Dirk-Hamer-Syndrom
Das sogenannte Dirk-Hamer-Syndrom (DHS) ist ein Begriff aus der medizinischen Aussenseiterlehre Germanische Neue Medizin des deutschen ehemaligen Arztes Geerd Ryke Hamer und bezeichnet ein bislang nicht nachgewiesenes und daher hypothetisches Geschehen das unter bestimmten Bedingungen plötzliche Veränderungen im Gehirn und Organen impliziert. Der Begriff ist ausserhalb der GNM unbekannt und sein "Entdecker" Hamer benannte ihn nach seinem verstorbenen Sohn Dirk. Das Dirk-Hamer-Syndrom war Gegenstand einer Schrift, die Hamer als Habilitationsschrift bei der Universität Tübingen einreichte, jedoch wegen mangelnder Wissenschaftlichkeit und fehlender Belege abgelehnt wurde.
Aus Sicht der GNM soll es sich beim DHS um ein allerschwerstes, hochakut-dramatisches und isolatives Konflikterlebnisschock Erlebnis handeln, das gleichzeitig zu
- nicht näher erläuterten psychischen Veränderungen
- sogenannten hamerschen Herden als Kurzschlüsse im Gehirn
- nicht näher beschriebenen Veränderungen an betroffenen Organen
führen soll. Vorausetzungen soll nach Hamer der plötzliche und unerwartete Eintritt eines traumatisch erlebten Ereignisses sein. Das erlebte Ereignis hätte einen Einfluss auf den Umfang und die Art der Organveränderung sowie in Abhängigkeit zur Händigkeit (Frage ob Rechts- oder Linkshänder) auf den Ort an dem sich der sogenannte hamersche Herd an einem als Relaiszentrum bezeichneten Ort in einer der beiden Hirnhemispheren stattfinden würde.
Folge eines hamerschen DHS wäre angeblich eine sofortige Aktivierung des Sympathikus (Dauersympathikotonie) sowie eine sogenannte Aktivierung von Krebs. Ein DHS führe demnach innerhalb von kürzester Zeit zu einem Krebsleiden. Laut Hamer sei das Ziel eines DHS eine physiologische Erholungsphase, die er als Konfliktlösung bezeichnet.
Das als DHS bezeichnete Phänomen ist wissenschaftlich unbekannt und widerspricht sowohl der aktuellen Studienlage als auch dem Kenntnisstand zum Zeitpunkt ihrer Formulierung in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Bereits im Altertum kam der Verdacht einer Psychogenese des Krebses auf, und im 19. Jahrhundert wurden noch "Nervenzusammenbrüche" als Ursache von Krebs vermutet. Eine große Anzahl von wissenschaftlichen Studien wies nach daß die Entstehung von Krebs eine jahrelange Latenzzeit erfordert die bis zu 70 Jahre betragen kann (Mesotheliom) und minimal etwa 2 Jahre erfordert. Typische Latenzzeiten bei Erwachsenen betragen etwa 5 Jahre. Andererseits widmeten sich viele Studien der Frage nach einer möglichen Psychogenese des Krebs, also der psychosomatischen Sichtweise der Krebsentstehung, des Verlaufs der Erkrankung und den seltenen spontanen Remissionen. Heutige (2007) Erkenntnisse zeigen daß aufgrund der durchgeführten (auch prospektiven) Studien nicht von der Existenz einer psychisch bedingten Entstehung von Krebs ausgegangen werden kann. Einzelne, ältere Arbeiten zum Thema die sich auf kleine untersuchte Kollektive bezogen und einen schwachen, aber dennoch signifikanten derartigen Einfluss bewiesen, standen bereits zur gleichen Zeit einer Vielzahl von Arbeiten gegenüber die einen derartigen Einfluss ausschlossen. Des weiteren konnten methodische Schwächen nachgewiesen werden. Neuere Arbeiten die methodisch verbessert wurden und sich auf größere Patientenkollektive bezogen, zeigen daß psychische Einflüsse nur einen sehr geringen Einfluss auf die Entstehung von Krebs haben.