Aufbruch Gold-Rot-Schwarz
Aufbruch Gold Rot Schwarz (GRS, auch "Deutschland-Projekt") ist ein 2012 von Jo Conrad und Michael Vogt gegründetes konservativ-esoterisches APO-Projekt, das Ende November 2012 von den Initiatoren in Deutschland als Verein angemeldet wurde.[1] Vereinsvorsitzender ist ein Benjamin Ernst ("Ben"), der auch Anmelder der Domain "aufbruch-gold-rot-schwarz.net" ist[2] an der Anschrift einer "Freimark Genossenschaft" in Bayreuth. Die Freimark Genossenschaft bietet für 35 Euro so genannte "keltisch-druidische Bekennungsausweise" als "Personenidentifikationskarte" zum Kauf an (siehe dazu: Verein zur Förderung zensurfreier Medien).[3] Nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Ernst ist der Verein gemeinnützig. Neben Conrad, Vogt und Ernst gehören auch Stefan Becker und Medi Becker zum Team Aufbruch Gold Rot Schwarz.
Proklamierte Ziele
Ziel des Projektes ist es, jene Gruppen zu vereinen, die, wie etwa die kommissarischen Reichsregierungen, Existenz, Souveränität und Legitimation der Bundesrepublik Deutschland bestreiten. Auf der Webseite des Projekts wird dazu die in der KRR-Szene kursierende Behauptung verbreitet, dass es staatsrechtlich umstritten sei, ob das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gültig sei:
- Es herrschen unterschiedliche Ansichten darüber, welche Verfassung gilt.
Im Eigenverständnis hören sich Bekundungen wie folgt an: "Aufbruch Gold-Rot-Schwarz” soll eine “Kräftebündelung vieler einzelner Gruppierungen, Selbstverwalter und gegründete Körperschaften [sein], die dabei sind ein neues System aufzubauen. Auch wolle man eine Integration von Frauenbewegungen, die sich mit den spirituellen Kräften verbinden und zur Heilung von Mutter Erde und vielen Menschen beitragen. und Die Vereinigung der weiblichen und männlichen Kräfte birgt für uns ein riesiges Potential, unsere Visionen im Einklang mit unserem Planeten und den kosmischen Gesetzen manifest werden zu lassen.[7]
Der Verein betreibt eine Internetwebseite inklusive Online-Diskussionsforum. Die Diskussionsbeiträge werden jeweils vor Veröffentlichung vom Vereinsmitglied Benjamin Ernst geprüft, bevor sie veröffentlicht werden.
In einem Video auf der Internetseite des Projekts werden Beispiele für die beteiligten Gruppen aufgeführt. Genannt werden u.a. die verschiedenen "kommissarischen Reichsregierungen", das Projekt Germanitien und das so genannte "Königreich Deutschland" von Peter Fitzek. Fitzek selbst wurde als Teilnehmer eines "Aufbruch-Kongresses" gesehen. Vereinsvorsitzender Benjamin Ernst veröffentlichte ein Liste der teilnehmenden Gruppen, zu denen unter anderem auch das "Deutsches Amt für Menschenrechte" von Mustafa Sürmeli und der ZDS-DZfMR e.V gehören.[8]
Nach Presseangaben soll das Projekt neben Esoterikgruppen und Verschwörungstheoretikern auch "Personen mit rechter Gesinnung" ansprechen.[9]
Auf der Internetseite des Projekts ist ein Text vom Michael Vogt mit dem Titel "Aufbruch 2012 – Der Weg in die Freiheit aus dem Zustand tiefster Erniedrigung: Manifest zur tatsächlichen Neuordnung Deutschlands" (kurz "Manifest") zu finden.[10][11] Wie in einem Beitrag von März 2013 des Blogs "Behördle" hervorgeht (Autorin "Irexis"), ist dieser Text zu großen Teilen identisch mit einem Text, den der Burschenschaftler (Danubia) Vogt 2012 in den "Burschenschaftlichen Blättern" (Heft 2/2012) als "Manifest zur revolutionären Neuordnung" veröffentlicht hatte. In dem Manifest hatte er die Abschaffung des Parteienstaats, die Herstellung wirklicher Volksherrschaft und den Austritt aus NATO und Euro-Zone gefordert. Nach Auffassung Vogts handele es sich bei der Bundesrepublik um ein im Niedergang befindliches System, das sich in einer vorrevolutionären Phase befinde. Die Bundesregierung sah im Manifest von Vogt Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen.[12] Auch kam es nach Veröffentlichung des "Manifest" zu Auseinandersetzungen zwischen Burschenschaften. Die Veröffentlichung führte zum erzwungenen Rücktritt des Chefredakteurs Weidner der Burschenschaftlichen Blätter. Die Münchner Burschenschaft Arminia-Rhenania begründete ihren Antrag auf Absetzung Weidners damit, dass der Text geeignet sei, der DB "den Ruch eines außerhalb der demokratischen Gesellschaft stehenden, rechtsextremen Sektiererverbandes zu verleihen".[13]
Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich von Teilen beider Texte. Das originale "Vogt-Manifest" ist nur in Teilen im Internet zu finden. Erkennbar ist, dass das Wort "Burschenschaftler" des ursprünglichen Vogt-Manifests (rechte Spalte) durch Worte ersetzt wurde, die zum Projekt Aufbruch Gold Rot Schwarz passen sollen (siehe linke Spalte). Etwa ab dem ersten Drittel des Textes hat jedoch der Autor vergessen, die Burschenschaft-Bezüge zu ersetzen, offenbar ist ihm etwas dazwischengekommen. So finden sich in den hinteren zwei Drittel des GRS-Manifests für den Leser völlig unverständliche, plötzliche Erwähnungen des Wortes "Burschenschaft" oder "burschenschaftlich" (hier fett markiert). Keinem der Kongressteilnehmer oder der sieben Vereinsmitglieder scheint dies aufgefallen zu sein, was den Verdacht nährt, dass vornehmlich Beobachter des Projekts sich inhaltlich mit dem Text befasst haben.
Deutschlandkonferenz Gold-Rot-Schwarz Aufbruch 2012 Der Weg in die Freiheit aus dem Zustand tiefster Erniedrigung: Manifest zur tatsächlichen Neuordnung Deutschlands[14] |
Weg in die Freiheit: Deutschlands Aufbruch 2012 (ur)burschenschaftliches Manifest zur sozial- und nationalrevolutionären Neuordnung. Abschaffung des Parteienstaates[15] |
---|---|
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“ Diese Erkenntnis von Friedrich von Schiller ist ebenso treffend für die Zeit der Freiheitskriege wie für die heutige. Galt es im Zuge der Befreiungskriege gegen den napoleonischen Imperialismus vor rund 200 Jahren, Einheit und Freiheit Deutschlands zu schaffen und gegen den herrschenden Fürstenpartikularismus und Separatismus und vor allem die Haltung des Verrats deutscher Fürsten, mit dem militärischen Gegner der deutschen Länder und der Reichsidee gemeinsame Sache um des eigenen Vorteils Willen zu machen, durchzusetzen, so geht es heute angesichts der „Selbstabschaffung“ (Sarrazin) Deutschlands, der immer klarere Formen annehmenden EU-Diktatur und der Bedrohung und Einschränkung von Freiheits- und Menschenrechten um einen vergleichbaren Auftrag. Der „Mut vor Fürstenthronen“ ist wie damals auch heute wieder gefragt. Und das ist – heute wie damals – unbequem, ein steiniger Weg und ein Kampf nicht nur gegen die Herrschenden, sondern auch gegen die leider als mentale Deformation in Deutschland weit verbreitete Blockwart-, Stasi- und Political-Correctness-Denunziantenmentalität. Es wird also Blessuren geben. Ein Kämpfer für die Freiheit unseres Landes sollte nur der sein, wer sich diesem Kampf nicht entziehen will. Wer den Weg der Anpassung und des Appeasements an die Herrschenden beschreiten will, kann dies als braver Bürger und Biedermann gerne tun. Ein Kämpfer ist er nicht.[...] Freidenker und das heutige politische Parteiensystem, an dem unser Land und Staat und Recht zugrunde geht (von Arnim), sind unvereinbar. Ein wirklicher Freidenker ist heute im Widerstand gegen ein Unrechtsystem und die Parteiendiktatur (von Arnim, Schachtschneider) der Systemparteien im Bund und den Ländern.[...] Wer glaubt, daß man mit einer national- und sozialrevolutionären wie freiheitlichen Tradition in einem System um sich greifender Blockwartmentalität der Politischen Korrektheit Lob vom Mainstream bekommen kann, ist ein Phantast. Das Feindbild „unabhängiger und freidenkender Bürger“ ist systembedingt.