Eva Herman
Eva Herman (geb. 1958 in Emden) ist eine deutsche Buchautorin, Publizistin, Sängerin und ehemalige Nachrichtensprecherin und Moderatorin der ARD aus Hamburg. Herman gilt als christlich-konservativ und anti-emanzipatorisch eingestellt; sie engagierte sich entsprechend auch politisch. Ihre öffentlich vorgebrachten Ansichten zu Nationalsozialismus, Familienpolitik der NS-Zeit und deutscher Geschichte waren Medienthemen.
Ab 2010 war Herman als "Nachrichtensprecherin" beim rechts-offenen Kopp-Verlag tätig, der sich auf Literatur über Verschwörungstheorien, braune Esoterik sowie pseudomedizinische Themen spezialisiert hat. Die wöchentlichen Video-Nachrichten wurden allerdings Ende 2011 eingestellt. Im Kopp-Verlag erschienen auch einige ihrer Bücher.
Gewürdigt wurde Herman auf Webseiten der so genannten Truther-Szene (z.B. "infokriegernews"). Sie sei erfolgreich aus einer "politisch korrekten Meinungsmaschinerie ausgebrochen", als sie 2007 im Fernsehen naive Ansichten zu angeblichen Vorzügen der Nazizeit zum Besten gab, die zu ihrer Entlassung beim Norddeutschen Rundfunk führten. Regelmäßig wird sie als Opfer einer angeblichen Hetzjagd dargestellt. Internetauftritte der rechten Szene (z.B. altermedia.de) malten auch das Bild eines "Terrors" gegen Eva Herman durch "Feministinnen, Antifa, Grüne, Linke" und "Lakaien der Presse". Solchen Behauptungen stehen jedoch gewonnene Zivilprozesse gegen den Springer-Konzern entgegen, die zeigen, dass Herman auf die Hilfe der geltenden Rechtsprechung setzen kann. 2014 fand sie einen Rahmen zur Darstellung ihrer Ansichten bei beim Projekt Wissensmanufaktur von Andreas Popp.[2]
Kurzbiografie
Eva Herman wurde am 9. November 1958 in Emden als Eva Feldker geboren und wuchs in Herzberg am Harz auf. Ihre Eltern waren in der Hotelbranche tätig. Nach Abschluss der Mittleren Reife machte sie eine Ausbildung zur Hotelkauffrau. 1983 heiratete sie den Autohändler Werner Herrmann und zog zu ihm nach München. Nach der Scheidung 1988 behielt sie seinen Nachnamen, verkürzte diesen aber zu "Herman". 1989 heiratete sie den Fernsehjournalisten Horst-Wolfgang Bremke, der wie sie beim NDR arbeitete. Die Ehe wurde 1992 geschieden. Von 1991 bis 1994 war Herman mit dem Moderator Uwe Bahn liiert. 1995 heiratete sie den Produzenten und Regisseur Tom Ockers; 1997 wurde ihr gemeinsamer Sohn geboren. 2002 erfolgte die Scheidung. 2005 heiratete sie den Hotelier Michael Bischoff.
Bis 1988 ließ sich Herman beim Bayerischen Rundfunk zur Fernsehsprecherin ausbilden. Gleichzeitig moderierte sie beim Hörfunksender Bayern 3 unter ihrem damaligen Chef Thomas Gottschalk. 1988 wechselte sie zum NDR nach Hamburg, wo sie zunächst im Hörfunk und später im Tagesschau-Team des NDR tätig war. Daneben war sie regelmäßig in Talkshows und Schlagersendungen zu sehen. Der letzte Auftritt bei der Tagesschau war 2006. Ihre Tätigkeit beim NDR endete mit ihrer Entlassung 2007 aufgrund ihrer Äußerungen in einem Interview mit der Bild am Sonntag.
Nebenbei arbeitete Herman für den Pharmakonzern Hoffmann-La Roche und dessen bundesweite Kampagne "Durch die Brust ins Herz". Ferner erschien 2003 eine Musik-CD von ihr mit dem Titel Swing it. Darauf sang Herman mit der NDR-Moderatorin Bettina Tietjen sowie mit Max Raabe und Hape Kerkeling Swingklassiker.
