Orgonakkumulator

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Reporter Dennis Mascarenas bleibt ernst beim Probesitzen in einem Orgon-Engel-Energie-Akkumulator

Der Orgonakkumulator (ORAC) ist eine Erfindung des österreichischen Psychiaters Wilhelm Reich im Zusammenhang mit seiner Orgon-Hypothese, die er in seiner Zeit in den USA ab etwa 1939 entwickelte. Der Orgonakkumulator ist eine Vorrichtung, die dazu dienen soll, aus der Umgebung eine hypothetische Orgonenergie passiv zu sammeln, quasi zu konzentrieren.

Konstruktion

 
Orgonkopierstation

Ein Reich'scher Orgonakkumulator ist ein Kasten, der aus einem nichtleitenden Material besteht und innen mit leitendem Metall beschichtet ist. Außerdem ist der Orgonakkumulator lichtdicht. Orgonakkumulatoren wurden und werden auch so groß gebaut, dass eine oder mehrere Personen in ihnen Platz finden. Neben den einschichtigen Orgonakkumulatoren verwendete Reich zur Verstärkung des unterstellten Effekts auch mehrschichtige Versionen.

Reich verkaufte oder vermietete mehrere hundert Orgonakkumulatoren an Patienten mit einem Heilversprechen. Sie waren aber nicht als medizinische Geräte zugelassen. Das verstieß nach Ansicht der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) gegen damals gültige Gesetze und führte 1954 zu einer Anklage gegen Reich.[1]

Ein Anbieter in Deutschland ist die Firma Jürgen Fischer Orgontechnik in Lindenfels in Hessen.[2] Fischer behauptet, er habe die genauen Bauanweisungen von Wilhelm Reich erhalten. Der Kontakt mit dem verstorbenen Reich habe durch ein Medium stattgefunden. Dank einer engen Zusammenarbeit mit Engeln im Jenseits habe Reich den Akkumulator außerdem stark verbessern können. Essentiell sei die korrekte Anordnung von acht Rosenquarzen in den Ecken.[3] Damit werde erreicht, dass "verschiedenen Mineralien innewohnende Schwingungen in die Struktur der Orgonenergie übergehen." In seinem Buch "Der Engel-Energie-Akkumulator nach Wilhelm Reich" wird nicht nur der verstorbene Reich zitiert, auch der Erzengel Raphael und Jesus Christus kommen zu Wort.[4]

Angeboten werden von Fischer auch ähnlich aufgebaute "Orgon-Kopierstationen", mit denen man "feinstoffliche medizinische Informationen" von z.B. einem homöopathischen Präparat auf eine andere Substanz übertragen könne. Ähnliche Behauptungen, allerdings ohne Bezugnahme auf Orgon, sind aus der Radionik bekannt, z.B. für Remedy Maker.

Im Internet wird ein "Hildegard Orgonakkumulator von Jentschura" für 1.250 Euro, für die "Energetisierung von Lebensmitteln, Wasser, Pflanzen und Haustieren" angeboten. Da der Orgonakkumulator für jeden Kunden eine Sonderanfertigung sei, ist nach dem Kauf keine Rückgabe möglich. Allerdings hat der Händler stets mehrere Orgonakkumulatoren zum Onlinekauf vorrätig.[5] Bei dem "Akkumulator" handelt es sich um ein 13 kg schweres, gerahmtes Brett mit den Maßen von 49 x 37 x 8 cm³. Auf dem Brett befinden sich ein Sonnenrad, ein Sterntetraeder und konzentrische Kreise. Mit diesem "Akkumulator" soll auch die angeblich gesundheitsschädliche Wirkung von Strichcodes (siehe dazu Strichcode-Verschwörung) neutralisiert werden können.[6]

Anderssprachige Psiram-Artikel

Literatur

  • Bernhard Harrer: Kritische Evaluation der Lebensenergie-Forschung von Wilhelm Reich (Orgon-Theorie), Berlin 1997

Weblinks

Quellennachweise

  1. Wilhelm Reich and the Orgone Accumulator, Mary Bellis, About.com Guide
  2. Jürgen Fischer Orgontechnik, Hauptstr. 25, 64678 Lindenfels, www.orgon.de
  3. Gebrauchsmuster DE 29604486 U1: Orgon-Akkumulator mit Mineralien. Anmelder: Jürgen Fischer, Susanne Henze. Anmeldedatum: 27.02.1996. Erloschen: 01.12.1999
  4. Uwe Post: Teure Lebensenergie. Von Orgon-Strahlern und anderen skurrilen Geräten Telepolis, Heise Verlag, 20. August 2005
  5. Hildegard Orgonakkumulator von Jentschura - Energetisierung von Lebensmittel.
  6. Spiegel-Online: Geheimnisvolle Striche: Die Barcode-Verschwörung vom 13. Mai 2013