[...] Und selbst ein Fehlen z. B. der Sprache (jahrzehntelang durften Deutsche in der UdSSR ihre Sprache nicht sprechen, hat man die Elsässer französisiert) ist nach deutschem und burschenschaftlichem Verständnis ein Deutscher, der von Abstammung und Kultur her Deutscher ist auch dann ein solcher, wenn er/sie kein Deutsch spricht. Abstammung und Kultur/Tradition sind damit noch gewichtiger als das Sprechen der Sprache. [...] Dies gilt insbesondere in einer Zeit, in der die BRD-Staatsbürgerschaft inflationär und ohne Rücksicht auf deutsche Herkunft und Abstammung vergeben wird. Damit befinden wir uns zwar im Konflikt mit dem herrschenden politischen System aber zugleich im Einklang mit den urburschenschaftlichen Prinzipien und dem deutschen Verständnis von Nation. [...] Wohin die Reise letztlich gehen soll, hat der nächste Verfassungsfeind, Schäuble, im November 2011 deutlich gemacht. (Und dann weiß man auch, woher Gauck seine o .g. Ideen bezieht.) Schäuble führt vermeintlich harmlos ein, in dem er betont, daß „wir in Deutschland seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen“ seien – eine bemerkenswerte Behauptung, die, als genau das seitens Burschenschafter vor vielen Jahren behauptet wurde, zu Stürmen der Entrüstung wegen verfassungsfeindlicher Kritik an der BRD geführt hat. [...] Politik muß vom Volk ausgehen. Und sie muß dem Volk gegenüber verantwortet werden. Die Menschen dürfen nicht alle vier Jahre ihr Stimme abgeben, so daß sie dann weg ist und die herrschende Klasse damit tut, was sie will. Als Burschenschafter behalten wir unsere Stimme, um sie zu erheben.[16] |
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“ Diese Erkenntnis von Friedrich von Schiller ist ebenso treffend für die Zeit der Urburschenschaft wie für die heutige. Galt es vor rund 200 Jahren, Einheit und Freiheit Deutschlands gegen den herrschenden Fürstenpartikularismus und gegen den Verrat deutscher Fürsten, mit dem militärischen Gegner der Reichsidee gemeinsame Sache zu machen, durchzusetzen, so geht es heute angesichts der „Selbstabschaffung“ (Sarrazin) Deutschlands um den Widerstand gegen die Auflösung der deutschen Nation und gegen die immer drastischere Formen annehmende EU-Finanzdiktatur. Die 200-jährige Idee von „Ehre – Freiheit – Vaterland“ ist also nicht nur nicht antiquiert, sondern moderner und revolutionärer denn je. Und der „Mut vor Fürstenthronen“ ist wie zu Beginn der burschenschaftlichen Geschichte heute wieder gefragt. Und das ist – heute wie damals – unbequem, ein steiniger Weg und nicht nur ein Kampf gegen die Herrschenden, sondern auch gegen die weit verbreitete Blockwart-, Stasi- und „PoliticalCorrectness“-Denunziantenmentalität. Es wird also Blessuren geben. Burschenschafter sollte nur der sein, wer sich diesem Kampf für sein Land nicht entziehen will. Wer den Weg der Anpassung und des „Appeasements” an die Herrschenden beschreiten will, kann dies als braver Bürger und Biedermann gerne tun. Ein Burschenschafter ist er nicht.[...] Nur Burschenschafter und das heutige politische Parteiensystem, an dem unser Land und Staat und Recht zugrunde geht, sind unvereinbar. Ein wirklicher Burschenschafter ist heute im Widerstand gegen ein Unrechtsystem und die Parteiendiktatur im Bund und den Ländern.[...] Wer glaubt, daß man als Burschenschafter mit einer so national- und sozialrevolutionären Tradition in einem System um sich greifender Blockwartmentalität der Politischen Korrektheit Lob von Mainstream oder gar Antifa bekommen kann, ist ein Phantast. Das Feindbild Burschenschafter ist systembedingt.[...] |
Aktivitäten und alternatives Parteiprogramm
Der Verein organisiert so genannte "Konferenzen". Am 9.11.2012 fand in der Stadthalle Alsfeld eine erste “Konferenz” der Gruppe statt, die mit einer "Gruppenmeditation mit Sphärenmusik" beendet wurde. Pro Tag waren 27 Euro Eintrittsgeld zu bezahlen, was bei 400 Teilnehmern zu rund 10.000 Euro Einahmen pro Tag führt. Abzüglich Saalmiete und Nebenkosten (geschätzt 1500 und 500 Euro) kann dann pro Konferenztag mit einem Überschuss von mehreren Tausend Euro gerechnet werden (etwa 8000 Euro).