Entlassung beim NDR
Im September 2007 wurde die nicht fest angestellte Eva Herman vom NDR fristlos entlassen. Ursache waren wohl Presseberichte über ihre konservativen Ansichten und Hermans veröffentlichte Werke sowie letztendlich Presseartikel, die Herman teilweise falsch zitierten. Demnach habe sie sich angeblich verharmlosend über die Familienpolitik des Nationalsozialismus geäußert. Herman reagierte darauf mit der Veröffentlichung eines Buches Die Wahrheit und ihr Preis, in dem sie die Vorwürfe zurückwies und behauptete, man habe sie absichtlich falsch zitiert und somit "unmöglich" machen wollen. In ihrem anti-emanzipatorischen Werk "Das Eva-Prinzip" äußerte sie sich dahingehend, dass im Nationalsozialismus eine "distanzierte Haltung" zu Kindern gefördert worden sei, was sie kritisiere. In Printmedien wie "taz" und "Hamburger Abendblatt" wurde Herman eine Nähe zur Familienpolitik des Nationalsozialismus unterstellt. Eine Äußerung bei einer Pressekonferenz zum Buch Das Arche Noah Prinzip löste offenbar die Kündigung durch den NDR aus, der um sein Ansehen fürchtete. Zitat Eva Herman:
- "Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68ern wurde damals praktisch alles das, was wir an Werten hatten – es war 'ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hoch gefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle –, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt, das wurde abgeschafft."[3]
Nach der Kündigung beim NDR lobte der "Ring Nationaler Frauen" (die Frauenorganisation der rechtsextremen NPD) Hermans "Mut und Geradlinigkeit" und sah eine "nahezu hundertprozentige Übereinstimmung" mit ihren Positionen zu Geschlechterrollen. Im Oktober 2007 wurde Eva Herman zu einer ZDF-Talkshow bei Johannes Kerner eingeladen, in deren Verlauf sie vor laufender Kamera aus der Sendung geschickt wurde.[4][5] Nach der Talkshow erklärte die Hamburger "Zentrumspartei" Herman zur "Traumkandidatin für die Bürgerschaft" und die DVU plante für den 11. Oktober 2007 in Hamburg eine Demonstration unter dem Motto "Meinungsfreiheit für Eva Herman".
Eva Herman als Buchautorin
Herman schrieb einige Romane, z.B. Dann kamst du (2001) und Aber Liebe ist es nicht (2002), sowie Ratgeber wie Vom Glück des Stillens: Körpernähe und Zärtlichkeit zwischen Mutter und Kind (2003) und Mein Kind schläft durch – der natürliche Weg zu ruhigen Nächten für Groß und Klein (2005). Ab 2006 verfasste sie dann Bücher zum Selbstverständnis von Frauen, zur Geschlechterrolle der Frau und Familienpolitik sowie zum Thema Presse- und Meinungsfreiheit. Das Eva-Prinzip erschien im Herbst 2006 und thematisierte positiv eine traditionelle Geschlechterrolle vom berufstätigen Ehemann und der für Haushalt und Kinder sorgenden Ehefrau. Am 12. August 2006 teilte die ARD mit Bezug auf das Buch mit, Herman lasse nach 17 Jahren ihre Arbeit als Tagesschausprecherin ruhen.
Weitere Titel sind Liebe Eva Herman: Briefe an die Autorin des Eva-Prinzips (2007), dessen Erlös dem Familiennetzwerk "Familie e.V." zu Gute kommen sollte, Das Prinzip Arche Noah (2007), Das Überlebensprinzip: Warum wir die Schöpfung nicht täuschen können – Eva Herman im Gespräch mit Friedrich Hänssler (2008), Mama, Papa oder Krippe? Erziehungsexperten über die Risiken der Fremdbetreuung (2010, als Herausgeberin zusammen mit Maria Steuer). 2010 präsentierte Herman Die Wahrheit und ihr Preis: Meinung, Macht und Medien. Darin kritisiert sie die Berichterstattung über ihre Bücher und Fernsehauftritte und wirft den Medien vor, sie wollten sie nicht zu Wort kommen lassen.[6] Es folgte 2012 Das Medienkartell: Wie wir täglich getäuscht werden. Zur 2012-Welle erschien im gleichen Jahr Weltenwende. Die Gefahren der letzten Tage und der Weg ins Licht. Die letzten drei genannten Bücher erschienen im Kopp Verlag.
