Verband der klassischen Homöopathen Deutschlands

Schlagzeile des Verbandes klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. mit Berufung auf Karin Lenger (Bild: VKHD 2010)

Der Verband der klassischen Homöopathen Deutschlands e.V. (VKHD, gegründet 1997) ist als Verein eine Lobbyvereinigung von Homöopathen in Deutschland mit Sitz in Ulm.[1] Im Vorstand des Vereins sind Ralf Dissemond (1. Vorsitzender), Carl Classen, Christine Liebing-Gabel und Monika Kindt. Im Eigenverständnis will der Verein "die berufsspezifischen Interessen klassisch homöopathisch therapierender Heilpraktiker/Innen zu wahren, zu vertreten und zu fördern, und die Ausübung der klassischen Homöopathie durch Heilpraktiker/Innen auch in Zukunft zu sichern."

Der VKHD sieht sich als Kooperationspartner der bereits bestehenden gemeinnützigen Homöopathie-Vereine.

Seit 1999 ist der VKHD Mitglied im ECCH (European Central Council for Homeopaths / Europäischer Zentralrat für Klassische Homö­opathen), der europäischen Dachorganisation für nicht-ärztliche Homöopathen.

Aktivitäten

Im deutschsprachigen Internet nimmt der Verein die Homöopathie vor Kritik in Schutz und schreckt dabei auch vor Verschwörungstheorien nicht zurück. So heißt es auf der Homepage des VKHD: ..Angesichts der heutigen Verbreitung der Homöopathie ist es nur natürlich, dass die Homöopathie derzeit angegriffen wird..

Der Verein beruft sich bei seiner Kritik auch auf Grundannahmen, etwa die einer Cognition Based Medicine, die eine wissenschaftlich anerkannte Erkenntnisgewinnung durch randomisierte und placebokontrollierte Studien (RCT) abwerten sollen. Derartiges Vorgehen hatte in der Vergangenheit bei strikter Anwendung Aussagen zur Homöopathie häufig nicht belegen können. Enttäuschende verlaufende RCT-Studien sollen sich laut VKHD lediglich auf "künstlich heraus isolierte" Einzelparameter beziehen, nicht auf das Gesamtbefinden eines behandelten Patienten.

Der Verein stellte in der Vergangenheit mehrmals scheinbar aufsehenserregende Behauptungen zur Homöopathie auf, die sich jedoch bei näherer Betrachtung als reine Behauptungen oder Irreführung herausstellten. Unter berufung auf die Biochemikerin und Homöopathin Karin Lenger aus Offenbach verbreitete der Verein 2010, dass der seit langem gesuchte wissenschaftliche Nachweis einer Wirksamkeit der Homöopathie endlich erbracht sei. Lenger hatte ihre Behauptungen zu eigenen Versuchen zur Hochpotenz-Homöopathie abgeleitet, die selbst aber nicht wissenschaftlichen Standards entsprachen. Lenger berif sich beispielsweise auf die hypothetisch gebliebenen Skalarwellen oder "magnetische Photonen" die es nicht gibt. Auch hatte sie die Existenz von sich auf unbekannte Weise selbst erhaltenen stehenden elektromagnetischen Wellen behauptet, die noch Minuten nach Abschalten einer Apparatur zu beobachten seien. Des Weiteren geht Lenger von der Existenz so genannter Biophotonen aus, die sich von Photonen unterscheiden sollen aber nie nachgewiesen wurden. Kern ihrer Hypothesen sind "longitudinal schwingende" Biophotonen ("solitons or photons, swinging as a longitudinal wave").

Quellennachweise

  1. VKHD - Verband klassischer Homöopathen Deutschlands e.V., Wagnerstr. 20, D-89077 Ulm