Tagungs-Interessierte sollten eine Erklärung mit folgendem Wortlaut unterschreiben:
- "Erklärung. Ich bin bereit, aufgrund der bereits vorliegenden Texte an Feinheiten zu arbeiten und dem gesetzten Ziel, sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner für eine gemeinsame Proklamation zu einigen, nicht im Weg stehen werde. Mir ist klar, daß nie etwas erreicht werden kann, wenn jeder eigene Vorstellungen durchziehen will. Deswegen akzeptiere ich das Ziel, daß am Nachmittag des 9. November das gemeinsam Erarbeitete, das nahe an den bereits vorliegenden Texten sein wird, verkündet wird. Sollte es unüberbrückbare Gegensätze zu meinen Vorstellungen geben, verspreche ich, das gemeinsame Ziel nicht zu stören.
Die Moderatoren Jo Conrad und Michael Vogt dürfen das gemeinsam Erarbeitete vortragen, auch wenn Diskussionen noch nicht abgeschlossen sind, damit das Ziel dieser Zusammenkunft erreicht werden kann.
Ich habe die Erklärung gelesen und akzeptiere sie"
Diese im Widerspruch zur proklamierten Basisdemokratie stehende erwartete Selbstzensur sorgte im Vorfeld für Empörung und wurde später ohne Begründung wieder zurückgezogen. Jo Conrad schrieb später in seinem "Freigeistforum":
- "...Wir haben beschlossen, daß wir für das Organisieren der Veranstaltungen eine führende Rolle übernehmen, die nicht transparent sein muß...Alles andere überlassen wir Euch, die Beschlüsse in Alsfeld werden von denen, die da sind, gefaßt, ohne daß wir unsere Vorstellungen darüber stellen.."[17]
Für Streit sorgten auch Benutzersperrungen im "Aufbruchforum". Ans Tageslicht kam dabei eine akribische Überwachungspraxis der IP-Nummern von Forum-Autoren, die kritische Anmerkungen (etwa zu Vereinsüberschüssen) machten. Es stellte sich dabei auch heraus, dass IP-Nummern auch gleizeitig mit denen von Usern aus dem "Freigeistforum" von Jo Conrad abgeglichen wurden.
Nach Angaben von Mitorganisator Michael Vogt hätten sich 400 Personen (Jo Conrad: 350) zu dieser ersten Alsfelder Tagung angemeldet, um "in basisdemokratischer Diskussion in 13 Fachgruppen" an durch "erfahrene Mediatoren" geleiteten Diskussionen und Abstimmungen zu "Alsfelder Beschlüssen" teilzunehmen. Mit "überwältigender Mehrheit" sollen dabei Beschlüsse der Art: "Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Geschichte und der Bedeutung des Landes als europäischer Nachbar kommt darüber hinaus den guten und freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland eine besondere Bedeutung zu" oder "Wir, die Beschlußfassenden von Alsfeld, formulieren eine umfassende und wirkliche Alternative zum herrschenden System. Im demokratischen Diskurs erarbeitet, legen wir die "Alsfelder Beschlüsse vom 9. Nov. 2012" zur breiten Debatte im deutschen Volk vor." verabschiedet worden sein. Verabschiedet wurde auch der Codex Alimentarius, genauso wie pseudomedizinische Verfahren wie etwa "die 5 biologischen Naturgesetze" des Antisemiten Ryke Geerd Hamer:
- ..Einfache und logische Konzepte werden schon als Kind erlernt, so z.B. die totale Regeneration der Wirbelsäule, EFT, Quantenheilung, Reiki, Ernährungs- und Pflanzenheilkunde, gesundes, lebendiges Wasser, die 5 biologischen Naturgesetze, das Ähnlichkeitsgesetz, astrologische Menschenkunde, Emotionen leben, Mineralogie etc..