Engagement gegen die Gleichberechtigung von Frau und Mann
Herman gilt im Rahmen ihrer Weltanschauungen als Gegnerin der Frauen- und 68er-Bewegung und als Anhängerin einer "klassischen Frauenrolle", mit Zuständigkeit für Haushalt und Kindererziehung bei sorgendem, arbeitstätigen Ehemann. Beifall fand sie in ultrakonservativen Kreisen sedisvakantistischer Katholiken, zum Beispiel über Kreuz.net. Die Gleichberechtigung der Geschlechter bezeichnete Herman sie in ihrem 2010 erschienenen Buch Die Wahrheit und ihr Preis als "menschheitsvernichtenden Wahnsinn", Feministinnen seien die "zeternden, hasserfüllten Bräute" des Teufels:
- "Haltet doch inne! Seht euch um, reißt die hässlichen Wurzeln der Entmenschlichung raus! Hört nicht auf, die Heuchler und Pharisäer, die nur noch um Goldene Kälber tanzen. Sie bringen Krankes und Falsches über euch, sie rauben euch das Leben! Holt euch endlich euer Land zurück!"
Herman ist Gegnerin von Kindergärten und attackierte 2010 Pläne der Familienministerin Ursula von der Leyen. Laut Herman verstoße die verstärkte Betreuung von Kindern in Kindergärten und Krippen gegen "gottgewollte Geschlechterrollen", fördere Alkoholismus, Suizid sowie die Zerschlagung der Gesellschaft und könne gar zur Ausrottung der Deutschen bis 2107 führen. Außerdem sprach sie sich in einem Artikel im Kopp-Verlag gegen männliche Erzieher in Kindergärten aus, weil diese mutmaßliche Pädophile seien.[7]
Politisches Engagement
Herman setzt sich für konservativ-christliche Familienpolitik ein. Dazu trat sie beispielsweise beim Wahlauftakt der christlichen Partei "AUF – Partei für Arbeit, Umwelt und Familie" am 16. Mai 2009 auf. Ab Juni 2009 wirkte sie als Moderatorin im 2010 eingestellten christlich-konservativen Internetsender familyfair.tv mit. Dieser wurde von dem Hamburger Verein "Familie Direkt e.V." betrieben, zu dessen Mitgliedern Hartmut Steeb (Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz) und die Fürstin Gloria von Thurn und Taxis gehören sollten. Am 17. Juli 2009 referierte Herman in Erfurt beim Symposium "Familie unter Druck" über die Liebe und Bindung als Fundament mütterlicher Beziehung. Bis Ende 2011 trat sie täglich per Video beim Kopp-Verlag neben Kopp-Sendungen wie "So lügen Journalisten" auf. Herman verbreitete über Kopp die Behauptung, dass die Geburtsurkunde des US-Präsidenten Obama gefälscht sei, eine typische Verschwörungstheorie rechter US-Kreise zur Diskreditierung der Demokratischen Partei und Barack Obamas. Herman verbreitete über Kopp auch die Meldung, dass der Staat Israel vorsätzlich 1300 palästinensische Kinder getötet habe und auch, dass jeder dritte Somali "geistig gestört" sei.
