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Markus Peters (geb. 1968) ist ein deutscher Allgemeinmediziner, Arzt für anthroposophische Medizin und Autor. Er betreibt zusammen mit seiner Ehefrau, der Gynäkologin Anja Peters seit 2002 eine Behandlungspraxis in Bordesholm bei Kiel. Er ist Inhaber der Markus Peters Consulting und berät Unternehmen. Nach eigenen Angaben befasst sich Peters auch mit Meteorologie, Astronomie, Quantenphysik, geistigen und spirituellen Erkenntnisfragen, der Chronobiologie und einer epigenetischen Therapie.

Die Schwerpunkte der Praxis liegen in den Bereichen anthroposophische Medizin, Unkonventionelle Krebstherapien, Alternativkardiologie, Homöopathie, Hyperthermie (nicht nur im Rahmen einer alternativmedizinischen Onkologie) und Naturheilverfahren. Als HeartMath-Trainer gibt Peters auch an eine "chronobiologische Diagnostik und Therapie" anzubieten. Peters gibt an, seit 2009 der einzige vom Institute of HeartMath zertifizierte und zugleich niedergelassene ärztliche Trainer für die HeartMath-Methode in Deutschland zu sein.

Peters tritt auch regelmäßig als Vortragsredner in Erscheinung. So war er 2014 Referent bei einer Veranstaltung Spirit of Health Kongress von Anbietern und Propagandisten des nicht als Arzneimittel zugelassenen Scharlataneriemittels MMS. Vor MMS warnen mehrere Gesundheitsbehörden weltweit. Peters distanziert sich nicht von diesem Mittel, er bewarb bei der Veranstaltung in einem Vortrag (Titel: "Alternative Wege und Vorbeugung von Herzerkrankung u.a. mit dem pflanzlichen Mittel Strophanthin") das seit lange obsolet gewordene Arzneimittels und Pfeilgift Strophanthin, welches in der Medizin durch wirksamere Mittel mit besserer Bioverfügbarkeit ersetzt wurde. Für April 2015 ist Peters erneut als Redner der gleichen Veranstaltung angegeben.

Markus Peters ist Autor des Buchs "Gesundmacher Herz". In seinem Buch beschreibt er das menschliche Herz entsprechend den HeartMath-Vorstellungen als eine Art spirituelles Wahrnehmungsorgan, welches Gesetze von Raum und Zeit sprengen könne, und beispielsweise fühlen und hellsehen könne. Demnach sei das menschliche Herz auch als eine Art "Nabelschnur in eine geistige Welt" zu verstehen.

Nach Angaben die auf der Homepage seiner Praxis zu finden sind, ist Peters auch Anhäger der Krankheitserfindung einer Übersäuerung des Körpers (nicht zu verwechseln mit der behandlungsbedürftigen Azidose, die sich labortechnisch einfach nachweisen lässt). Zitat Peters: ..Eine Übersäuerung ist Folge von Fehlernährung aber auch Streß, Übersäuerung führt zu angespannten Muskeln, die entsprechende Schmerzen entwickeln können.. So genannte Übersäuerungen des Körpers werden einfach bei Vorliegen bestimmter unspezifischer Symptome von manchen Heilpraktikern und Alternativmedizinern angenommen. Sie sind wissenschaftlich nicht anerkannt.

An der Praxis wird auch die Dunkelfeldmikroskopie eingesetzt, die bei Isopathen beliebt ist, die sich auf den deutschen Insektenforscher Günther Enderlein berufen, einem Anhänger der bereits im 19. Jahrhundert obsoleten Idee des historischen Pleomorphismus. Tatsächlich nennt Peters auf seiner Homepage auch Enderlein im Zusammenhang mit der Dunkelfeldmikroskopie, offenbar damit die Dunkelfeldmikroskopie nach Enderlein meinend. Enderlein hatte Anfang des letztes Jahrhunderts pseudowissenschaftliche Hypothesen zur Existenz hypothetischer Partikel im Blut verbreitet sowie Hypothesen nach denen Körperzellen, Bakterien oder Pilze sich beliebig ineinander umwandeln könnten. Markus Peters schreibt dazu auf seiner Homepage mit einem verschwörungstheoretischen Unterton und in Unkenntnis der Datenlage:

..Die Dunkelfelddiagnostik eignet sich jedoch nicht nur für eine vorläufige Diagnosefindung und zur Früherkennung von Krankheiten, sondern auch als Kontrolle jeder Behandlungsform.
Obwohl die eindrucksvollen Untersuchungen von Professor Dr. Günther Enderlein bis heute nicht widerlegt werden konnten, werden sie wissenschaftlich nicht anerkannt.
Dies mag auch daran liegen, dass die Auffassung über die Entstehung und Verbreitung von Krankheitserregern von Enderlein eine andere ist, als es heute immer wieder postuliert wird.
Die Konsequenz hiervon wäre v. a. für bestimmte Industriezweige verheerend, weil Prof. Enderlein eindrücklich zeigen konnte, dass es hier sinnvollere und effektivere Lösungs- und Behandlungsmethoden gibt..

Über Infektionskrankheiten und entsprechende Erreger liegt heute ein fundiertes Wissen vor. Die Existenz von pathogenen Bakterien oder Viren muss nicht postuliert werden, da sie heute nicht nur sichtbar gemacht werden können sondern auch ihr Erbgut exakt bestimmt werden kann. Das Pleomorphismuskonzept (etwa von Pierre Jacques Antoine Béchamp) wurde bereits im 19. Jahrhundert durch einfache Sterilisationsexperimente widerlegt. Pleomorphismushypothesen werden heute nur noch von wenigen Therapeuten aus dem Alternativmedizinbereich herangezogen, etwa dann wenn die Existent pathogener Keime, Pilze oder Viren geleugnet wird.

Behandlungsmethoden

Nach eigenen Angaben setzt Peters bei Krebserkrankungen die Hyperthermie ein (Ganzkörperhyperthermie und multilokale Tiefenhyperthermie), sowie Artemisinin (Artesunat), die in der Anthroposophie beliebte Misteltherapie und hochdosierte Vitamin-C-Infusionen. Gegen Krebs sollen laut Peters auch Krebsdiäten und eine Chronotherapie (Lehre vom gesunden Rhthmus) wirksam sein, Methoden die er einsetzt.

Für keines der Verfahren Misteltherapie, Artemisinin-Anwendung oder Vitamin C-Infusion liegt ein Nachweis für eine Wirksamkeit bei Krebs beim Menschen vor.

Therapeutische Hyperthermiekonzepte werden zur Zeit experimentell bei Krebserkrankungen wissenschaftlich erprobt und spielen bislang eine Rolle als etablierte Verfahren in Bereichen der Alternativmedizin, insbesondere der Anthroposophischen Medizin. Die Kosten für Verfahren der Hyperthermie werden von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland von Ausnahmen abgesehen nicht erstattet, da die Wirksamkeit nicht sicher belegt ist. Laut Information des Deutschen Krebsforschungszentrums ist die Hyperthermie keine Standardbehandlung der Krebserkrankung. Sie solle nur im Rahmen von kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung kommen. Wegen der hohen Belastungen muss eine Ganzkörperhyperthermie unter Narkose durchgeführt werden.

Erstaunlicher Weise wird an der Praxis von Markus und Anja Peters die Ganzkörperhyperthermie (GKHT) auch zur Behandlung akuter und chronischer Rückenschmerzen eingesetzt. Als mögliche Ursache anhaltender Rückenschmerzen gibt Peters auch eine mögliche Fehlbesiedlung im Darm oder Dysbiose an, sich hiermit auf die hypothetische Truss-Hypothese berufend.

Kurzbiographie

Peters studierte von 1988 bis 1995 Humanmedizin in Berlin. Es folgten Ausbildungen in anthroposophischer Medizin (Armin Husemann in Filderstadt bei Stuttgart und Eugen Kolisko Akademie / Filderstadt bei Stuttgart) sowie in Homöopathie. Peters gibt auch an ein "lizensierter HeartMath Trainer" zu sein.

Werke

  • Peters M: "Gesundmacher Herz"