Impfungen seien auch "generell zu hinterfragen", da "bei genauerer Betrachtung bisher kaum ein Nachweis dafür vorliegt, dass irgendeine Krankheit durch Impfungen weniger auftritt, hingegen viele Allergien und weitere Gesundheitsprobleme die Folgen von Impfungen sind." Der aktuelle Wissensstand in der Medizin wird somit nicht zur Kenntnis genommen. Gefordert wurden von den Frauen mehr Geburten: ".. eine die Bevölkerungszahl erhaltende Geburtenrate... soll allererste Priorität eingeräumt werden."[18] Zum utopischen Wunschdenken gehört auch die Vorstellung, dass Krankenhäuser zukünftig überflüssig sein werden (unter Nichtbeachtung der Tatsache, dass bei weiter steigender Lebenserwartung die Zahl alter Menschen zunimmt).
Eine zweite Konferenz mit nur noch rund 100 Teilnehmern fand Mitte Februar 2013 statt. Als vom Verein ausgesuchte Referenten erschienen Andreas Clauss und Dagmar Neubronner. Gesehen wurden unter anderem Peter Fitzek ("Königreich Neudeutschland") und Mustafa Selim Sürmeli. Im März 2013 soll der Autor und Esoteriker Detlef Schönenberg als Referent auftreten. Schönenberg war mehrere Jahre Priester und Kardinal der Universalen Kirche, einer theosophisch-neureligiösen Gruppierung, die durch antisemitische und rassistische Verlautbarungen auf sich aufmerksam machte.
Bei einer dritten Konferenz Mitte März 2013 sollen etwa 130-140 Besucher in die Stadthalle Alsfeld gekommen sein. Das Internetprojekt Okitalk (Das Bürger-Radio von Menschen für Menschen), das die Konferenzen per Audio-Stream im Internet verbreitet, behauptete in Kommentaren hingegen, dass 400 Personen die Konferenz im März 2013 besucht hätten.
Der Verein betreibt neben der eigenen Webseite im Internet auch ein Diskussionsforum.
Vereinsgeschichte
Am 14. Januar 2013 wurde im Forum ("Aufbruchforum") die Gründung eines Vereines bekanntgegeben. Die Vereinsgründung erfolgte insgeheim Ende November 2012 ohne demokratische Legitimierung der rund 400 Teilnehmer der "Alsfelder Konferenz".[19] Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins gehören: Benjamin Ernst (1. Vorstand), Medi Becker (2. Vorstand), Jo Conrad, Michael Vogt und Ehefrau Niki Vogt, Sabine Weise und Stefan Becker. Damit erreichte der Verein genau die für die Gründung gesetzlich vorgeschriebene Mindestzahl von sieben Mitgliedern. Satzungsentwurf, Festlegung der Gründungsmitglieder und Vorstandswahlen des Vereins wurden im Geheimen durchgeführt, ohne dass darüber im Forum oder auf der Webseite informiert worden wäre. Zu den Gründen einer Vereinsgründung meinte Conrad: ..Der Verein wurde nur gegründet, damit die Veranstaltungen laufen können. Nichts weiter..[20] Der gemeinnützige Verein selbst nimmt keine weiteren Mitglieder auf.[21]
Kommerzieller Hintergrund
Der Vereinsvorsitzende des Vereins "Aufbruch Gold-Rot-Schwarz - Verein zur Förderung von Kommunikation & Aufklärung zu allen gesellschaftlichen Themen e. V.", Benjamin Ernst, ist für die Firma KB-Edelmetall aus Bayreuth[23] tätig.[24][25] Gründer dieser Firma ist der Unternehmer Mike Koschine aus dem Liechtensteiner Vaduz.[26] Koschine war für das Unternehmen Eureka sowie die Reithinger Bank tätig, welche von Seiten der BaFin geschlossen wurden. Gegen Koschine, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist bzw. der sich "in Afrika" aufhalten soll, laufen Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaften von Wien und München wegen Betrugsverdacht.