Bei Kopp verlas Herman Nachrichten, die in anderen Medien völlig anders dargestellt wurden. So verkündete sie Anfang Juni 2010, dass eine Flotte von Schiffen, die Hilfsgüter nach Gaza bringen sollten, von einem Schiff einer türkischen "Terrororganisation" namens IHH angeführt worden sei. Dies habe das "renommierte Danish Institute für International Studies und der niederländische Geheimdienst bestätigt." Urheber dazu war der Islamkritiker Udo Ulfkotte. Dessen Verein "Pax Europa" kooperierte mit "Vlaams Belang" und dem Kölner Ableger der "Deutschen Liga für Volk und Heimat", der "Bürgerbewegung pro Köln", die zu Demonstrationen gegen eine Moschee in Köln aufgerufen hatte. "Pax Europa" setzte Ulfkotte Ende 2008 ab. Kopp-Autor Gerhard Wisnewski war zum Thema des israelischen Angriffs auf den Hilfstransport dagegen völlig gegensätzlicher Meinung, als ob er gleichzeitig die "Kopp-Nachrichten" widerlegen wollte.[9] Der Webauftritt der rechten Junge Freiheit verlinkte direkt zu den Kopp-Videoseiten.[10]
Einen geplanten Auftritt im Jahre 2007 bei der Parlamentsfraktion der österreichischen rechten Partei FPÖ sagte sie kurzfristig ab. Die geplante Teilnahme führte seinerzeit zu Spannungen mit dem NDR, für den Herman zu dieser Zeit noch tätig war. Anlässlich dieses Beinahe-Auftritts hatte der Sender die Moderatorin eindringlich gebeten, alle Handlungen und Äußerungen zu unterlassen, die geeignet seien, ihr öffentliches Bild als Talk-Moderatorin und damit auch das des NDR zu beschädigen. Zugleich sei Herman darauf hingewiesen worden, dass eine klare Trennung zwischen ihrer Arbeit als Talk-Moderatorin und als Buchautorin unabdingbar sei.[11]
Ein politisches Mandat hatte Herman bislang nicht inne.
Herman und das Unglück bei der Loveparade 2010 in Duisburg
Am 24. Juli 2010 kamen bei der Loveparade in Duisburg 21 Menschen durch einen Massenandrang und Stürze beim Zugang zum Veranstaltungsgelände ums Leben. Ursache des Unglücks waren fehlgeleitete Besucherströme und Planungsfehler.[12] Dagegen sprach Herman am Folgetag des Unglücks in einem Beitrag für den Kopp-Verlag[13][14] von einer "Sex- und Drogenorgie Loveparade" von "wildgewordenen Massen" bei "Sodom und Gomorrha in Duisburg". Der Stadt Duisburg und dem Bundesland Nordrhein-Westfalen unterstellte sie, eine "riesige Drogen-, Alkohol- und Sexorgie geplant, genehmigt und zum Teil finanziert" zu haben. "Eventuell" hätten aber auch nicht näher genannte "andere Mächte mit eingegriffen", um einem "schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen", wie sie sich ausdrückte. Bereits vor dem Ereignis seien viele der Besucher "wie ferngesteuert" gewesen, bevor sie sich "mit glasigen Blicken" wie in Trance und dünn bekleidet oder sogar nackt bewegt hätten. Herman:
- "Viele Mädchen haben den Busen blank gezogen, manche sind fast völlig nackt. Sie wiegen sich in ekstatischer Verzückung im ohrenbetäubenden Lärm, Begriffe wie Sittlichkeit oder Anstand haben sich in den abgrundtiefen Bassschlägen ins Nichts aufgelöst [...] Riesige dunkle Wolken der Enthemmung und Entfesselung treiben über dem Geschehen, die jungen Menschen wirken, als hätten sie jegliche Selbstkontrolle abgegeben, ekstatisch und wie im Sog folgen sie dem finsteren Meister der sichtbaren Verführung."
Ursache für dieses Verhalten sei ein "kultureller und geistiger Absturz einer ganzen Gesellschaft" und letztlich die 68er Bewegung:
- "Die unheilvollen Auswüchse der Jetztzeit sind, bei Licht betrachtet, vor allem das Ergebnis der Achtundsechziger, die die Gesellschaft »befreit« haben von allen Zwängen und Regeln, welche das »Individuum doch nur einengen«. Wer sich betrunken und mit Drogen vollgedröhnt die Kleider vom Leib reißt, wer die letzten Anstandsnormen feiernd und tanzend einstürzen lässt, und wer dafür auch noch von den Trägern der Gesellschaft unterstützt wird, der ist nicht weit vom Abgrund entfernt. Die Achtundsechziger haben ganze Arbeit geleistet!"
