Leberwickel sind eine pseudomedizinische Anwendung, die angeblich der Entgiftung der Leber dient. Sie bestehen aus einer Wärmflasche, die auf einem mit heißem Wasser getränkten Handtuch in Leberhöhe auf den Bauch gelegt wird. Ein Leberwickel kann mit ätherischen Ölen oder Teeauszügen versehen werden. Die Wirkung auf die Leber soll auf einer Anregung der Durchblutung durch die Wärme beruhen, wodurch die Entgiftungsfunktion der Leber angeregt werde.

Leberwickel werden empfohlen, weil die Leber täglich durch mannigfaltige Stoffe sowie psychische Probleme belastet wird. Durch die Anregung der Durchblutung sollen die sich in der Leber angereicherten Stoffe ausgeschwemmt werden. Der ideale Zeitraum für einen Leberwickel soll zwischen 12:00 und 14:00 Uhr liegen. Leberwickel werden auch während einer Heilfastenkur angewendet. Leberwickel finden vor allem in der anthroposophischen Medizin Anwendung, so zum Beispiel in der Filderklinik und Witten-Herdecke.

Studienlage

Zur Wirksamkeit von Leberwickeln gibt es kaum wissenschaftliche Literatur. Eine wissenschaftliche Studie, gefördert von der Carstens-Stiftung, untersuchte die exkretorische Wirkung von Leberwickeln an 13 gesunden Probanden anhand des Indocyaningrün-Eliminationstests.[1] Während bei einer zuvor vorgenommenen Untersuchung der Leber mittels Ultraschall keine Wirkung festgestellt werden konnte, zeigte sich hier ein signifikanter Unterschied zwischen den Probanden mit Leberwickeln und ohne. Aussagen zu einer gesundheitsfördernden Wirkung von Leberwickeln oder sogar Heilwirkung sind jedoch daraus noch nicht ableitbar.

Risiken

Medizinische Wärmeanwendungen, zu denen auch der Leberwickel gehört, dürfen nicht bei akuten Entzündungen angewendet werden, weil das die Entzündung beschleunigt.

Quellenverzeichnis

Siehe auch