[27] Koschine ist dem Mitinitiator Michael Vogt gut bekannt: Vogt stellte ihn bei Alpenparlament TV zum Thema "Über den Mythos Gold und die Bedeutung von Gold in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise" vor.[28][29] Auch Jo Conrad interviewte in der Vergangenheit zwei KB-Edelmetall Verkäufer und diese werbewirksam der Öffentlichhkeit über Bewusst.TV bekannt: den Top-Verkäufer Thomas Fischer[30] und Benjamin Ernst. Der österreichische ORF warnte vor dem Geschäftsgebaren der KB-Edelmetalle. Demnach werden von KB-Kunden nach einem Finanzierungsmodell jahrelang nur Provisionen gezahlt und kein Vermögen aufgebaut.[31] Auch der Düsseldorfer Branchendienst "investment intern" warnte im Dezember 2010 erneut vor dem Unternehmen KB-Edelmetall, das Anlegern Gold aus vorgeblich eigenen Minen im Ausland zu vermeintlichen Sonderkonditionen und so genannte Tresorscheine als Währungsersatz anbot und damit "die verbreitete Inflationsangst in der Bevölkerung bediene".[32] Nach Recherchen des Düsseldorfer Branchendienstes ‘investment intern’ hat das Unternehmen bislang jedoch kein Gold gefördert, Goldabbaugenehmigungen in der Türkei wurden nicht erteilt. Nachdem ein offensichtlicher Geldkurier der KB-Edelmetall auf dem Wege nach Riga vom Zoll mit 815.950 Euro angetroffen wurde, liegt der Verdacht vor, dass Koschine eingesammelte Gelder nicht für Goldankäufe verwendet, sondern die Gelder ins Ausland gebracht werden.[33][34][35][36]
"Aufbruch"-Vereinsreferent Andreas Clauss ist ebenfalls im Edelmetallgeschäft (Novertis, Gold-Silber-Kontor) tätig, einer Branche, die von finanzapokalyptischen Aussagen und Verschwörungstheorien profitiert. Unter der Hand gibt Clauss Empfehlungen zur Steuerflucht aus Deutschland für Besserverdienende. In der Amazon-Werbung zu einem Clauss-Buch mit dem Titel "Deutschland-Protokoll II" heißt es etwa: "Sie bekommen ein paar Ideen, auf welchem Wege es gelingen wird, sich über das Thema Gemeinnützigkeit und Ausland, dem Geld- und (Un)Rechtssystem der BRD zu entziehen, ohne gleich das Land verlassen zu müssen." Auf der Webseite der Clauss-Firma Novertis heißt es: "Der sichere Weg, Ihr Vermögen und Einkommen zu schützen. Unsere Empfehlung: Zum langfristigen Vermögensschutz gründen Sie eine Stiftung (z.B. Schweizer Stiftungsbund) - für den kurzfristigen Schutz empfehlen wir die Investition in "physischen" Edelmetallen".
Ein User, der sich zum "Aufbruchforum" anzumelden versuchte, und dazu eine eigens eingerichte Emailadresse verwendete, berichtet darüber, eine Vielzahl ungebetener Spam-Emails erhalten zu haben, insbesondere zu Goldkauf-Angeboten.[37]
Rezeption / Medienecho
Der der SVP nahestehende Schweizer Internetsender Schweiz 5 nahm die Existenz des Projekts Aufbruch Gold Rot Schwarz zum Anlass, in der Sendung "Time To Do" ein Interview mit Vogt unter dem Titel "Neue Weltordnung" zu führen.[38]
Die "Oberhessische Zeitung" ging am 8.11.2012 im Lokalteil auf die GRS-Konferenz in der Stadthalle Alsfeld ein.[39] In dem Artikel heißt es u.a.:
- "Deutschland Projekt" nennt sich die Zusammenkunft, die von einer Gruppe namens “Aufbruch Gold-Rot-Schwarz” organisiert wird und die ein Sammelbecken für “alle Gruppen, die sich mit der Rechtslage der BRD und Alternativen zum System befassen”, sein will. Dabei machen die Veranstalter im Internet deutlich, dass sie die Souveränität und Legitimität der Bundesrepublik Deutschland anzweifeln.