Der Verlag löschte den Artikel wenige Stunden nach Veröffentlichung vorübergehend von seiner Internetseite und änderte zwischenzeitlich die gezeigten Bilder. In zahlreichen Internetforen und Blogs verbreitete sich der Beitrag aber trotzdem weiter und wurde von der Presse überwiegend mit Empörung aufgenommen. Unter anderem wurde Herman vorgeworfen, sich auf dem Rücken der Opfer profilieren zu wollen.[15][16][17][18][19][20]
Zur Pressekritik nahm ihr Gesinnungsgenosse im Kopp-Verlag, der Islamkritiker Udo Ulfkotte, folgendermaßen Stellung:
- Unsere muslimischen Mitbürger dürfen sich ungestraft so äußern - sie sind in diesem Land ja inzwischen auch Menschen erster Klasse. Eva Herman aber ist eine ethnische Deutsche, dazu noch blond und intelligent. Sie darf ihre Auffassung nicht einmal andeuten, sonst wird sie im Sommerloch zur willkommenen Sau, die eine Journalistenmeute johlend mit Stockschlägen durchs Dorf treibt."[21]
Rezeption in den Medien
Hermans Werk Das Eva-Prinzip fand eine Replik im Buch Eva, go home von Désirée Nick (Nick: "Mädels, lasst Euch nicht verarschen, vor allem nicht von Eva Herman.").[22]
Ihr Buch Die Wahrheit und ihr Preis wurde auch in einem Blog der Scientology am 29. März 2010 mit der Überschrift Eva Hermann: Wie das System jeden ausschließt, der eigene Gedanken hat beworben.[23]
Die Entlassung 2007 beim NDR war auch Thema für die NPD. Die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag kommentierte diese mit "Herman-Rauswurf kann Frauenaufstand nicht stoppen". Laut NPD sei ein breiter, von Frauen getragener Aufstand "gegen das von oben verordnete Leitbild des so genannten 'Gender Mainstreaming' im Gange". NPD-Parteivorstands-Mitglied Stella Palau, zugleich Sprecherin des "Ring nationaler Frauen (RNF)", gratulierte Herman mit "Bewunderung für ihre Standhaftigkeit gegenüber den Meinungs-Machern [...] zu ihrer Gradlinigkeit und ihrem Mut" und fügt hinzu: "Auch wenn Frau Herman sich noch nicht eingestehen will, daß sie zumindest auf dem Themengebiet Familie mit der nationalen Opposition in unserem Land, speziell der NPD und dem RNF konform geht, so ist sie für uns nationale Frauen schon jetzt ein Geschenk des Himmels".[24]
Prozesse
Hermans Klage gegen die Kündigung des NDR wurde von den Arbeitsgerichten in zwei Instanzen aus formalen Gründen abgewiesen. Nach den Feststellungen der Gerichte war Herman beim NDR keine Arbeitnehmerin, sondern freie Mitarbeiterin.
Nach einem von Herman erwirkten Gerichtsurteil darf die Deutsche Presse-Agentur dpa nicht mehr behaupten, sie habe gesagt, "wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden".
Im Januar 2009 gewann Herman in erster Instanz vor dem Landgericht Köln zwei Prozesse im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen des Jahres 2007. Im ersten Verfahren verurteilte das Gericht die Bild-Zeitung für Franz Josef Wagners Titulierung Hermans als "dumme Kuh" zu einem Schmerzensgeld in Höhe von 10.000 Euro. Die in einem anderen Bild-Artikel benutzte Überschrift "Ist Eva Herman braun oder nur doof?" wurde dagegen als zulässige Meinungsäußerung gewertet. Im zweiten Fall beurteilte das Gericht den Kommentar des Hamburger Abendblatts vom 7. September 2007 als Fehldeutung des Herman-Zitats und verurteilte den Verlag daher zur Unterlassung der strittigen Formulierungen und zu 10.000 Euro Schmerzensgeld. In der Berufung vor dem OLG Köln erhöhte sich der Betrag auf 25.000 Euro.
