalten worden, postings in Diskussionsforen von Homöopathen wurden ohne Erklärung gelöscht. Auch das liberianische Krankenhaus, an dem die Reisegruppe Ebolapatienten mit Homöopathie behandeln wollte, wurde nicht über eine beabsichtigte homöopathische Therapie informiert. Als das Ansinnen der Gruppe durch Anschreiben aufmerksamer Beobachter auch in Liberia bekannt wurde, wurde der Gruppe untersagt die Homöopathie zur Behandlung von Ebolapatienten einzusetzen. Spenden zur der Aktion wurden in Deutschland vom Verein Freunde Liberias und dem Honorarkonsul Michael Kölsch (verheiratet mit der Homöopathie-orientierten Ärztin und DZVhÄ-Schatzmeisterin Monika Kölsch) eingeworben ohne darauf hinzuweisen, dass Homöopathen beteiligt seien. Die an der Mission beteiligte Ortrud Lindemann bedankte sich im August 2014 bei den Organisatoren und erwähnt bei dieser Gelegenheit "Conni", womit sie mit großer Sicherheit Cornelia Bajic meint.[6] Nach der gescheiterten Reise erklärte Cornelia Bajic, daß es lediglich geplant gewesen sei Ebolapatienten zusätzlich zu einer WHO-konformen und evidenzbasiert-medizinischen Behandlung einzusetzen. Bajic:

..„Wir wissen, dass wir hauptsächlich als gut ausgebildete Ärzte nach Liberia eingeladen wurden und dass erst in zweiter Linie unsere Erfahrung in Homöopathie gefragt war“.

Die beteiligten Homöopathen sind in keiner Weise als Experten für Infektionskrankheiten anzusehen. Banjic widerspricht auch den Angaben des beteiligten Edouard Broussalian, der vor der Reise in einem (inzwischen gelöschten) Bericht davon sprach die Homöopathie alleine einzusetzen um damit ihre angebliche Überlegenheit gegenüber der modernen Medizin zu demonstrieren. Auch der DZVhÄ-Vorgänger Curt Kösters schildert den Einsatz im SPIEGEL anders:

..Kösters teilt auf Anfrage mit, dass es darum ging zu testen, ob Ebola-Patienten mit homöopathischen Präparaten geholfen werden kann. Schließlich gebe es keine wirksame konventionelle Therapie. “Das wäre doch die perfekte Situation, um die Wirksamkeit der Homöopathie zu beweisen”, sagt Kösters.[7]

Weblinks

Quellennachweise