Weblinks (Blogs)
Quellennachweise
- ↑ Aufbruch Gold-Rot-Schwarz-Verein zur Förderung von Kommunikation & Aufklärung zu allen gesellschaftlichen Themen e. V. (Aufbruch Gold-Rot-Schwarz e.V.), Postfach 950218, D-95451 Bayreuth.
Vertreten durch: Benjamin Ernst 1. Vorstand
Registergericht: Amtsgericht Bayreuth Registernummer: VR 200483
Bankverbindung: Aufbruch Gold-Rot-Schwarz e.V., Sparkasse Bayreuth BLZ: 77350110, Kontonummer: 38067955 - ↑ Benjamin Ernst, Freimark Genossenschaft, Postfach 950132 Bayreuth
- ↑ http://friedliche-loesungen.org/content/ausweis-bestellung
Zitat: Wichtig: Der keltisch-druidische Bekennungsausweis ersetzt zum jetzigen Zeitpunkt nicht Ihren bisherigen Reisepass. Er ist eine Personenidentifikationskarte. Was er aber in naher Zukunft alles kann, denkt sich jetzt bitte jeder selber :-)
Zweigleisig fahren und sich vorbereiten auf das was kommen wird, darauf bauen wir auf. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir schnell erkennen was wir haben. Die Zeit sich friedlich durch zu labyrinthieren ist jetzt! - ↑ http://www.psiram.com/ge/images/a/af/Vogt_Deutschland-Manifest.pdf
- ↑ http://www.facebook.com/groups/387393221331382/?fref=ts
- ↑ s1.directupload.net/images/130317/dgjp7zsi.jpg
- ↑ http://aufbruch-gold-rot-schwarz.net/index.php/impressum/2-uncategorised/4-startseite
- ↑ "Benjamin Ernst
Hier eine Liste der Gruppiereungen die einen offiziellen Stellvertreter am 9.11.12 in Alsfeld hatten. Leider fehlen uns einige, aber diese konnte ich nachrecherchieren.
Mitteldeutsche Imkerunion e.V. Natursprung/Aufbruch Aschaffenburg ZDS / DZfMR FreiWIND (Freie Wähler-Initiative NeuBeginn Deutschland) Königreich Deutschland Neudeutschland Einigung deutscher Souveräne , Die natürliche Föderation Deutsche Schule e.V. Druiden Die Violetten Natursprung Netzwerk Lebensmandala geschäftsf.R.Reg. Spree Vision Berlin Brandenburg NWO-GAG- und ATS-GROUP sowie die MUT-IG-EN Stammtisch Berlin - Fließendes Geld Republik Freies Deutschland StaatlicheSelbstVerwaltung Provinz Westfalen in Zusammenarbeit mit Freies Deutschland Familienlandsitz-Siedlung Weda Elysia Zentralrat Deutscher Staatsbürger Freiraum Bruchmühle Kommission 146 Vereinigung der Selbstverwalter DRERZ Freistaat LichtlanD Netzwerk Volksentscheid Föderation Staatlicher Selbstverwaltungen in Deutschland Bürgeramt Leipzig, Freies Deutschland Fließendes Geld, Stammtisch Berlin Lebensmandala e.V. Mainz Umweltbund e.V. Umdenken2012 Wiesbadener Impulse-Forum RFD Bürgeramt Pößneck Aktionsbündnis Direkte Demokratie Arbeitskreis Ökologie/ Gentechnik e.V. Institut für Symptomforschung Regionalinitiative Neue Impulse Hildburghausen Verein Verfassung-Jetzt.org Familienlandsitze und das Siedlungsprojekt Weda Elysia Team Friedliche-Lösungen.org AK "Ökologoe/Gentechnik" e.V. politische Vereinigung Grundeinkommen und Volksentscheide Deutsches Amt für Menschenrechte Mantra-Gruppe Löffingen - ↑ Konferenz der anderen Art in der Stadthalle Alsfeld. In: Oberhessische Zeitung (Lokalausgabe Alsfeld) vom 8. November 2012
- ↑ http://www.psiram.com/ge/images/a/af/Vogt_Deutschland-Manifest.pdf
- ↑ http://aufbruch-gold-rot-schwarz.net/deutschland-manifest
- ↑ Florian Diekmann und Oliver Trenkamp, Rechtsextreme Burschenschafter: Träumen von der Revolution. In: Spiegel Online vom 23. November 2012
- ↑ http://xn--behrdle-c1a.de/category/neues-aus-absurdistan/
- ↑ http://www.aufbruch-gold-rot-schwarz.net/deutschland-manifest
- ↑ http://www.burschenschaftliche-blaetter.de/druckversion/jahrgaenge/2012/heft-22012-schwerpunktthema-gruene-welt.html
- ↑ http://www.aufbruch-gold-rot-schwarz.net/deutschland-manifest
- ↑ http://ndrrhnr.blogspot.de/2013/02/aufbruch-gold-rot-schwarz-die-alsfelder.html#comment-form
- ↑ http://www.aufbruch-gold-rot-schwarz.net/13-bereiche/gesundheit-heilen
- ↑ Zitat: Ein Verein gründet man auch nicht von jetzt auf gleich, schon gar nicht über Weihnachten. Ende November haben wir darüber geredet und das entschieden. Anfang Dezember haben wir uns dafür getroffen, um alles beim Notar zu fixieren.