2012 verlor Herman endgültig vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht. Herman hatte gegen den Springer-Verlag geklagt, der Herman lobende Worte zum Mutterbild während des Dritten Reiches nachsagte. Laut Urteil des Bundesverfassungsgericht sei es der Beschwerdeführerin Herman nicht gelungen, sich bei diesem Thema unmissverständlich auszudrücken.[25]
Zitate
- "Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden."[26]
- "Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch eine Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war eine grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft." [27]
- "Frau Käßmann, glauben Sie wirklich, dass unser Schöpfer Kinderkrippen und Ganztagsschulen für unsere Kinder vorgesehen hat? Oder sind Sie der Meinung, dass Gott altmodisch ist, weil er eben keine Krippen und keine Ganztagsschule eingerichtet hat, sondern als natürliche Bezugspersonen für jedes Kleinkind und Baby dieser Erde, bei Mensch und nahezu jedem Tier gleichermaßen, die Mutter an erster Stelle und dann auch gleich den Vater und das übrige Rudel, sprich, die Familie, dachte? Tierkinder werden übrigens in der Fremdbetreuung, also dem Fremdrudel, in den allermeisten Fällen aufgefressen, dort meint es niemand wirklich gut mit den Kleinen [...] Natürlich kennen Sie die Bibel, Frau Käßmann, viel besser als ich, denn Sie haben ja mehr oder weniger 24 Stunden am Tag mit ihr zu tun. Doch haben Sie die vielen Verse und sogar die Gebote über die Frau, den Mann und die Kinder wirklich aufmerksam gelesen? Über die Aufgaben, die Gott uns Menschen übertrug? Es stimmt schon, die Bibel ist bereits ziemlich alt, und das Rad der Geschichte hat sich weiter gedreht. Die Zeiten sind jetzt anders, viel moderner, globalisierter, feminisierter und genderisierter. Aber glauben Sie wirklich, dass Gott seine ehernen Schöpfungsgesetze deswegen verändert hat, anpasste an uns kleine, moderne Erdkrustenwürmer?"[28]
- "Ich bin davon überzeugt, dass sich Frauen wie Männer auf ihre zugedachten Rollen besinnen müssen. Frage: Der einzig wahre Platz einer Frau ist also der zu Hause? Ja, denn eine Frau ist viel eher in der Lage, das Haus heimelig zu machen, schöne Kerzen zu platzieren, Blumen aufzustellen und Apfelkuchen zu backen.[29]
- "Ich muss einfach lernen, dass man über den Verlauf unserer Geschichte nicht sprechen kann, ohne in Gefahr zu geraten."
- "In den russischen Medien entdeckt man viel häufiger den Begriff Heimatliebe. Es freut mich sehr, dass Präsident Putin die Heimatliebe bewusst fördert. Das ist gut für Land und Leute. Wenn jemand in Deutschland den Begriff Heimatliebe benutzt, wird er nicht selten sofort mit einem Nazivorwurf bedacht. Dabei braucht jeder Mensch unbedingt das Recht auf seine Heimat, wo er seine Wurzeln hat. Man sollte stolz auf seine Heimat sein dürfen. In Deutschland ist man dann jedoch gefährdet. In Russland ist es das Gegenteil. Ich will nicht sagen, dass in Russland alles in Ordnung ist, natürlich gibt es da auch Probleme. Aber wenn es um das Wohl der Menschen, vor allem um ihre geistige Gesundheit geht, erscheinen mir die Programme dort viel sinnvoller als hier, im ehemaligen Land der Dichter und Denker, wo alles nur zu funktionieren hat, und wo es schon lange nicht mehr um den Geist geht. Wir werden vor allem vom Materialismus regiert. [...] Und während wir hier in Deutschland nach wie vor melden, dass es keine Presse-und Meinungsfreiheit in China, in Russland, in der Ukraine oder in südamerikanischen sozialistischen Ländern gibt, stelle ich zunehmend fest, dass man hierzulande selbst nur selten offen und neutral berichten will. Die politisch korrekte Strömung muss eingehalten werden. Ich lief, zunächst bei den gesellschaftspolitischen Fragen, vor die Wand. Später wurde ich vom Sender entlassen, ich war „zu auffällig“ geworden."[30]
