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Die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung (KHJE) Alte Ziegelei Rädel[1] ist eine brandenburgische anthroposophienahe Jugendhilfeeinrichtung, an der es laut Aussagen von ehemaligen Mitarbeitern, Eltern betroffener Kinder und des RBB-Fernsehens[2] zu Kindesmisshandlungen gekommen ist. Der Verband der Waldorfschulen Berlin-Brandenburg bestreitet die Vorwürfe allerdings und vermutet ein Komplott unzufriedener Ehemaliger sowie die Bildung einer kriminellen Vereinigung. Mehrere Eltern erstatteten Strafanzeige gegen die pädagogische Leiterin Angelika Gilde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts der Misshandlung Schutzbefohlener in mehreren Fällen gegen die anthroposophische Einrichtung. Gilde wurde zunächst untersagt, sich mit Kindern allein in einem Raum aufzuhalten. Nach weiteren Hinweisen und Aussagen sprach das Landesjugendamt ein Beschäftigungsverbot aus. Zudem haben Ermittler die Einrichtung wegen des Verdachts der Untreue durchsucht.

An der KJHE Rädel wird auch in Kooperation mit der Waldorfschule Potsdam Schulunterricht erteilt.

Die Vorwürfe

Kinder litten laut eigenen Aussagen, die von ehemaligen Angestellten der KJHE bestätigt wurden, unter psychischen Qualen und auch unter physischen Misshandlungen. Schüler der Einrichtung machten selbst Tonaufnahmen, die vom RBB wiedergegeben wurden[3]. Den erhobenen Vorwürfen zufolge sollen Kindern über längere Zeit die Arme nach hinten um den Hals geschlungen und dort von der beschuldigten Pädagogin zusammen gehalten worden sein, während diese ihr Knie in den Rücken der Kinder gebohrt habe. Unter den Heimkindern sei der Griff nach der Heimleiterin als Gilde-Griff bezeichnet worden. Außerdem sollen Kinder gezwungen worden sein, allein und ohne Matratze auf dem Steinfußboden im Keller zu schlafen. Ein Mädchen soll mehrere Tage und Nächte in einem Kellerraum ohne Licht und Schlafgelegenheit eingesperrt worden sein. Ein Junge berichtete, von der pädagogischen Leiterin mit einem Stuhl derart heftig am Kopf getroffen worden zu sein, dass er ohnmächtig geworden sei. Yesha Karmeli, ehemaliger Heiltherapeut der KHJE, sagte aus, in einem Fall hätten drei Mitarbeiter des Heims, darunter die pädagogische Leiterin, ein Kind zwei Stunden lang am Boden liegend festgehalten. Die KJHE hatte gegen diese Vorwürfe eine einstweilige Verfügung erwirkt, weshalb der Beitrag vom RBB eine zeitlang vom Server genommen werden musste. In der Verhandlung konnte die Journalistin Gabi Probst ihre Vorwürfe aber belegen. Seitdem darf der RBB den Beitrag wieder in voller Länge zeigen.[4]

KJHE

Leiter und Geschäftsführer des Kinderheims ist Erwin Roth. Pädagogische Leiterin war bis zur Entlassung Angelika Gilde. Das brandenburgische Bildungsministerium gab bekannt, dass 4 von 16 Erziehern der KJHE keine vorgeschriebene Qualifikation besaßen. Trägerverein ist der Alte Ziegelei Rädel e.V. Mitglieder sind oder waren

  • Jaqueline Baaske. Sie wurde als Psychologin KHJE beschäftigt und führte auch Reinkarnationstherapien bei Kindern und Jugendlichen der Einrichtung durch. Sie war Ehefrau von Günter Baaske und war Mitglied des Kreistages Potsdam Mittelmark, ehemaliger Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg. Baaske ist Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, Vorsitzender des Hauptausschusses des Brandenburger Landtags, Mitglied des Verwaltungsausschuss der Arbeitsagentur Potsdam, Mitglied der "Sportlerrunde" um Ministerpräsident Michael Platzeck, Rainer Speer und Holger Rupprecht ( Minister für Bildung, Jugend und Sport im Land Brandenburg).
  • Angelika Gilde
  • Malcolm Hope
  • Raimund Pfeiffer
  • Erwin Roth. 'Neben seiner Mitgliedschaft im Alte Ziegelei Rädel e.V. ist er an der Hofgut Alte Ziegelei Rädel gGmbH beteiligt sowie Mitglied im Förderverein Landheimschule Brandenburg-Werkstatt für soziales Lernen e.V.
  • Adelheit Thur-Lottmann



Personen

Weblinks

Quellennachweise

  1. KJHE Alte Ziegelei Rädel, Hauptstraße 3, 14797 Rädel
  2. RBB Sendung Klartext vom 2. Juli 2008 [1]
  3. Zitat RBB: [...] Am Ende ihres Beitrags präsentierte Gabi Probst ein Tondukument der besonderen Art: „Frau Gilde, aua, ich mag das nicht! Oh manno Frau Gilde, du erdrückst mich! Du tust meinem Finger weh! Bitte, mein Finger wird blau, aua!“ Aus Leibeskräften schrie ein kleines Mädchen diese Worte. Die Lehrerin der Kleinen, Angelika Gilde, drohte daraufhin: "Du bist jetzt still, sonst muss ich dir den Mund zuhalten, Christina ist jetzt still!“
  4. http://rudolf-steiner.blogspot.com/2008/08/kindesmisshandlung-und-terror-pr.html