- ↑ Zitat Jo Conrad: .. Jo: "Wenn man größere Veranstaltungen macht, wird Geld gebraucht. Wenn man mit Geld zu tun hat, und meldet sich dem System nicht an, wird man bald die größten Schwierigkeiten vom System bekommen. Der Verein wurde nur gegründet, damit die Veranstaltungen laufen können. Nichts weiter.Wenn wir das hier erst diskutiert hätten, würden wir nie die nächsten Treffen oragisieren können."..
- ↑ http://ndrrhnr.blogspot.de/2013/03/aufbruch-gold-rot-schwarz_21.html
- ↑ http://xn--behrdle-c1a.de/2013/03/03/aufbruch-gold-rot-schwarz-der-prozess-der-verwirrung/
- ↑ http://www.kb-edelmetall.de
- ↑ KB Edelmetall, Böttgerweg 12, D-95448 Bayreuth
- ↑ http://www.sanbli.de/?f1670514414769753324-benjamin-ernst-/-kb-edelmetall.html
an gleicher Anschrift: "Netzwerk für Baubiologie, Architektur, Umweltmedizin und Wandharmonie Franz Ultsch, D-95448 Bayreuth. Böttgerweg 12"
Ernst führt auch einen ebay-Shop namens "edelmetalle-rohstoffe" - ↑ KB Edelmetall AG Geschäftsführer: Mike Koschine, Dr. Grass-Strasse 8, FL-9490 Vaduz
- ↑ Stand: 2013, [1]
- ↑ http://www.psiram.com/ge/images/8/82/Mike_Koschine_Alpenparlament.pdf
- ↑ http://www.alpenparlament.tv/video/gold-mythen-und-wahrheit/
- ↑ http://yourlisten.com/channel/content/16976180/Operation_Gotthardmassiv
- ↑ http://tvthek.orf.at/programs/1336-Konkr…h-im-Goldrausch
- ↑ http://www.markt-intern.de/presse/newsde…keine-goldmine/
- ↑ http://www.bullion-investor.de
- ↑ http://www.goldseiten-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=11326&pageNo=1
- ↑ http://psiram.com/ge/images/9/91/Mike_Koschine.pdf
- ↑ http://goldsparplan24.com/blog/allgemein/warnung-vor-dem-goldsparlan-der-kb-edelmetall.html
- ↑ http://ndrrhnr.blogspot.de/2013/02/aufbruch-gold-rot-schwarz-die-alsfelder.html#comment-form
Zitat: ..seit meiner gescheiterten Anmeldung im „GRS-Forum“, zu dem ich nicht frei geschaltet wurde. Erhalte ich Unmengen von Spams. Zu einer e-mail Adresse, die ich nur für Forenanmeldung benutze. Und da ich mich in keinen weiteren Foren „rum treibe“, ist es offensichtlich, dass die Initiatoren vom „Forum GRS“, meine Adresse verkauft haben. Und ich somit in unzählige Verteiler kam. Besonders in Verteiler, die mit Geldgeschäften zu tun haben.. - ↑ Time To Do, 4.2.2013
- ↑ Konferenz der anderen Art in der Stadthalle Alsfeld. In: Oberhessische Zeitung (Lokalausgabe Alsfeld) vom 8. November 2012