Literatur
- Wolfgang Wippermann: Autobahn zum Mutterkreuz: Historikerstreit der schweigenden Mehrheit. Rotbuch Verlag, 2008
Zeitungsartikel
- Jörg Thomann: Eva Herman über ihr neues Buch - "Eigentlich kann ich dankbar sein". FAZ, 10. Juni 2010
- http://www.sueddeutsche.de/medien/eva-herman-alles-wird-nicht-gut-1.954805-2
- http://www.welt.de/fernsehen/article7955104/Eva-Herman-und-die-Verschwoerungstheoretiker.html
- Uli Martin: Eva Herman - Das Prinzip Provokation. Focus, 9. September 2007
- NDR wirft Moderatorin Eva Herman raus, netzeitung, 9. September 2007
- Aussagen zur Nazi-Zeit - NDR feuert Eva Herman. Spiegel Online, 9. September 2007
- Mutterkreuzzug - Es war nichts gut an Eva. taz, 10. September 2007
Blogs
Quellennachweise
- ↑ Bildquelle: http://infokriegtv.wordpress.com/2010/06/01/endstation-kopp/
- ↑ http://www.wissensmanufaktur.net/medien-macht-manipulation
- ↑ http://www.duesseldorf-blog.de/audio/Eva_Herman.mp3
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=ovLC3KDDyn8 Kerner Show Teil 1
- ↑ http://www.youtube.com/watch?v=43NRPdov91I Kerner Show Teil 2
- ↑ Gefangen in der Kerner-Falle. FOCUS Magazin Nr. 15 (2010), 12. April 2010
- ↑ info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/eva-herman/neuer-wahnsinnsplan-von-ministerin-schroeder-2-prozent-maennliche-kita-erzieher-.html
- ↑ Kopp-Video Nachrichten, 4. Juni 2010
- ↑ Gerhard Wisnewski: Geheimdienste versuchen Schiffsüberfall im Nachhinein zu rechtfertigen. Kopp-Online, 5. Juni 2010
- ↑ Eva Herman moderiert Nachrichtensendung im Internet. JF, 4. Juni 2010
- ↑ netzeitung, 9. September 2007
- ↑ Unglück bei der Loveparade 2010. De.wikipedia.org
- ↑ http://webcache.googleusercontent.com/search?hl=de&q=cache%3Ahttp%3A%2F%2Finfo.kopp-verlag.de%2Fhintergruende%2Fdeutschland%2Feva-herman%2Fsex-und-drogenorgie-loveparade-zahlreiche-tote-bei-sodom-und-gomorrha-in-duisburg.html&aq=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=
- ↑ www.psiram.com/ge/images/7/73/Herman-loveparade2010.jpg
- ↑ Eva Herman geißelt „Alkohol- und Sexorgie“. Focus online, 26. Juli 2010
- ↑ Gott straft die Sünder. taz, 25. Juli 2010
- ↑ Eva Herman verhöhnt Opfer der Loveparade. Bild.de, 26. Juli 2010
- ↑ Eva Herman spricht von göttlicher Strafe. Hamburger Morgenpost, 26. Juli 2010
- ↑ Eva Hermans Kampf gegen die Loveparade, Welt.de, 26. Juli 2010
- ↑ Helmut Schürmann: Eva Herman ist eine schamlose Person. Der Tagesspiegel, 26. Juli 2010
- ↑ http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-ulfkotte/nach-der-loveparade-journalisten-schmeissen-eva-herman-mal-wieder-einen-stein-hinterher.html
- ↑ Buchvorstellung in der ARD-Sendung "Brisant" vom 18. Januar 2007
- ↑ http://religo.ch/2010/03/29/eva-hermann-wie-das-system-jeden-ausschliesst-der-eigene-gedanken-hat/
- ↑ "Bravo, Eva!" - "Mutterkreuzzug" begeistert Rechte. redok, 10. September 2007
- ↑ http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/urteil-eva-herman-hat-endgueltig-verloren/7444052.html
- ↑ Bild am Sonntag, 9. September 2007, zitiert nach Stefan Niggemeier: Der letzte Auftritt von Eva Herman. stefan-niggemeier.de, 10. Oktober 2007
- ↑ Herman zugeordnetes Zitat anlässlich einer Buchpräsentation ihres Buches "Das Prinzip Arche Noah" Anfang September 2007
- ↑ http://info.kopp-verlag.de/archiv/ist-gott-altmodisch-margot-kaessmann-.html
- ↑ Beate Krämer, Alexandra Kemna, Carsten Lepthien: Eva Herman - Frauen sollten öfter mal den Mund halten. Bild.de, 3. September 2006
- ↑ http://german.ruvr.ru/2012_11_26/Exklusivinterview-mit-Eva-Herman-Zwischen-Zensur-Feminismus-Steinzeit-Putin-und-Gott-TEIL-1/